F.W. Sander: Unterschied zwischen den Versionen

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Deutsches Juwelier- und Uhrenfachgeschäft
 
Deutsches Juwelier- und Uhrenfachgeschäft
  
Die Firma F.W. Sander Hannover war am Georgstraße 5 und Steintorstraße 20 (um die Ecke) in Hannover ansässig. Die Firma wurde von [[Sander, Fr. Wilhelm|Fr. Wilhelm Sander]] gegründet. Sie lies sich am [[30. Oktober]] [[1925/de|1925]] die Uhrenmarke Efwesa registrieren. Fr. Wilhelm Sander bewarb mit dem Slogan "Zur Trauring-Ecke". Die Firma war auch bekannt als  F.W. Sander am Steintor oHG. Vor dem Zweiten Weltkrieg hing an der Fassade in der Georgstraße 5 eine Außenuhr der Firma [[Bahnzeit / Glashütte i.SA|Bahnzeit]] aus [[Glashütte]]. In dieser Zeit war Richard Sander an der Zerstörung jüdischen Eigentums beteiligt und Mitglied der SS.  
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Die Firma F.W. Sander Hannover war am Georgstraße 5 und Steintorstraße 20 (um die Ecke) in Hannover ansässig. Die Firma wurde von [[Sander, Fr. Wilhelm|Fr. Wilhelm Sander]] gegründet. Sie lies sich am [[30. Oktober]] [[1925/de|1925]] die Uhrenmarke Efwesa registrieren. Fr. Wilhelm Sander bewarb mit dem Slogan "Zur Trauring-Ecke". Die Firma war auch bekannt als  F.W. Sander am Steintor oHG. Vor dem Zweiten Weltkrieg hing an der Fassade in der Georgstraße 5 eine Außenuhr der Firma [[Bahnzeit / Glashütte i.SA|Bahnzeit]] aus [[Glashütte]]. Die Firma hatte auch eine Filiale in der  Celler Straße 101.
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[[1938/de|1938]] war Richard Sander mit Fr. Wilhelm Sander inhaber der Firma Sander. Während dieser Zeit spielte eine fragwürdige Rolle als Mitglied der SS. Er war an der Zerstörung jüdischen Eigentums beteiligt wie die Archive zeigen.  
  
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''"Karl Zahn, Prokurist bei Sternheim & Emanuel, berichtet über die Erzählung von Louis Sternheim, 1938 Inhaber Kaufhaus für Manufaktur- und Modewaren Sternheim & Emanuel, Große Packhofstrasse 39-42; Osterstrasse 98 - 103: Gegen 10.00 Uhr sei ein Trupp von etwa 10 SS-Leuten erschienen und habe Einlass verlangt und die Wohnung völlig durchsucht und demoliert.  Sternheim berichtete mir, der Anführer des Trupps sei der Uhrenkaufmann Richard Sander gewesen. Die SS unter Führung von Juwelier Richard Sander und der Kaufmann Göbelhoff habe die Familie Sternheim (Modewaren Sternheim & Emanuel) und Munter mit dem Personal in der Küche eingeschlossen und anschließend die Durchsuchung des Hauses vorgenommen. Während der Zerstörungen hätte einer der Leute auf dem Flügel gespielt, den sie zum Schluss auch noch mit Beilen zerschlagen hätten. SS-Obergruppenführer Jeckeln beschlagnahmte persönlich das Bargeld der Firma Sternheim & Emanuel. "''  
''"Karl Zahn, Prokurist bei Sternheim & Emanuel, berichtet über die Erzählung von Louis Sternheim, 1938 Inhaber Kaufhaus für Manufaktur- und Modewaren Sternheim & Emanuel, Große Packhofstrasse 39-42; Osterstrasse 98 - 103: Gegen 10.00 Uhr sei ein Trupp von etwa 10 SS-Leuten erschienen und habe Einlass verlangt und die Wohnung völlig durchsucht und demoliert.  Sternheim berichtete mir, der Anführer des Trupps sei der Uhrenkaufmann Richard Sander gewesen. Die SS unter Führung von Juwelier Richard Sander und der Kaufmann Göbelhoff habe die Familie Sternheim (Modewaren Sternheim & Emanuel) und Munter mit dem Personal in der Küche eingeschlossen und anschließend die Durchsuchung des Hauses vorgenommen. Während der Zerstörungen hätte einer der Leute auf dem Flügel gespielt, den sie zum Schluss auch noch mit Beilen zerschlagen hätten. SS-Obergruppenführer Jeckeln beschlagnahmte persönlich das Bargeld der Firma Sternheim & Emanuel. "''
 
  
==1940==
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Weitere Uhrmacher mit dem Namen Sander waren in Hannover beschäftigt, [[Sander, H.|H. Sander]] An der Christuskirche 5a und [[Sander, A|A .Sander]] in der Geibelstraße 63. Darüber hinaus wird in den Archiven von Hannover Juwelier-Uhrmacher  erwähnt, der in der NS-Zeit  spielt. Er war
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==1943==
 
In der Nacht auf den [[9. Oktober]] [[1943/de|1943]] erlebt Hannover die schwerste Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. 261.000 Bomben fallen auf die Stadt herunter, 1.245 Menschen sterben. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Vom Zentrum, wie es über Jahrhunderte gewachsen ist, bleibt fast nichts übrig. Die Aegidienkirche brennt aus, die Häuser an der Georgstraße fallen zusammen. Nur die Kröpcke-Uhr bleibt stehen. Die Firma Sander wurde sehr schwer getroffen und von der Bahnzeit uhr, wenn sie noch da war, blieb wahrscheinlich nichts mehr übrig.  
 
