Bacher, August
Deutscher Uhrmacher
August Bacher aus Schondorf, Hofmechaniker in Stuttgart, übernahm von Christoph Mattäus Hahn nach dessen Tod 1833 die Stuttgarter Werkstatt. August wurde zum Hoflieferant benannt am 23. September 1841.
Schon seit dem 18. Jahrhundert konnte der württembergische Herrscher verdiente Handwerker mit dem Titel „Hofhandwerker“ auszeichnen. Ein Schmied durfte sich dann „Hofschmied“ nennen, ein Bäcker „Hofbäcker“, usw. Während des 19. Jahrhunderts kam durch die zunehmende Industrialisierung die Sitte auf, dass der König Geschäften und Firmen den Titel „Hoflieferant“ verleihen konnte. Voraussetzung dafür waren regelmäßige Lieferungen des betreffenden Unternehmens an den Hof, eine solide wirtschaftliche Position und ein guter Ruf. Zeitweise spielte auch die politische Gesinnung der Inhaber eine Rolle. Wenn eine Firma die Voraussetzungen nicht mehr erfüllte oder in einer wirtschaftliche Schieflage geriet, konnte ihr der Hoflieferantentitel auch wieder entzogen werden, oder die Inhaber konnten ihn offiziell zurückgeben. Den Titel „Hoflieferant“ durften die Inhaber der Firmen zu Werbezwecken benutzen, ihn also in das Geschäftsschild aufnehmen und auf dem Briefpapier aufführen. [1]
Von Bacher sind mehrerer hochwertige Uhren bekannt, die teils in der Tradition Hahns zu sehen sind. So wird eine Taschenuhr Bachers mit Lagersteinen und in hochwertiger Qualität erwähnt ("künstliche, in Stein gehende Taschenuhr in sehr eleganter Ausführung") mit einer von Bacher angeblich erfundenen Hemmung, welche kein Öl erfordert.
Es könnte sich bei dem Abgebildete Uhr sehr wohl um die beschriebene Uhr handeln. [2]