Kaphahn, Walter
(siehe auch: Kaphahn)
Glashütter Feinmechaniker und Fabrikant
Paul Walter Kaphahn wurde als 2. Kind des Friedrich Albrecht Bernhard Kaphahn zu Glashütte-Gleisberg am 8. Juli 1899 geboren. Nach Bürgerschulbesuch absolvierte er die Lehre als Feinmechaniker bis zum Militäreintritt im Kriegsjahr, den 1. September 1917. In den Kämpfen erlitt er eine Schussverletzung und kehrte am 30. April 1919 aus dem Lazeret geheilt in sein Elternhaus zurück. Im Anschluss widmete er sich von 1919 bis 1920 seiner Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte als Feinmechaniker in Theorie und Praxis. Er war Mitglied der Saxonia.
Nach Gehilfenprüfung daselbst mit bestem Zeugnis und Empfehlungen entlassen, fungierte er etwa 2 Jahre als Hilfstechniker bei den beiden Glashütter Firmen C. H. Wolf Nachf. und seinem früheren Lehrherren L. Trapp. Anschließend war Kaphahn für ca. anderthalb Jahre Werksführer bei der Hausuhrenfabrik Höhnel tätig. In dieser Zeit ehelichte er am 3. Juni 1922 Margarethe Anna Alma Kühnel aus Dittersdorf.
Im 24. Lebensjahr unterzog sich Kaphahn der Meisterprüfung als Feinmechaniker und Kleinmaschinenbauer.
Der seinerzeitige Niedergang der Uhrenindustrie nötigte Walter in eine Werkmeisterstellung bei der Fa. Ludwig & Beier, Präzis.-Schrauben & Facondrehteile Fabrik in Glashütte zu wechseln. Als im Juli 1924 der bisherige Chef verschied, begleitete Kaphahn bis 31. Dezember 1924 den Geschäftsführerposten. Zum 1. Januar 1925 trat er als Mitinhaber der neufirmierten Fa. Ludwig & Kaphahn oHG Glashütte, Präzis.-Schrauben- u. Facondrehteile-Fabrik, an. Im Januar 1927 war ihm der inzwischen nach Niederschlottwitz bei Glashütte übergesiedelte Betrieb handelsrechtlich übertragen wurden.
Nach Ende des II. Weltkrieg wurde Kaphahn 1945 verhaftet und in die UdSSR verbracht, von dort 1948 wieder nach Dresden entlassen. Später in Binsdorf (Geislingen) als Angestellter tätig und in Binsdorf (Geislingen) selbständig geworden, verstirbt Walter Kaphahn am 12. August 1966 in Binsdorf (Geislingen).