Werkstätte von Guangzhou: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Rahmen auf der Rückseite ist mit einem ähnlichen Muster graviert: Eine einfache vergoldete Platte mit abnehmbarer, durchbrochen gearbeiteter Blende fein graviert mit stilisierten Blumen und Blättern dienen als Schallöffnung für die sich dahinter befindlichen Glocken. Bekrönt wird das Gehäuse von einem fein gegossenen, ziselierten und vergoldeten Aufbau in Form eines Blumenkorbes in dessen Zentrum sich eine stilisierte Blüte aus roten und grünen Cabochons befindet, flankiert von blütengefüllten Füllhörnern, Blattranken und Putti. Der Korpus wird gestützt von zwei kannelierten Säulen mit rechteckiger Basis, welche auf dem rechteckigen Unterbau platziert sind. Dieser wird bekrönt von einer umlaufenden, durchbrochen gearbeiteten Galerie mit kannelierten Eckpfeilern und Laternen. Die leicht nach hinten versetzten Seiten und die Front sind matt vergoldet. Die Vorderseite ist gerahmt von einer silbergefassten Bordüre aus facettierten, roten Steinen. Das Zentrum ist verziert mit aufgelegtem, punziertem Laubwerk, flankiert von zwei Chrysanthemenblüten aus roten und grünen Cabochons. Vier kannelierte weit ausgestellte Füße tragen den Korpus, dazwischen befindet sich ein Ziergitter aus punziertem Akanthuslaub und Blüten. | Der Rahmen auf der Rückseite ist mit einem ähnlichen Muster graviert: Eine einfache vergoldete Platte mit abnehmbarer, durchbrochen gearbeiteter Blende fein graviert mit stilisierten Blumen und Blättern dienen als Schallöffnung für die sich dahinter befindlichen Glocken. Bekrönt wird das Gehäuse von einem fein gegossenen, ziselierten und vergoldeten Aufbau in Form eines Blumenkorbes in dessen Zentrum sich eine stilisierte Blüte aus roten und grünen Cabochons befindet, flankiert von blütengefüllten Füllhörnern, Blattranken und Putti. Der Korpus wird gestützt von zwei kannelierten Säulen mit rechteckiger Basis, welche auf dem rechteckigen Unterbau platziert sind. Dieser wird bekrönt von einer umlaufenden, durchbrochen gearbeiteten Galerie mit kannelierten Eckpfeilern und Laternen. Die leicht nach hinten versetzten Seiten und die Front sind matt vergoldet. Die Vorderseite ist gerahmt von einer silbergefassten Bordüre aus facettierten, roten Steinen. Das Zentrum ist verziert mit aufgelegtem, punziertem Laubwerk, flankiert von zwei Chrysanthemenblüten aus roten und grünen Cabochons. Vier kannelierte weit ausgestellte Füße tragen den Korpus, dazwischen befindet sich ein Ziergitter aus punziertem Akanthuslaub und Blüten. | ||
− | Da bei dieser Uhr das gesamte Schlagwerk auf der rückwärtigen Grundplatte montiert ist, muss das Werk von vorne aufgezogen werden - hierzu hat sich der Uhrmacher einer raffinierten und eleganten Lösung bedient. Die Aufzugsöffnungen wurden unter dem Zifferblatt montiert und werden sichtbar, wenn man die als Bajonettverbindung eingesetzte schmucksteinbesetzte Lunette nach links dreht; mit einer Drehung nach rechts sitzt die Lunette wieder fest. <ref> [[Auktionen Dr. H. Crott]]</ref> | + | Da bei dieser Uhr das gesamte Schlagwerk auf der rückwärtigen Grundplatte montiert ist, muss das Werk von vorne aufgezogen werden - hierzu hat sich der Uhrmacher einer raffinierten und eleganten Lösung bedient. Die Aufzugsöffnungen wurden unter dem Zifferblatt montiert und werden sichtbar, wenn man die als Bajonettverbindung eingesetzte schmucksteinbesetzte Lunette nach links dreht; mit einer Drehung nach rechts sitzt die Lunette wieder fest. <ref>[[Auktionen Dr. H. Crott]], [[Muser, Stefan|Stefan Muser]]</ref> |
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Version vom 27. Dezember 2016, 16:15 Uhr
Uhrenproduktion in Guangzhou in China
Guangzhou 廣州市 oder 广州市, ist eine Stadt im Süden der Volksrepublik China mit 11.114.200 Einwohnern im geographischen Stadtgebiet und 12.751.400 Einwohnern im administrativen Stadtgebiet (Stand Jahresende 2011). Sie ist Hauptstadt der Provinz Guangdong sowie ein bedeutender Industrie- und Handelsstandort. Die Region wird auch als „Fabrik der Welt“ bezeichnet. [1].
