Württembergische Uhrenfabrik
Deutsche Uhrenfabrikation
Im Jahr 1854 meldete sich Johannes Bürk aus Schwenningen/Baden-Württemberg mit „mathematischen Geräten“ zur Weltausstellung in Paris an. 1855 entwickelte er eine tragbare Nachtwächter-Kontrolluhr und gründete die Württembergische Uhrenfabrik in Schwenningen. In den Anfangsjahren bezog Bürk die Uhrwerke für die Kontrolluhren aus Frankreich und der Schweiz. Die Montage soll Michael Vosseler übernommen haben. 1858 wurde das erste Firmengebäude fertiggestellt. Bürks Bruder, Jakob Bürk, verkaufte ab 1865 die Uhren in den USA. Am 17. Mai 1866 erfolgte die Grundsteinlegung für eine größere Produktionsstätte.
Als Bürk 1872 starb, trat sein Sohn Richard Bürk im Alter von 21 Jahren in die Firma ein und erweiterte die Produktpalette der Firma um Arbeitszeit-Kontrollapparate. Nach dem Tod seiner Mutter im Jahr 1885 führte er als Technischer Leiter die Firma zusammen mit seinem Bruder Hugo, der mit der kaufmännischen Leitung betraut war. Von 1900 bis ca. 1924 wurden Kontrolluhren der amerikanischen Firma Bundy in Lizenz unter dem Namen "Bundy" und "Bürk Bundy Original" produziert. Den Vertrieb übernahm zunächst die "Continentale Bundy-Gesellschaft", ab 1913 dann die "Deutsche Bürk-Bundy-Gesellschaft". Bürk-Bundy betrieb von 1915 bis 1924 in Zürich, Löwenstrasse 32, eine Niederlassung. Ab 1924 erfolgte der Verkauf über selbständige Vertretungen.
Im Jahre 1912 kommt die Bürk-Wächterkontrolluhr Universal Nr. 50 auf den Markt, die bis 1996 hergestellt wird. In den 20er Jahren beginnt auch die eigene Fertigung elektrischer Haupt- und Nebenuhren, die dem Namen „Bürk“ bis in die heutige Zeit einen hohen Bekanntheitsgrad verschafft.
Am 30. November 1984 wird das Konkursverfahren eröffnet. Die Kienzle Uhrenfabriken AG führt den Betrieb bis 1996 unter dem Namen „Bürk Zeitsysteme“ weiter. Ab 1996 heißt die Firma "Bürk Mobatime GmbH" und konzentriert sich hauptsächlich auf die Herstellung von Kontrolluhren.
Weiterführende Informationen
- Archiv Bürk - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich; Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913