Müller, Hugo
Müller, Hugo
Bekannter Glashütter Uhrmacher
Hugo Müller wurde am 9. Juni 1863 als Sohn eines Schneidermeisters in Pirna geboren. Nach einer Uhrmacherlehre bei dem Uhrmachermeister Scholdt in Pirna absolvierte Müller von 1. November 1884 bis 30. April 1886 eine Ausbildung an der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte. Als Hugo Müller seine Ausbildung an der DUS 1886 erfolgreich abschloß, war Ludwig Strasser Direktor der Schule. In der Folgezeit standen beide bis zum Tod von Strasser in regem fachlichen Kontakt.
Nach Anstellungen bei den Firmen C. F. Wolf (Berlin) und Eschholz (Hannover) war er ab 1888 als Feinsteller bei A. Lange & Söhne tätig und betrieb ab 1894 eine eigene Reglagewerkstatt in der Firma A. Lange & Söhne wo er auch Lehrlinge ausbildete.
1918 wurde er technischer Direktor der neugegründeten Deutschen Präzisionsuhrenfabrik e.G.m.b.H. in Glashütte. Nach dem Konkurs 1926 zog er sich in das Privateben zurück.
Von 1909 bis 1919 war Müller Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte.
Müller sind besondere Verdienste bei der Einführung der 12-stündigen, anstelle der 24-stündigen Gangbeobachtung zur Erkennung des dynamischen Ungleichgewichtes zuzusprechen.
Er ist der Erfinder des nach ihm benannten Müller-Ankers, eine halbungleicharmige Konstruktion, die bei vielen Uhren der Deutschen Präzisionsuhrenfabrik e.G.m.b.H. Verwendung fand (Patek Philippe verwendete in ihrem "Moustache-Anker" ebenfalls das Prinzip des Halbungleicharmigen Ankers).
Müller war eine Zeit lang Vorsitzender der Urania.
Er verstarb am 2. Dezember 1943 in Glashütte.