Parmigiani Fleurier 370 Bugatti: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Mai 2012, 00:13 Uhr
Parmigiani Fleurier 370 Bugatti
KaliberbeschreibungErstmals in der Geschichte der Uhrmacherei birgt die Armbanduhr Bugatti Type 370 ein Werk, das auf fünf Werkplatten verteilt ist, die über Zwischenstücke miteinander verbunden sind. Wie bei einem Schnitt quer zur Achse ermöglicht diese Anordnung das Beobachten der Bewegungen des Werkes und seiner Getriebe sowie seiner außergewöhnlichen technischen Details. Der visuelle Zugang zum Herz des Werkes ist neu und einmalig. Das war bisher nur in der virtuellen Welt möglich. Das Konzept der Bugatti Typ 370 hat sich der Herausforderung gestellt und damit eine neue Dimension eröffnet. Alle Bestandteile und Werkplatten sind in den Werkstätten der Manufaktur Parmigiani Fleurier entworfen, hergestellt, verziert, montiert und eingeschalt worden. Die folgenden speziellen mechanischen Konstruktionen sind von der Automobilwelt inspiriert: Scheibenkupplung mit Spiralfeder: Gewöhnlich können die Zeiger am Zifferblatt über die Einstell-Friktionsfeder verstellt werden. Diese Funktion wird in der Regel vom Stundenrad oder Minutenrohr durch einfachen Eingriff auf einer Achse übernommen. Bei der Bugatti Typ 370 ist es ein Spiralfedermechanismus, der auf eine Scheibe (Scheibenkupplung) drückt und das Einstellen der Zeit auf einer komplizierten und sehr schwierig zu realisierenden Achse gestattet. Kardane: Unter dem Werk mit quer liegender Achse besorgen Kardane die Verbindung zwischen der externen (Zeiteinstellung oder Aufziehen) und der internen Funktion. Da das Werk der Bugatti Typ 370 auf Silent Blocs montiert ist, ist eine feste Achse nicht möglich. Die Kardane vermeiden eine starre Verbindung zwischen dem Werk und der Außenseite des Gehäuses. Triebe mit konischer Verzahnung: Die beiden Triebe mit konischer Verzahnung dienen zur Umlenkung der Drehbewegung der Kronenachse auf die senkrecht dazu liegende Achse des Werkes. Konische Verzahnungen kommen in der Uhrmacherei sehr selten vor, da sie technisch schwierig herzustellen sind und zum Schneiden speziell geformte Werkzeuge erforderlich sind. Diese komplizierte Ausführung ermöglicht (dank einer besseren Verteilung des Berührungspunktes) einen bis zu 90% nutzbaren Zahneingriff und einen Wirkungsgrad, der demjenigen der Stellrad-Funktion überlegen ist. Differential mit konischer Verzahnung: Für die Gangreserve-Anzeige ist von den Mikromechanik-Ingenieuren ein Differential entwickelt worden, das die Verzahnung des Federgehäuses mit seinem Sperrrad verbindet. Um den Eingriff des Differentials mit seinem Satellitenrad zu optimieren, mussten die Zahnform verbessert und neue Bearbeitungsverfahren verwendet werden, die, wie alle Bestandteile des Werkes der Bugatti Typ 370, vollständig in der Manufaktur Parmigiani Fleurier ausgearbeitet worden sind. Gangreserve-Anzeige über Trommel: Die Sichtbarkeit des Werkes dank der fünf aufeinander ausgerichteten Werkplatten bietet die Möglichkeit, mit der Ästhetik seiner Bestandteile beliebig zu spielen. Um die Querlage des Werkes aufrechtzuerhalten und trotzdem das Ablesen der Gangreserve zu ermöglichen, zeigt sie diese Uhr von Parmigiani Fleurier auf einer Trommel an. Um die Konstanz des Drehmomentes der Gangreserve von 10 Tagen zu optimieren, wird ein in Serie geschaltetes Doppelfederhaus verwendet. Felgenförmig geschnittene Räder: Um dem Automobil-Geist Rechnung zu tragen und um der Suche nach äußerster Raffinesse treu zu bleiben, hat Parmigiani Fleurier jedem Detail des Werkes größte Sorgfalt gewidmet. Zum ersten Mal wurde den Rädern des Werkes die schöne Form einer Autofelge verliehen, um dem ursprünglichen Konzept möglichst treu zu bleiben. Inspiriert von der berühmten, von Ettore Bugatti in den 30er Jahren erfundenen Doppelfelge, sind die beiden Räder mit an die Ästhetik des Originals erinnernden Speichen versehen. Mikromuttern: Um die Schönheit des Werkes zu perfektionieren, hat Parmigiani Fleurier für die Montage des Motorblocks Mikromuttern anstatt Schrauben verwendet. Beim ersten Entwurf weckte die originelle Idee von Michel Parmigiani sofort das Interesse der berühmten Automobilfirma: «Ein Motorblock am Handgelenk, der so nebenbei auch noch die Zeit anzeigt». Aufgrund dieses Konzeptes entstand ein Gehäuse, das darauf ausgelegt ist, die Schönheit des revolutionären, bisher bei einer Armbanduhr noch nie da gewesenen Mechanismus dieser Uhr zu unterstreichen. Das aus 18-karätigem Weißgold bestehende Gehäuse bietet die