Gerstenberger, Gustav: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. August 2010, 21:36 Uhr

Gerstenberger, Gustav (1886-1983)

Gerstenberger, Gustav
Anonce in der Deutschen Uhrmacherzeitung Heft 52 von 1925

Glashütter Uhr- und Chronometermacher

Gustav Gerstenberger wurde 1886 in Breslau geboren.

Bevor Gerstenberger 1905 Schüler der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte wurde, absolvierte er eine Uhrmacherlehre in Breslau. Anschließend arbeitete er bei Julius Assmann, ab 1909 als Regleur und Finisseur bei der Glashütter Präzisionsuhrenfabrik AG. Von 1912 bis 1914 war Gerstenberger bei der Schweizer Firma IWC-Schaffhausen tätig bevor er wieder nach Glashütte zurückkehrte und als freiberuflicher Mitarbeiter bei A. Lange & Söhne arbeite. Nach dem Weggang von Jensen, Jens Lauritz wurde Gerstenberger 1920 Chefregleur bei A. Lange & Söhne. 1921 übernahm Paul Thielemann die Chronometer-Feinstellungen. Gerstenberger arbeitete dann wieder freiberuflich bei A. Lange & Söhne als Regleur. Von 1951 bis 1974 war er mit Regulierarbeit bei den Glashütter Uhrenbetrieben betraut. Der letzte von ihm ausgebildete Schüler war Richard Miklosch.

Gemeinsam mit anderen Mitstreitern veröffentlichte Gerstenberger 1911 Berechnungen von Kurventafeln. Er befasste sich mit Reglage-Kniffen wie zum Beispiel der Veränderung der Rückerstifte als Mittel der Feinstellung. Er fertigte ca. 200 Uhren unter eigenem Namen, u.a. Schiffs-, Taschen- und Tischchronometer mit einer Gangdauer von ca. 50 Sunden (oft verwendet von Uhrmachern als "Schaufensteruhr").

Gerstenberger war aber nicht nur ein hervorragender Feinmechaniker, er beschäftigte sich auch mit der Naturheilkunde. Er war Vorsitzender des 1906 gegründeten Naturheilvereins "Prießnitz-Verein".

Er war Mitglied der Urania, Saxonia und der Gesellschaft für Zeitmeßkunde und Uhrentechnik.

Gustav Gerstenberger starb am 10. August 1983 in Bannewitz bei Dresden.