Astronomische Uhr im Dom von Münster

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Astronomische Uhr im Dom von Münster

St. Paulus-Dom Münster
Astronomische Uhr im St.-Paulus-Dom Münster


In Inneren des Doms befindet sich eine astronomische Uhr mit Glockenspiel. Sie ist einige der wenigen existierenden links-drehenden (entgegen dem üblichen Uhrzeigersinn) öffentlichen Großuhren. Sie zeigt auch Mondphasen und Planetenstellungen an. Ihr ewiger Kalender reicht bis zum Jahr 2071. Zu voller Stunde trompetet ein hölzernes Tutemännchen, dessen Frau einen Glockenschlag auslöst. Der Viertelstundenschlag erfolgt von Tod, während der Zeitgott Chronos eine Sanduhr umdreht. Einmal täglich, mittags um 12 Uhr verlassen metallene heilige Drei Könige mit zwei Holzdienern ihre Unterkunft und umringen eine Jesusfigur im Schoße der Maria. Das Glockenspiel der Uhr kann auch vom Orgelspieltisch aus über ein eigenes kleines Manual bedient werden.

Geschichte der Uhr

Die erste astronomische Uhr im Dom aus dem Jahre 1408 wurde 1534 beim Bildersturm während der Zeit der Täuferherrschaft zerschlagen. Die zweite, bis heute erhaltene Uhr aus der Zeit von 1540 bis 1542 wurde durch den Buchdrucker und Mathematiker Dietrich Tzwyvel errichtet. Der Gang der Uhr wurde von Tzwyvel und dem Franziskaner und Domprediger Johann von Aachen berechnet. Geschmiedet hat das Werk der Schlosser Nikolaus Windemaker, bemalt wurde es von Ludger tom Ring d. Ä.

Mit der Kalenderreform 1582 wurde der Kalender „vorgestellt“ (auf den 4. Oktober folgte der 15. Oktober) und eine neue Regelung der Schaltjahre eingeführt. Die Berechnung der Osterdaten und Wochentage aus dem Kalendarium ist seitdem erschwert.

Die Weltkarte wurde – spiegelverkehrt, da für astronomische Zwecke – kurz nach 1660 auf den Hintergrund des Zifferblattes aufgemalt und das hölzerne Rete (durchbrochene Bronzescheibe innerhalb des Stundenkreises mit 15 Fixsternen) durch ein neues in barocken Formen ersetzt. 1696 wurde das Uhrwerk erneuert und ein Viertelstundenschlag mit den Figuren Chronos (Gott der Zeit) und Tod hinzugefügt. Chronos dreht die Sanduhr um, der Tod schlägt das Stundenviertel. 1818 führte der Einbau eines Scheren-Stiftganges mit einem vier Meter langen Pendel zu erheblicher Lärmbelästigung im Dom und im ganzen 19. Jahrhundert zu ständigen Klagen über den schlechten Zustand der Uhr.1927 schlug die Uhr das letzte Mal und sollte entfernt werden, wurde dann aber 19291932 gründlich erneuert und erhielt ein neues Werk. Die Berechnungen dazu lieferten Ernst Schulz und Erich Hüttenhain vom astronomischen Seminar in Münster, gebaut wurde das Werk von Turmuhrmeister Heinrich Eggeringhaus von der Turmuhrenfabrik Eduard Korfhage & Söhne in Buer.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Werk ausgelagert, während das Gehäuse im Dom verblieb, jedoch nicht beschädigt wurde. Am 21. Dezember 1951 wurde die astronomische Uhr – nach Beseitigung der Kriegsschäden am Dom – wieder in Betrieb genommen.

Technische Daten

Höhe der Uhr 7,8 m
Breite des Mittelteils 4,1 m
Durchmesser des Zifferblattes 3,0 m
Durchmesser der Kalenderscheibe 1,5 m
Höhe der Planetentafeln 2,3 m
Gewicht des Retes 110 kg

Text übernommen von Wikipedia. [1]

Quellen