Fast ohne Ausnahme haben die Uhren aus den Guangzhou-Werkstätten ihren Aufzugsmechanismus auf der Rückseite. Das Gleiche gilt für die meisten der Uhren, die in der Schweiz für den Export nach China hergestellt wurden, wobei eine viele davon eine englische Signatur tragen oder tatsächlich gänzlich in England hergestellt wurden. Obwohl die Ganggenauigkeit der Uhren für den chinesischen Sammler nicht von Vorrang war, so galten sichtbare Aufzugsöffnungen auf dem Zifferblatt als unästhetische Unterbrechung im gleichmäßigen Fluss der Zeit.
Typisch für die Uhren und anderen Objekte aus den chinesischen Werkstätten ist das weitaus bessere Verständnis der Symbolik der zur Zierde verwendeten Elemente, als dies bei den in England oder der Schweiz hergestellten Stücken der Fall war. Die stilisierten Chrysanthemenblüten werden mit geistiger Leistung, mächtiger Yang-Energie und einer starken Lebenskraft verbunden. Die Zikade ist das Fengshui Symbol der Unsterblichkeit und der Möglichkeit einer guten Wiedergeburt.
Zur abgebildeten Uhr
Das Oberteil, eine taillierte Kartelluhr in Form eines chinesischen Tisch-Paravents oder Bilderrahmens, wird von zwei kannelierten Säulen gestützt, die auf einem rechteckigen Sockelkästchen befestigt sind. Die Vorderseite und die Rückseite mit punzierten Blütenbordüren. Ein silbergefasster, roter Schmucksteinrahmen umschließt das mattvergoldete Zentrum, dessen untere und obere Hälfte mit stilisierten Chrysanthemenblüten und Laubwerk verziert sind. Die mit Akanthuslaub punzierte Lunette umgibt eine Reihe von abwechselnd roten und weißen, facettierten Kristallen. Durch einen Bajonettverschluss ist die Lunette dreh- und abnehmbar, um die Aufzugsvierkante unterhalb des Zifferblattes zugänglich zu machen. Der Rahmen auf der Rückseite ist mit einem ähnlichen Muster graviert: Eine einfache vergoldete Platte mit abnehmbarer, durchbrochen gearbeiteter Blende fein graviert mit stilisierten Blumen und Blättern dienen als Schallöffnung für die sich dahinter befindlichen Glocken. Bekrönt wird das Gehäuse von einem fein gegossenen, ziselierten und vergoldeten Aufbau in Form eines Blumenkorbes in dessen Zentrum sich eine stilisierte Blüte aus roten und grünen Cabochons befindet, flankiert von blütengefüllten Füllhörnern, Blattranken und Putti. Der Korpus wird gestützt von zwei kannelierten Säulen mit rechteckiger Basis, welche auf dem rechteckigen Unterbau platziert sind. Dieser wird bekrönt von einer umlaufenden, durchbrochen gearbeiteten Galerie mit kannelierten Eckpfeilern und Laternen. Die leicht nach hinten versetzten Seiten und die Front sind matt vergoldet. Die Vorderseite ist gerahmt von einer silbergefassten Bordüre aus facettierten, roten Steinen. Das Zentrum ist verziert mit aufgelegtem, punziertem Laubwerk, flankiert von zwei Chrysanthemenblüten aus roten und grünen Cabochons. Vier kannelierte weit ausgestellte Füße tragen den Korpus, dazwischen befindet sich ein Ziergitter aus punziertem Akanthuslaub und Blüten.
Da bei dieser Uhr das gesamte Schlagwerk auf der rückwärtigen Grundplatte montiert ist, muss das Werk von vorne aufgezogen werden - hierzu hat sich der Uhrmacher einer raffinierten und eleganten Lösung bedient. Die Aufzugsöffnungen wurden unter dem Zifferblatt montiert und werden sichtbar, wenn man die als Bajonettverbindung eingesetzte schmucksteinbesetzte Lunette nach links dreht; mit einer Drehung nach rechts sitzt die Lunette wieder fest. [2]