Möglichkeit, das Uhrwerk durch sechs teilweise extrem gewölbte und bombierte Saphirgläser auf spielerische Weise zu beobachten. Es besteht aus sechs Teilen und ist von seltener Komplexität, was eine große Anzahl spezieller Werkzeuge erfordert, die nach Maß gefertigt wurden und bisher in der Uhrmacherei unbekannt waren. Um das quer liegende Werk zu schützen und eine optimale Stosssicherung zu gewährleisten, entwickelten die auf Gehäuse spezialisierten Werkstätten der Manufaktur Parmigiani Fleurier ein System, das dem Chassis eines Automobils ähnelt: Das Werk ruht auf Silent Blocs. Die bis zu 30 m Tiefe wasserdichte Bugatti Typ 370 verwendet dreidimensionale Dichtungsebenen. Die Silent Blocs: Das auf fünf Werkplatten aufgeteilte Werk wird durch vier Silent Blocs im Gehäuse festgehalten, die Schwingungen dämpfen und das konisch verzahnte Getriebe (für die Zeiteinstellung und das Aufziehen) vor äußeren Einwirkungen schützen. Diese direkt vom Automobilbau inspirierten «Stossdämpfer» sind in der Haute Horlogerie eine Premiere. Die Gläser: Die verschiedenen Öffnungen im Gehäuse wurden durch sechs in ihrer Form auf die einzelnen «Sichtfenster» abgestimmten Saphirgläser ermöglicht. Das Konzept verlangte mehrmonatige Entwicklungsarbeit und Techniken, die vor einigen Jahren noch unbekannt waren. Das Lupenglas über dem Zifferblatt, dessen Herstellung äußerst schwierig ist, ist (in 2 Achsen) wulstförmig bombiert. Auf den Seiten des Gehäuses befinden sich bananenförmig lang gestreckte Gläser. Die «Motorhaube» des Werkes besteht aus einem extrem gekrümmten Saphirglas. Das Glas, das den Boden bildet und das hinter dem Werk befindliche Glas sind ebenfalls Saphirgläser. Die acht Teile des Gehäuses: Die Schwierigkeiten der Herstellung des Gehäuses der Bugatti Typ 370 übersteigen bei weitem die der Herstellung einer herkömmlichen Armbanduhr. Das Konzept von acht Teilen, wovon sechs verlötet und zwei angebaut sind, stellte eine echte technische Herausforderung dar. Alle Einzelteile sind Erzeugnisse der Manufaktur von Parmigiani Fleurier und werden vor dem Verlöten auf einer Richtbank ausgerichtet. Auch diese Planheitsreferenz zum Messen von Bezugspunkten ist von der Automobilwelt inspiriert. Das Positionieren und Verlöten der einzelnen Teile des Gehäuses erfordert mehrstündige Arbeit, damit sich diese nicht verformen. Die ursprüngliche Struktur des Goldes ist nur schwer zu verändern, deshalb erfordert das Stabilisieren seiner Form außergewöhnliche Kenntnisse. Die erste Stufe am Kopf des Instrumentes besteht aus einem Getriebe zum Untersetzen der Umdrehungen der Klammer des «Starters». Normalerweise genügen drei oder vier Umdrehungen, um genügend Energie zu speichern, die anschließend auf die Krone übertragen wird. Diese Einrichtung ist mit einer Rückdrehsicherung ausgestattet. Das Einstellen und Aufziehen des Werkes sind absolut revolutionär. Ein «Starter», ein externes Instrument, dient zum Betätigen der beiden unter dem Gehäuse angeordneten Kronen. Sein kompliziertes und jederzeit auskuppelbares dynamometrisches System ermöglicht die Anwendung einer konstanten Kraft an der Aufzugkrone mit Kardan. Das Einstellen der Zeit (über eine Scheibenkupplung mit Spiralfeder) erfolgt durch manuelle Umdrehung unter Verwendung des anderen Endes des «Starters». Für die Entwicklung des «Starters» wurden mehr als drei Jahre aufgewendet und seine Realisierung ist eine Weltpremiere. Das System dieses mechanischen Instrumentes besteht, vom Spannen des «Starters» bis zur Übertragung der Energie auf die Krone, aus 5 Funktionsstufen. Die zweite Stufe besteht aus zwei parallelen Federhäusern, deren Federn gespannt werden, wenn die Energie gespeichert wird. Ein Auskupplungssystem ermöglicht die Kontrolle des maximalen Drehmoments. Die dritte Stufe ist ein mit den beiden Federhäusern verbundenes Getriebe. Als vierte Stufe des «Starters» tritt ein System zur Regulierung der Drehzahl in Aktion, das aus einer mit flüssigem Silikon gefüllten Kammer besteht, in der ein mit der Achse verbundenes Schaufelblatt rotiert. Die letzte Stufe dient zum Auslösen und Auskuppeln des «Starters». Ihre zentrale Achse besteht aus einem Reibkonus mit Feder. Sobald Druck ausgeübt wird, tritt der Konus in Aktion, worauf das Drehmoment übertragen wird. Sobald der Druck weggenommen wird, steht der Mechanismus still. Wenn beim Andrücken an die Krone ein Widerstand festgestellt wird, löst er eine entsprechende Sicherheitskupplung aus. LiteraturWeiterführende Informationen |
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