Vacheron Constantin/de

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Vacheron Constantin
(siehe auch Vacheron)

Vacheron & Constantin in Genf und die Tour de L'Ile um 1900.
Vacheron & Constantin von der Rue des Moulins aus gesehen.
Firmenlogo
Zifferblatt-Signatur einer Taschenuhr
Werk-Signatur einer Taschenuhr
Vacheron & Constantin à Genève, Werk Nr. 18284, Geh. Nr. 18284, circa 1800
Vacheron Constantin Tour de l'Ile, zum 250 Jahre Jubiläum präsentiert

Schweizer Uhrenfabrikation

Jean-Marc Vacheron gründete 1755 im Genfer Stadtteil Saint Gervais ein eigenes Atelier.


1785 übernahm sein Sohn Abraham das damals noch kleine Unternehmen, aber die französische Revolution setzte den Exportgeschäften ein jähes Ende, und so sah sich Abraham Vacheron mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Er heiratete und hängte seinem Namen der Tradition entsprechend den Nachnamen seiner Ehefrau an, somit änderte sich auch der Namen der Manufaktur in „Vacheron - Girod“.

Anfang des 19. Jahrhunderts übernahm Abrahams Sohn Jacques Barthélemy Vacheron die Leitung des Betriebes, der mittlerweile den Namen „Vacheron - Chossat“ führte. Auf seinen jährlichen Geschäftsreisen präsentierte Jacques Barthélemy Vacheron in Italien, Frankreich und Deutschland seine Kollektion aus Taschenuhren mit für diese Zeit sehr flachen Werken, Spieluhren, Minutenrepetitionen, eingesetzt in kostbaren und eleganten Gehäusen. 1819 holt er den Sohn eines befreundeten Stoffhändlers, Francois Constantin, als Partner in die Firma. Constantin sammelte als Verkäufer für Jean-Francois Bautte seine ersten Erfahrungen in der Uhrenbranche. Mit dessen außergewöhnlichen Fähigkeiten und Aktivitäten waren die damals bestehenden finanziellen Schwierigkeiten bald überwunden. Ab 1830 wurden die Uhren der Firma in New York von Jean Magnin und in New Orleans von Brey verkauft.

Innovative Serienfertigung

1839 stellten Jacques Barthélemy Vacheron und Francois Constantin den Genfer Uhrmacher und Mechaniker Georges-Auguste Leschot als technischen Leiter an, der mit den von ihm erfundenen Werkzeugmaschinen die Serienfertigung von Uhrwerken einführte und dadurch die Präzision und Qualität der Taschenuhren erheblich verbesserte. Nach dem Tod von Abraham Vacheron im Jahr 1843 wechselte die Manufaktur ihren Firmensitz in die Tour d'Ile im Zentrum der Stadt, wo die Rhone in den Genfer See mündet. César Vacheron, der Sohn von Jacques Barthélemy, übernahm die Leitung des Betriebes. 1845 wurde Leschot und der Manufaktur von der "Genfer Societe des Arts" die begehrte Auszeichnung "Auguste de la Rive" verliehen. Um 1860 war Vacheron & Constantin bereits eine echte Manufaktur. Constantin richtete Firmenagenturen in Rio de Janeiro (1849), Holländisch Ostindien (1847) und Kalkutta (1850) und New York (1864 Jean-François Constantin) ein. Im gleichen Jahr stellte die Manufaktur ebenfalls preisgünstigere, nicht ganz so hochwertige Uhren her, unter denen sich neben den normalen Exemplaren mit dem Warenzeichen „Abm. Vacheron Geneve“ und „Chossat & Cie“ auch erstklassige Exemplare befanden, die die Signatur Abraham Vacherons tragen.

Unter Führung zweier Witwen

1869 stirbt César Vacheron und sein Sohn Charles-César ändert erneut den Namen in „Charles Vacheron & Cie“. Als Charles im Alter von 25 Jahren am 19. April 1870 stirbt, geht die Manufaktur in den Besitz der Witwen über. Catherine Etierinette Vacheron, damals achtzigjährig, und Laure Vacheron Pernessin geben der Firma jetzt den Namen „V.ve Cesar Vacheron & Cie“.

