Perrelet, Abraham-Louis (1): Unterschied zwischen den Versionen

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Abraham-Louis Perrelet, der Erfinder des [[Automatik]]aufzugs bei [[Taschenuhr]]en, wurde am [[9. Januar]] [[1729]] in [[Le Locle]] während eines langen, ungemein harten Winters geboren. Die Feen – schalkhafte Wesen in dieser unwirtlichen Gegend - meinten es gut, als sie sich über die Wiege des kleinen Abraham-Louis beugten: Sie schenkten ihm Intelligenz, Weitblick, Vorstellungskraft und Fingerfertigkeit. Diesen Gaben und seiner Leidenschaft hatte es Abraham-Louis Perrelet zu verdanken, dass er zu den ganz Grossen der Uhrmacherkunst zählte. Sein Vater, Daniel Perrelet, war Bauer und Zimmermann. Während der unendlich langen Wintermonate stellte er Werkzeuge her, von denen einige, besonders fein ausgearbeitet, für die Uhrmacher bestimmt waren. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich Abraham-Louis seit seiner Jugend mit der Herstellung von Werkzeugen beschäftigte. Sein Berufswunsch war somit von Anfang an klar: Er wollte Uhrmacher werden. Er hatte seine Berufung gefunden, leistete Hervorragendes und konnte sich sowohl beruflich als auch persönlich entfalten.
 
Abraham-Louis Perrelet, der Erfinder des [[Automatik]]aufzugs bei [[Taschenuhr]]en, wurde am [[9. Januar]] [[1729]] in [[Le Locle]] während eines langen, ungemein harten Winters geboren. Die Feen – schalkhafte Wesen in dieser unwirtlichen Gegend - meinten es gut, als sie sich über die Wiege des kleinen Abraham-Louis beugten: Sie schenkten ihm Intelligenz, Weitblick, Vorstellungskraft und Fingerfertigkeit. Diesen Gaben und seiner Leidenschaft hatte es Abraham-Louis Perrelet zu verdanken, dass er zu den ganz Grossen der Uhrmacherkunst zählte. Sein Vater, Daniel Perrelet, war Bauer und Zimmermann. Während der unendlich langen Wintermonate stellte er Werkzeuge her, von denen einige, besonders fein ausgearbeitet, für die Uhrmacher bestimmt waren. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich Abraham-Louis seit seiner Jugend mit der Herstellung von Werkzeugen beschäftigte. Sein Berufswunsch war somit von Anfang an klar: Er wollte Uhrmacher werden. Er hatte seine Berufung gefunden, leistete Hervorragendes und konnte sich sowohl beruflich als auch persönlich entfalten.
  
Er erfand und entwickelte eine Reihe neuer Funktionsweisen, um die Zeitmesser zu optimieren. So war er der erste in Le Locle, der Uhren mit Zylindergang und Duplexhemmung sowie mit ewigem Kalender und Zeitgleichung fertigte. Er schuf das [[Rohwerk]] (Ebauche) und perfektionierte das Räderwerk, die Ritzel, die Zahnräder, die Hemmung und den [[Aufzug]]smechanismus. Trotz seines jugendlichen Alters war er bald überall bekannt und wurde oft um Rat gefragt. Er war einer der am meisten besuchten Uhrmachermeister seiner Zeit. [[Abraham Louis Breguet]] ging in seiner Werkstatt ein und aus, genau wie sein Enkel, Louis-Frédéric Perrelet, der später Hofuhrmacher der französischen Könige wurde. Er hatte auf alle Fragen seiner Kollegen eine Antwort und erkannte mit einem Blick die Fehler der Uhren seiner Konkurrenten. Er verbrachte sein ganzes Leben im Kreise seiner Familie, eng verbunden mit seiner Heimatstadt und seinen Wurzeln. Er starb 1826 in Le Locle, nachdem er sich fast 80 Jahre lang der Uhrmacherkunst gewidmet hatte.  
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Er erfand und entwickelte eine Reihe neuer Funktionsweisen, um die Zeitmesser zu optimieren. So war er der erste in Le Locle, der Uhren mit Zylindergang und Duplexhemmung sowie mit ewigem Kalender und Zeitgleichung fertigte. Er schuf das [[Rohwerk]] (Ebauche) und perfektionierte das Räderwerk, die Ritzel, die Zahnräder, die Hemmung und den [[Aufzug]]smechanismus. Trotz seines jugendlichen Alters war er bald überall bekannt und wurde oft um Rat gefragt. Er war einer der am meisten besuchten Uhrmachermeister seiner Zeit. [[Breguet%2C_Abraham_Louis_%281747-1823%29|Abraham Louis Breguet]] ging in seiner Werkstatt ein und aus, genau wie sein Enkel, Louis-Frédéric Perrelet, der später Hofuhrmacher der französischen Könige wurde. Er hatte auf alle Fragen seiner Kollegen eine Antwort und erkannte mit einem Blick die Fehler der Uhren seiner Konkurrenten. Er verbrachte sein ganzes Leben im Kreise seiner Familie, eng verbunden mit seiner Heimatstadt und seinen Wurzeln. Er starb 1826 in Le Locle, nachdem er sich fast 80 Jahre lang der Uhrmacherkunst gewidmet hatte.  
  
