Genf
Genf
Als Heimat bekannter Luxusuhrenhersteller wie Rolex, Patek Philippe, Vacheron Constantin oder Baume & Mercier ist Genf eine der wichtigsten Uhrenstädte der Welt. Bekannt sind die vom heimischen Handwerk eingeführten Qualitätsmerkmale wie Genfer Siegel (Poinçon de Genève) und Genfer Streifen (Côtes de Genève, Filets).
Geschichte
Im Jahre 1541 verfasste der Reformator Johannes Calvin (geb. am 12. Juli 1509 in Noyon, Picardie; gestorben am 27. Mai 1564 in Genf) den sog. Genfer Katechismus, eine Kirchenordnung mit strenger Kirchenzucht. Diese Verordnung verbot die öffentliche Zurschaustellung von "Luxusgütern", also auch das Tragen dekorativer Schmuckstücke aus Gold und Edelsteinen.
Mitte des XVI. Jahrhunderts war Genf jedoch stark geprägt durch das Handwerk der Goldschmiede und Juweliere. Johannes Calvin forderte diese Zunft auf, sich neu zu orientieren und sich dem Handwerk der Uhrmacher zuzuwenden. Der Reformator stellte somit die Weichen für die heutige Uhrenindustrie der Schweiz.
Schon zum Ende des XVI. Jahrhunderts galten Uhren mit der Herkunftsbezeichnung "Genf" international als besonders qualitätvoll. Das Entstehen der ersten Körperschaft von Uhrmachern im Jahre 1601, der „Meisterschaft der Uhrmacher von Genf“, bildete den Grundstein einer Tradition und einer nationalen Industrie in der Schweiz.
Heute
Jährlich findet hier die wichtige Uhrenmesse SIHH statt (siehe auch SIHH 2007).
Literatur
- Eva-Maria Faber: Symphonie von Gott und Mensch. Die responsorische Struktur von Vermittlung in der Theologie Johannes Calvins. Neukirchener Verl., Neukirchen-Vluyn 1999 ISBN 3-7887-1722-X