1872 werden die Uhren vom Observatorium Genf für ihre hohe Qualität ausgezeichnet. 1875 wird der Bankier Philippe-Auguste Weiss als Direktor eingestellt. Jean-François Constantin ein Neffe von François Constantin wurde um 1854 geschäftspartner in die Firma. Im Jahre 1869 verließ er das Unternehmen doch kehrt in 1875 in die Führungsetage der Manufaktur zurück. Der Firmenname lautet wieder „Vacheron & Constantin“. Der Betrieb wird in die Nähe des Quai des Moulins verlegt. 1880 läßt sich Vacheron & Constantin den Markennamen und das Logo schützen; so erscheint jetzt auf allen Produkten des Hauses entweder der Schriftzug „Vacheron & Constantin, Fabricant, Genève“ oder „Horlogorie et boites de montres“ und jeweils das Malteserkreuz, inspiriert durch die Optik des entsprechenden Rades der Unruh als Symbol für Präzision, das jedoch später durch zwei sich überkreuzende Segmente ersetzt wird. Nach dem Tod von Catherine Etiennette (1883) und Laure (1887) wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die ab 1896 nur noch „Vacheron & Constantin“ heißt. Nacher wurden Eugène-Marc Constantin, und sein Sohn Charles Constantin noch im betrieb als Direktor tätig.

Die ersten Armbanduhren

1910 bringt das Unternehmen seine ersten Armbanduhren auf den Markt und zwischen 1920 und 1930 entstehen Meisterwerke wie die Grande Complication mit Minutenrepetition, Schleppzeiger-Chronographen mit Zähler, ewigem Kalender, Mondphasenanzeige und Wecker oder den danach auf der Ausstellung in Zürich gezeigten Schleppzeiger-Chronographen mit Gangreserve, ewigem Kalender und Mondphase.

Ab 1938 arbeitet die Firma eng mit Jaeger-LeCoultre zusammen und verwendet auch deren Rohwerke. In eine Finanzkrise geraten, entschließt sich Charles Constantin, die Aktienmehrheit an Georges Ketterer zu verkaufen. 1985 verkauft die Familie Ketterer ihre Aktienmehrheit an den früheren saudi-arabischen Erdölminister Scheich Yamani; die Firmenleitung bleibt weiterhin in Schweizer Hand. Das „&“ wurde mittlerweile aus dem Firmennamen genommen.

Später geht die Firma in den Besitz der französischen Vendôme Luxury Group über, der u.a. auch Cartier, Piaget, Panerai und Montblanc angehören und die nach Zukäufen weiterer Luxusmarken wie Jaeger-LeCoultre, A. Lange & Söhne und IWC zum heutigen Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont verschmolzen ist.

Die Schmuckuhr 'Kallista'

Unter den Schmuckuhren, deren Wert hauptsächlich durch ihre Edelsteine bestimmt wird, zählt die Kallista zu den herausragenden Modellen. Sie wurde Ende der siebziger Jahre nach 6000 Arbeitsstunden fertiggestellt und für die unglaubliche Summe von fünf Millionen Dollar an einen nicht genannten Käufer veräußert. Gehäuse und Armband wurden aus dem Vollen gearbeitet: der Rohstoff war ein 1 Kilogramm schwerer Block aus Massivgold. 118 Diamanten von 1,2 bis 4 Karat wurden als Besatz verwendet, und das Gesamtgewicht der Diamanten betrug 130 Karat. Alle Steine wurden mit einem Smaragdschliff versehen.

1994 wird das Firmenmuseum von Vacheron Constantin in Genf eröffnet, in dem neben sehenswerten historischen Uhren auch eine rekonstruierte Uhrmacherwerkstatt aus dem 18. Jahrhundert zu erleben ist.

Das 250-Jahr-Jubiläum

2005 feiert Vacheron Constantin das Jubiläum zum 250-jährigen Bestehen der Firma und ist damit die älteste durchgehend aktive Uhrenmarke der Welt. Anläßlich dieses Jubiläums werden drei besondere Uhren bzw. Uhrenreihen vorgestellt, darunter die Tour de l'Ile mit zahlreichen Komplikationen. Sie kostet rund 1,9 Millionen Schweizer Franken, was sie in den Rang einer der teuersten Armbanduhren weltweit katapultiert. Auch die Standuhr "Pendule L'Esprit des Cabinotiers", ein anlässlich des 250. Jubiläums hergestelltes Unikat, erzielt einen Verkaufspreis von 2,206 Millionen CHF. und verbucht damit einen Weltrekord in ihrer Kategorie.

Personen

Familie Vacheron
Familie Constantin

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur

Adressen

Vacheron Constantin, Branch of Richemont International SA

Vacheron Constantin Boutique
Place de Longemalle 1
1204 Genf (diesen Ort Anzeigen)
Tel : +41 (0)22 316 1740
Fax: +41 (0)22 316 1741

Chemin du Tourbillon 10
Case postale 95
CH-1228 Plan-Les Ouates
Tel. +22/930 20 05
Fax +22/930 20 06

Route du Canal 14
Case postale 319
1347 Le Sentier
Tel. +21/845 12 50
Fax +21/845 12 51

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