In der Nacht auf den [[9. Oktober]] [[1943/de|1943]] erlebt Hannover die schwerste Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. 261.000 Bomben fallen auf die Stadt herunter, 1.245 Menschen sterben. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Vom Zentrum, wie es über Jahrhunderte gewachsen ist, bleibt fast nichts übrig. Die Aegidienkirche brennt aus, die Häuser an der Georgstraße fallen zusammen. Nur die Kröpcke-Uhr bleibt stehen. Die Firma Sander wurde sehr schwer getroffen und von der Bahnzeit uhr, wenn sie noch da war, blieb wahrscheinlich nichts mehr übrig.  
  

Version vom 11. Januar 2021, 13:22 Uhr

(siehe auch: Sander)

Adressbuch Hannover 1921, Fr. Wilhelm Sander
Aussenuhr F.W. Sander in der Georgstraße 5, Hannover.
Damenuhr der Marke Sander

Deutsches Juwelier- und Uhrenfachgeschäft

Die Firma F.W. Sander Hannover war am Georgstraße 5 und Steintorstraße 20 (um die Ecke) in Hannover ansässig. Die Firma wurde von Fr. Wilhelm Sander gegründet. Sie lies sich am 30. Oktober 1925 die Uhrenmarke Efwesa registrieren. Fr. Wilhelm Sander bewarb mit dem Slogan "Zur Trauring-Ecke". Die Firma war auch bekannt als F.W. Sander am Steintor oHG. Vor dem Zweiten Weltkrieg hing an der Fassade in der Georgstraße 5 eine Außenuhr der Firma Bahnzeit aus Glashütte. Die Firma hatte auch eine Filiale in der Celler Straße 101. 1938 war Richard Sander mit Fr. Wilhelm Sander inhaber der Firma Sander. Während dieser Zeit spielte eine fragwürdige Rolle als Mitglied der SS. Er war an der Zerstörung jüdischen Eigentums beteiligt wie die Archive zeigen.

"Karl Zahn, Prokurist bei Sternheim & Emanuel, berichtet über die Erzählung von Louis Sternheim, 1938 Inhaber Kaufhaus für Manufaktur- und Modewaren Sternheim & Emanuel, Große Packhofstrasse 39-42; Osterstrasse 98 - 103: Gegen 10.00 Uhr sei ein Trupp von etwa 10 SS-Leuten erschienen und habe Einlass verlangt und die Wohnung völlig durchsucht und demoliert. Sternheim berichtete mir, der Anführer des Trupps sei der Uhrenkaufmann Richard Sander gewesen. Die SS unter Führung von Juwelier Richard Sander und der Kaufmann Göbelhoff habe die Familie Sternheim (Modewaren Sternheim & Emanuel) und Munter mit dem Personal in der Küche eingeschlossen und anschließend die Durchsuchung des Hauses vorgenommen. Während der Zerstörungen hätte einer der Leute auf dem Flügel gespielt, den sie zum Schluss auch noch mit Beilen zerschlagen hätten. SS-Obergruppenführer Jeckeln beschlagnahmte persönlich das Bargeld der Firma Sternheim & Emanuel. "

Weitere Uhrmacher mit dem Namen Sander waren in Hannover beschäftigt, H. Sander An der Christuskirche 5a und A .Sander in der Geibelstraße 63. Darüber hinaus wird in den Archiven von Hannover Juwelier-Uhrmacher erwähnt, der in der NS-Zeit spielt. Er war

1943

In der Nacht auf den 9. Oktober 1943 erlebt Hannover die schwerste Bombennacht im Zweiten Weltkrieg. 261.000 Bomben fallen auf die Stadt herunter, 1.245 Menschen sterben. Zurück bleibt ein Trümmerfeld. Vom Zentrum, wie es über Jahrhunderte gewachsen ist, bleibt fast nichts übrig. Die Aegidienkirche brennt aus, die Häuser an der Georgstraße fallen zusammen. Nur die Kröpcke-Uhr bleibt stehen. Die Firma Sander wurde sehr schwer getroffen und von der Bahnzeit uhr, wenn sie noch da war, blieb wahrscheinlich nichts mehr übrig.

Neben Efwesa wrde auch die Markennamen Sander und Sander-Uhren registriert. Die Firma wurde später im Georgstr. 4 aufgezeichnet.

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