VEB Mechanik Lange & Söhne: Unterschied zwischen den Versionen

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Die in der damaligen sowjetischen Besatzungszone gelegene Glashütter Uhrenfabrik  [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|A. Lange & Söhne]] war Ende  April 1948 enteignet, in Volkseigentum überführt und in '''''VEB Mechanik Lange & Söhne''''' umbenannt worden.  
 
Die in der damaligen sowjetischen Besatzungszone gelegene Glashütter Uhrenfabrik  [[A. Lange & Söhne / Glashütte i. Sa.|A. Lange & Söhne]] war Ende  April 1948 enteignet, in Volkseigentum überführt und in '''''VEB Mechanik Lange & Söhne''''' umbenannt worden.  
  
Bereits kurz nach Kriegsende und nach erheblichen Zerstörungen durch einen Bombenangriff der "Roten Armee" am 8. Mai 1945 wurden auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Produktion ergriffen, so daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Uhrenfertigung mit zum Teil noch vorhandenen Halbfabrikaten wieder aufgenommen werden konnte. So wurden u.a. die bekannten  [[Einheitschronometer]] und die Beobachtungsuhren [[Lange 48|Kaliber 48]] gefertigt. Über deren Verwendung entschied anfangs die SMAD ('''S'''owjetische '''M'''ilitär-'''A'''dministration '''D'''eutschland). Parallel dazu wurde an der Entwicklung eines Armbanduhrkalibers und einer Stoppuhr gearbeitet.
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Bereits kurz nach Kriegsende und nach erheblichen Zerstörungen durch einen Bombenangriff der "Roten Armee" am 8. Mai 1945 wurden auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Produktion ergriffen, so daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Uhrenfertigung mit zum Teil noch vorhandenen Halbfabrikaten wieder aufgenommen werden konnte. So wurden u.a. die bekannten  [[Einheitschronometer]] und die Beobachtungsuhren [[Lange 48|Kaliber 48]] gefertigt. Über deren Verwendung entschied anfangs die SMAD ('''''S'''''owjetische '''''M'''''ilitär-'''''A'''''dministration '''''D'''''eutschland). Parallel dazu wurde an der Entwicklung eines Armbanduhrkalibers und einer Stoppuhr gearbeitet.
 
   
 
   
 
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[[Bild:Lange VEB mit Lange 28-aa.jpg|thumb|right|VEB Mechanik Lange & Söhne Kaliber 28]]

Version vom 21. Dezember 2009, 00:43 Uhr

VEB Mechanik Lange & Söhne

Glashütter Uhrenfabrikation

Die in der damaligen sowjetischen Besatzungszone gelegene Glashütter Uhrenfabrik A. Lange & Söhne war Ende April 1948 enteignet, in Volkseigentum überführt und in VEB Mechanik Lange & Söhne umbenannt worden.

Bereits kurz nach Kriegsende und nach erheblichen Zerstörungen durch einen Bombenangriff der "Roten Armee" am 8. Mai 1945 wurden auf Befehl der sowjetischen Besatzungsmacht Maßnahmen zur Wiederaufnahme der Produktion ergriffen, so daß in verhältnismäßig kurzer Zeit die Uhrenfertigung mit zum Teil noch vorhandenen Halbfabrikaten wieder aufgenommen werden konnte. So wurden u.a. die bekannten Einheitschronometer und die Beobachtungsuhren Kaliber 48 gefertigt. Über deren Verwendung entschied anfangs die SMAD (Sowjetische Militär-Administration Deutschland). Parallel dazu wurde an der Entwicklung eines Armbanduhrkalibers und einer Stoppuhr gearbeitet.

VEB Mechanik Lange & Söhne Kaliber 28

Da die bereits erwähnten Beobachtungsuhren sehr präzise gearbeitet und sehr ganggenau waren, erschien es technologisch sinnvoll und möglich, mittels einer maßstabsgerechten Verkleinerung, ein qualitativ hochwertiges Armbanduhrwerk daraus zu konstruieren. Dem damaligen, durch Krieg, Raub und Reparation bedingten sehr hohen Bedarf entsprechend, war die Zielstellung, das erste von A. Lange & Söhne gefertigte großserienfähige Armbanduhrkaliber in hoher Güte zu entwickeln. Im Ergebnis entstand daraus schon 1948 das 12 ½ linige (28 mm) Kaliber 28 und 28.1. Während das Kaliber 28 noch die kleine Sekunde bei sechs hatte, war die 28.1 bereits mit der damals moderneren Sekunde aus der Mitte ausgestattet. Die ersten Uhren sollen bereits im 4. Quartal 1948 auf den Markt gekommen sein. Zeitnah war auch die Entwicklung der Stoppuhr vom Kaliber 65, die ebenfalls auf der Basis des Kalibers 48 aufbaute, abgeschlossen worden.

VEB Mechanik Lange & Söhne Kaliber 28.1

Somit verfügte der verstaatlichte Betrieb „VEB Mechanik Lange & Söhne“ mit den Einheitschronometern, Bobachtungsuhren Kaliber 48, der Stoppuhr Kaliber 65 und den beiden Varianten des Armbanduhrkalibers 28 über ein für die damalige frühe Nachkriegszeit beachtliches Sortiment hochqualitativer Produkte.

Gütezeichen für die erste Nachkriegsuhr des VEB Mechanik Lange & Söhne

1950 erhielt das Kaliber 28 das Gütezeichen 'Erste Qualität' . In der Deutschen Uhrmacher Zeitung Ausgabe 5 1950 heißt es dazu:
Das Gütezeichen 'Erste Qualität' für eine neu konstruierte Armbanduhr erhielt der volkseigene Berieb 'Mechanik' in Glashütte (Sachsen). Der Betrieb war durch Kriegseinwirkung fast völlig vernichtet und wurde durch systematischen Neuaufbau, durch 'Qualitätsbrigaden' und ständige Gütekontrollen zu hochwertigen Leistungen befähigt. (Ein Vergleich der Qualität mit westdeutschen Erzeugnissen war uns noch nicht möglich).

Neben anderen wesentlichen Glashütter Betrieben der Uhrenindustrie, ging auch „VEB Mechanik Lange & Söhne“ am 01. Juli 1951 bei der Gründung der VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) mit seinem gesamten hochwertigen Produktsortiment darin auf.

Literatur

Weiterführende Informationen