Original Lange Internationales Werk: Unterschied zwischen den Versionen
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Werk- und Gehäusenummer sind bei OLIW-Uhren meistens verschieden. Die Zeigereinstellung erfolgt über die Zugkrone. OLIW-Uhren mit 14K Goldgehäuse haben oft einen inneren Werkdeckel aus vergoldetem Metall - Double. | Werk- und Gehäusenummer sind bei OLIW-Uhren meistens verschieden. Die Zeigereinstellung erfolgt über die Zugkrone. OLIW-Uhren mit 14K Goldgehäuse haben oft einen inneren Werkdeckel aus vergoldetem Metall - Double. | ||
+ | OLIW war nicht nur eine Qualitäts-, sondern auch eine Preisgruppe, die Preise lagen unter denen von DUF und erst recht unter denen von ALS-Uhren. | ||
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Version vom 25. April 2016, 14:05 Uhr
Original Lange Internationales Werk ist eine Qualitätsgruppe für Taschenuhren von A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa..
Die Abkürzung für "Original Lange Internationales Werk" lautet OLIW.
Bezeichnung für eine von drei Qualitätsgruppen (ALS; DUF; OLIW) bei Taschenuhren der Firma A. Lange & Söhne , wobei "OLIW" die niedrigste war. Die Einführung dieser Abstufung wurde 1922 vorgenommen um der wirtschaftlich schwierige Lage nach dem I. Weltkrieg gerecht zu werden. Das äußere Merkmal der OLIW-Qualität ist die Zifferblattsignatur: "Deutsche Uhrenfabrikation Glashütte i.Sa. Lange-Uhr" und/oder die OLIW-Schutzmarke auf Werk und im Gehäuse. OLIW-Uhren mit dem OLIW-Werk Kal.80 wurden noch nach 1951 vom VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB)hergestellt. Diese Uhren tragen auf Werk und Zifferblatt jedoch die Signatur "Lange & Söhne" und im Silbergehäuse die runde Schutzmarke von Lange & Söhne, obwohl die Fa. Lange & Söhne längst im VEB GUB aufgegangen war und obwohl es sich um Werke der Qualitätsgruppe OLIW handelt.
Die Herstellung der Uhren erfolgte zu großen Teilen maschinell, die Uhrenteile wurden austauschbar. Diese 15-steinigen Uhren haben beim bekanntesten OLIW-Werk, dem Kal. 75, eine mehrfach geteilte Platine, die typische Glashütter Dreiviertelplatine blieb nur optisch präsent, wurde aber technisch in Brücken aufgelöst. Die Ankerhemmung wurde vereinfacht und in schweizer Bauart mit Stahlanker und Stahlankerrad ausgeführt. Dies ist für den noch ungeübten Sammler sehr schön an den sichtbaren Ankerpaletten erkennbar. Die Unruh besteht beim Kal. 75 aus einem Messingreif mit Nickelstahlschenkeln. Aus optischen Gründen ist der Messingreif zweifach geschlitzt, das ist ohne technische Funktion und soll wie eine teure Kompensationsunruh aussehen. Zum Ausgleich der Temperaturdifferenz wird jedoch eine Elinvarspirale verwendet. Beim später entwickelten Kal. 80 findet sich dann aber wieder eine Kompensationsunruh und eine große Platine, jedoch ein separater Ankerradkloben.
Werk- und Gehäusenummer sind bei OLIW-Uhren meistens verschieden. Die Zeigereinstellung erfolgt über die Zugkrone. OLIW-Uhren mit 14K Goldgehäuse haben oft einen inneren Werkdeckel aus vergoldetem Metall - Double. OLIW war nicht nur eine Qualitäts-, sondern auch eine Preisgruppe, die Preise lagen unter denen von DUF und erst recht unter denen von ALS-Uhren.
In den 30er Jahren wurde der Absatz von Taschenuhren schwieriger. So wurden als Reaktion auf Absatz-schwierigkeiten gelegentlich bereits lange auf Lager liegende DUF-Rohwerke in OLIW umgezeichnet und in OLIW-Uhren verbaut, einfach um die Werke endlich unterzubringen.