Arthur Imhof S.A.: Unterschied zwischen den Versionen
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Schweizer Uhrenfabrikation | Schweizer Uhrenfabrikation | ||
Version vom 24. November 2025, 20:41 Uhr
(siehe auch: Imhof)
Schweizer Uhrenfabrikation
Die Schweizer Uhrenmanufaktur Arthur Imhof S.A. – der Rolls-Royce unter den Tischuhren – wurde 1924 von Arthur Imhof in La Chaux-de-Fonds gegründet und war im Rue Fritz Courvoisier 103-105 ansässig. Ihr vollständiger Name lautete Manufacture de "pendulettes et réveils d'Art Arthur Imhof S.A." und spiegelte ihre Spezialisierung auf die Herstellung kleiner dekorativer Uhren und Wecker wider. Arthur Imhof hatte die Leidenschaft für die Uhrmacherei von seinem Vater Frédéric Imhof geerbt, der seit 1888 Zifferblätter für namhafte Uhrenhersteller kunstvoll gestaltet hatte. Diese Erfahrung ermöglichte es Arthur, seinen eigenen Weg zu gehen: Er gründete seine Manufaktur, produzierte kunstvolle Tischuhren (Pendulettes d'art) und fertigte die Uhrwerke im eigenen Haus. Ende der 1920er-Jahre exportierte das Unternehmen seine Produkte bereits weltweit – von Amerika bis Asien. 1939 führte Imhof eine neue Marke ein: Helveco, inspiriert vom lateinischen Namen für die Schweiz (Helvetia). Mit Helveco gelang dem Unternehmen der Einstieg in den Markt für Armbanduhren und Accessoires, wodurch es sich innerhalb des Imhof-Konzerns zu einer Art „Juniormarke“ entwickelte. Diese Schritte markierten die frühe Wachstumsphase und die internationale Anerkennung des Unternehmens. Die Firma verwendete neben der Marke Imhof und Helveco auch die Marke Moda. Imhof’s core product line consisted of high-quality desk and mantel clocks, along with portable travel alarm clocks. The firm specialized in creating elegant pendulettes — small clocks with 8-day power reserves, often powered by Swiss 15-jewel mechanical movements. At its peak, the company’s catalog included hundreds of models, from practical travel alarms to decorative clocks embellished with gemstones or secret compartments. Viele Imhof-Uhren vereinten Zeitanzeige mit meteorologischen Funktionen. So produzierte das Unternehmen beispielsweise „Wetterstationen“ – Tischgeräte, die Uhr, Barometer, Thermometer und Hygrometer kombinierten. Ein bekanntes Beispiel war eine vierseitige Imhof-Uhr im Büro des Papstes, die Uhrzeit, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck anzeigte. Diese Multifunktionsgeräte, die oft über renommierte Händler wie Türler oder Bucherer vertrieben wurden, nahmen einen wichtigen Platz im Imhof-Sortiment der Mitte des 20. Jahrhunderts ein. Uhren blieben jedoch das Flaggschiffprodukt des Unternehmens: mechanische Miniaturmeisterwerke für Zuhause, Büro oder Reisen.
Im Laufe seiner jahrzehntelangen Tätigkeit erlangte Imhof einen Ruf für innovatives Design und technische Exzellenz. Die Manufaktur verband meisterhaft traditionelle Handwerkskünste (Emaillierung, Miniaturmalerei, Intarsien) mit modernster Uhrmacherkunst. Einige ikonische Modelle wurden unter Sammlern zu Legenden, wie beispielsweise:
„Singender Vogel im Käfig“ – eine Tischuhr aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, gestaltet als vergoldeter Vogelkäfig, in dessen Inneren sich ein mechanischer Automat befand. Beim Aktivieren sang der winzige Vogel und schlug mit den Flügeln – eine anmutige Darbietung.
Die „Schiefe-Ebene-Uhr“ war ein technisches Wunderwerk, das eine Woche lang langsam eine schräge Schiene hinabrollte. Unten angekommen, stellte der Benutzer die Uhr wieder oben ab, um einen neuen Zyklus zu starten. Das Uhrwerk wurde durch die Schwerkraft angetrieben und über eine Plattformhemmung reguliert.
„Tempus Fugit“ – eine seltene Kugeluhr aus den 1960er-Jahren: ein kugelförmiger Zeitmesser, der Stunden und Minuten mit einem einzigen Zeiger anzeigte, der auf rotierende Kugelhälften zeigte. Dieses in limitierter Auflage gefertigte Modell leuchtete im Dunkeln und diente gleichzeitig als Lampe.
