Graham-Hemmung

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Graham-Hemmung

Graham-Hemmung

Ruhende Hemmung für ortsfeste Uhren

Diese von George Graham um 1715 entwickelte Hemmung erlaubte den Bau sehr genau gehender Pendeluhren, wie sie noch bis in die jüngste Vergangenheit gefertigt wurden. Vornehmlich wurde diese Hemmung bei Wand- und Bodenstanduhren mit langem Pendel eingesetzt, wobei Präzisionsuhren mit Pendelamplituden von nur 1 ° arbeiteten.

Die Hemmung besteht aus dem Ankerrad mit typischer Zahnung und dem mit dem Pendel verbundenen Anker, der mittels justierbarer stählerner Paletten oder mit Rubinsteinen in das Ankerrad eingreift. Die linke Palette ist die Eingangspalette, die rechte Ausgangspalette.

Funktionsweise: Während einer Pendelschwingung wird die Eingangspalette angehoben und der über die Hebefläche dieser Palette gleitende Zahn des Ankerrades erteilt dem Anker und damit dem Pendel einen Impuls.

Das für kurze Zeit ungebremste Ankerrad dreht sich in Uhrzeigerrichtung und fällt dann mit einem Zahn auf die Ruhefläche der Ausgangspalette. Während das Pendel noch weiter schwingt, ruht der Zahn des Ankerrades auf der Ausgangspalette, ohne dass das Rad eine Bewegung ausführt (deshalb ruhende Hemmung). Beim Rückschwingen des Pendels wird die Ausgangspalette angehoben und der bisher angehaltene Zahn gleitet nun über die Hebefläche dieser Palette, wobei er ebenfalls dem Anker einen Impuls erteilt.

Die von Louis Gabriel Brocot erfundene, nach ihm benannte Hemmung war in ihrer Funktionsweise der Grahamhemmung ähnlich. Sie wurde meist dem Zifferblatt vorgelagert und war als Dekorationselement in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bei Tischuhren beliebt.


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