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Er war ein vielseitig gebildeter geschickter Uhrmacher. Beschäftigte sich unter Anderem auch viel mit Optik, schliff selbst die Linsen und konstruierte große Fernrohre auf Stativ. Er verbesserte das Harmonium (Knieharmonium) und vollendete das erste nach eigener Idee im Jahre [[1830/de|1830]], von dem ein Torso im Landschaftsmuseum Westerwald aufbewahrt wurde. | Er war ein vielseitig gebildeter geschickter Uhrmacher. Beschäftigte sich unter Anderem auch viel mit Optik, schliff selbst die Linsen und konstruierte große Fernrohre auf Stativ. Er verbesserte das Harmonium (Knieharmonium) und vollendete das erste nach eigener Idee im Jahre [[1830/de|1830]], von dem ein Torso im Landschaftsmuseum Westerwald aufbewahrt wurde. | ||
Version vom 5. September 2014, 16:54 Uhr
Roetig, Friedrich Wilhelm (auch Rötig oder Rettig)
Deutscher Uhrmacher
Friedrich Wilhelm Roetig wurde am 28. Mai 1782 geboren zu Hachenburg und am 29. Mai getauft. Er war der Sohn von Johann Anton Roetig und Magdalena Manderscheid. Friedrich Wilhelm heiratete Maria Magdalena (Helene) Lors(ch)bach Lorsbach am 31. Juli 1810 in Hachenburg. Aus dieser Ehe wurden Hermann Wilhelm Adolph Roetig, Friedrich Emilian (Emil) Roetig und viel später möglich auch noch Johann Friederich Wilhelm Roetig geboren. Er war ein vielseitig gebildeter geschickter Uhrmacher. Beschäftigte sich unter Anderem auch viel mit Optik, schliff selbst die Linsen und konstruierte große Fernrohre auf Stativ. Er verbesserte das Harmonium (Knieharmonium) und vollendete das erste nach eigener Idee im Jahre 1830, von dem ein Torso im Landschaftsmuseum Westerwald aufbewahrt wurde.
Roetig-Uhr
Eine Besonderheit seines handwerklichen Könnens stellt die doppelseitige Fensteruhr dar, die er 1805 in Hachenburg für sein Wohnhaus am Markt fertigte, das gleichzeitig auch seine Werkstatt beherbergte. Die Uhr ist eine 133 cm lange Präzisionspendeluhr, sogn. Freischwinger mit federgetriebenen Achttagewerk, Messingplatinen und Scherenhemmung. Sie hat beidseitig ein Zifferblatt. Auf der einen Seite sind die Zeiger für Stunde, Minute und Zentralzeiger für die Sekunde, auf der anderen Seite sind nur die Zeiger für die Stunde und Minute. Das Pendel ist in Schneiden gelagert mit der Pendelkompensation nach John Ellicott. Das runde Werkgehäuse mit den Zifferblättern bildet die Linse des Pendels. Das kostbare Schnitzwerk mit dreistufigem Fächerornament, das die Fensternische umgibt, in der sich diese Uhr befindet, wurde um 1900 gefertigt.
1992 wurde die Uhr zur Handwerkerausstellung nach Koblenz ausgeliehen.
Die Roetig-Uhr gilt aufgrund ihrer Ausführung und Entstehungszeit als weltweit einmalig und steht als Technisches Denkmal unter Denkmalschutz. Heute gilt sie als ein Wahrzeichen der Stadt Hachenburg und ein Denkmal für die traditionsreiche Uhrmacher- und Handwerkerkunst.
Friedrich Wilhelm Roetig verstarb am 30. Juni 1861 in Hachenburg, 79 Jahre alt.
Literatur
- Lexikon der Uhrmacherkunst, Carl Schulte: Emil Hübners Verlag Bautzen 1902