UROFA: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Juni 2007, 21:07 Uhr
UROFA
Uhren-Rohwerke-Fabrik Glashütte AG
Die UROFA wurde Ende 1926, Anfang 1927 aus der Konkursmasse der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H gleichzeitig mit dem Schwesterunternehmen UFAG unter Federführung der Girozentrale Sachsen und unter Aufsicht von Dr. jur. Ernst Kurtz in Glashütte gegründet.
Einen Teil der erforderlichen Maschinen für den Neuanfang konnte durch den Zukauf der Schweizer Uhrenfabrik Emil Judith, Biel, erworben werden.
Bis 1933 war die UROFA der Uhren-Rohwerke-Hersteller in Deutschland. Die Produktion wurde bis 1933 auf monatlich 25.000 Rohwerke gesteigert. Von diesen Werken wurden lediglich 8% von der UFAG in Glashütte zu Uhren weiterverarbeitet. Der größte Teil der Produktion wurde nach Pforzheim geliefert.
Emil Judith wurde als erster technischer Leiter der UROFA eingestellt, nach seiner Entlassung 1934 wurde Robert Henzi Betriebsleiter der UROFA.
Ab 1934 wurden auch die Hemmungsteile nicht mehr aus der Schweiz importiert, sondern in Glashütte produziert.
Im gleichen Jahr, 1934, als das legendäre Raumnutzwerk eingeführt wurde, wurden im neu gegründeten Lehrlingsheim die ersten Schüler untergebracht, um den erforderlichen Nachwuchs an Fachkräften selbst heranzubilden. Die Lehrlinge der UROFA durften voll am theoretischen Unterricht der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte teilnehmen.
Ende 1938 wurde die UROFA und die UFAG zur Wehrfertigung eingestuft. Ab 1939 liefen die Vorbereitungen des von der UROFA eigens entwickelten Fliegerchronographen für die Deutsche Wehrmacht an.
Nach dem Zusammenbruch 1945 wurden die Produktionsanlagen der UROFA und der UFAG von der sowjetischen Besatzungsmacht demontiert und als Reparationsleistung nach Moskau verbracht und in den Kirow-Werken aufgebaut. Dr. jur. Ernst Kurtz gelang es, Restbestände der Werke des Kalibers 59 zu sichern. In Memmelsdorf wurden diese Werke remontiert und an die US-Armee geliefert.
Nach der Demontage 1945 der UROFA und der UFAG war Paul Löwe maßgeblich am Wiederaufbau beteiligt. Die erste Serie (Kaliber Urofa 61) nach dem II. Weltkrieg wurde auf der Werkplatine mit "Urofa 61 Wiederaufbau 1.Serie" signiert.
1951 übernahmen die VEB Glashütter Uhrenbetriebe (GUB) diese Firma.
Weiterführende Informationen
Literatur
- Schmid, Hans Heinrich: Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten. Villingen-Schwenningen: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V., 2005,ISBN 3-927987-91-3