Imhof experimentierte auch mit „Mysteriöse Uhren“ (mit verborgenen Antriebssystemen), komplexen Kalenderwerken und Weltzeitanzeigen. Nahezu alle Imhof-Kreationen verwendeten hochwertige mechanische Kaliber mit langer Gangreserve (typischerweise 8 Tage) und zuverlässiger Präzision. Die Liebe zum Detail bei Gehäuse und Zifferblättern sowie der Innovationsgeist machten diese Uhren nicht nur zu Instrumenten, sondern zu dekorativen Objekten. Die kreative Synergie von Form und Funktion wurde zum charakteristischen Stil von Imhof. Mitte des 20. Jahrhunderts erwarb sich Arthur Imhof S.A. den Ruf eines der führenden Hersteller in seinem Segment. Aufgrund seiner makellosen Handwerkskunst und der hohen Qualität seiner Uhrwerke wurde das Unternehmen oft als „Rolls-Royce der Uhren“ bezeichnet. In jener Zeit waren Tischuhren wichtige Elemente der Inneneinrichtung und des sozialen Status, und Imhof positionierte sich als Premiumanbieter eleganter Uhren für Zuhause und Büro. Die Kundschaft des Unternehmens bestand aus Liebhabern klassischer Uhren, Sammlern und Geschäftsleuten, die exklusive Geschenke oder Accessoires für ihr Büro suchten. Interessanterweise strebte Arthur Imhof auch danach, den Zugang zu hochwertigen Uhren zu „demokratisieren“, indem er neben hohen Qualitätsstandards auch schlichtere, erschwinglichere Modelle anbot. So bediente das Unternehmen zwei Marktsegmente: das Luxussegment mit prunkvollen, juwelenbesetzten Uhren und künstlerischen Meisterwerken sowie das Premiumsegment mit praktischen, aber eleganten Uhren und Reiseweckern für die Mittelklasse. In jedem Fall stand der Name Imhof für Tradition, Geschmack und Zuverlässigkeit. Viele der Uhren wurden zu Erbstücken, die über Generationen weitergegeben wurden. Der Name Helveco wurde auch als Submarke für den Export von 8-Tage-Weckern, insbesondere nach Großbritannien in den 1950er-Jahren, verwendet. Dank dieser Kooperationen erreichte die Handwerkskunst von Imhof ein breiteres Publikum. Kunden von Juwelieren und Uhrensammler lernten die Schweizer Uhrmacherqualität durch Imhofs Technik kennen – auch wenn die Produkte unter neuem Namen vertrieben wurden. Diese Kooperationen stärkten die Marktposition des Unternehmens und zeugten vom Vertrauen der Branchenkollegen.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts erlebte die Uhrenindustrie einen tiefgreifenden Wandel, und die Nachfrage nach traditionellen mechanischen Tischuhren ging stark zurück. Die Quarzkrise der 1970er-Jahre traf die Hersteller klassischer Uhren hart und zwang viele zur Schließung oder zur Neuausrichtung. Der Markenname RI Roulet & Imhof wurde am 27. Oktober 1992 registriert und am 7. November 1994 im Handelsregister gelöscht. Arthur Imhof S.A. konnte länger als viele andere überleben, doch um das Jahr 2000 befand sich das Unternehmen in einer schweren Krise. Am 19. Januar 2001 musste die Firma Konkurs anmelden. Die Produktion in La Chaux-de-Fonds wurde eingestellt, und das Unternehmen schloss endgültig und entließ die verbliebenen Mitarbeiter.
Das Unternehmen belieferte auch andere Firmen wie beispielsweise die Relide Clock Co, Tiffany & Co, und Abercrombie & Fitch in New York, Bucherer Cartier, Bulgari, Chopard, Longines, Concord, Jaeger-LeCoultre, Girard-Perregaux Angelus, Looping, Chronex und Remembrance. Remembrance bezieht sich auf die Firma Brown & Bigelow, ein Werbeartikelunternehmen mit Sitz in St. Paul, Minnesota, das die Marke "Remembrance" für seine Sammler- oder Werbeartikel wie Flaschenöffner, Feuerzeuge, Uhren und Briefwaagen verwendete.
Modelle
- The Royal Geographical Society Franklin Mint (Weltzeituhr in Globusform mit 7 Tage-Werk)