  

Version vom 21. Dezember 2007, 10:00 Uhr

Abraham-Louis Perrelet (9.1.1729 - 1826)


Abraham-Louis Perrelet, der Erfinder des Automatikaufzugs bei Taschenuhren, wurde am 9. Januar 1729 in Le Locle während eines langen, ungemein harten Winters geboren. Die Feen – schalkhafte Wesen in dieser unwirtlichen Gegend - meinten es gut, als sie sich über die Wiege des kleinen Abraham-Louis beugten: Sie schenkten ihm Intelligenz, Weitblick, Vorstellungskraft und Fingerfertigkeit. Diesen Gaben und seiner Leidenschaft hatte es Abraham-Louis Perrelet zu verdanken, dass er zu den ganz Grossen der Uhrmacherkunst zählte. Sein Vater, Daniel Perrelet, war Bauer und Zimmermann. Während der unendlich langen Wintermonate stellte er Werkzeuge her, von denen einige, besonders fein ausgearbeitet, für die Uhrmacher bestimmt waren. So war es nicht weiter verwunderlich, dass sich Abraham-Louis seit seiner Jugend mit der Herstellung von Werkzeugen beschäftigte. Sein Berufswunsch war somit von Anfang an klar: Er wollte Uhrmacher werden. Er hatte seine Berufung gefunden, leistete Hervorragendes und konnte sich sowohl beruflich als auch persönlich entfalten.

Er erfand und entwickelte eine Reihe neuer Funktionsweisen, um die Zeitmesser zu optimieren. So war er der erste in Le Locle, der Uhren mit Zylindergang und Duplexhemmung sowie mit ewigem Kalender und Zeitgleichung fertigte. Er schuf das Rohwerk (Ebauche) und perfektionierte das Räderwerk, die Ritzel, die Zahnräder, die Hemmung und den Aufzugsmechanismus. Trotz seines jugendlichen Alters war er bald überall bekannt und wurde oft um Rat gefragt. Er war einer der am meisten besuchten Uhrmachermeister seiner Zeit. Abraham Louis Breguet ging in seiner Werkstatt ein und aus, genau wie sein Enkel, Louis-Frédéric Perrelet, der später Hofuhrmacher der französischen Könige wurde. Er hatte auf alle Fragen seiner Kollegen eine Antwort und erkannte mit einem Blick die Fehler der Uhren seiner Konkurrenten. Er verbrachte sein ganzes Leben im Kreise seiner Familie, eng verbunden mit seiner Heimatstadt und seinen Wurzeln. Er starb 1826 in Le Locle, nachdem er sich fast 80 Jahre lang der Uhrmacherkunst gewidmet hatte.