Uhrenfabrik Carlsfeld
Deutsche Uhrenfabrikation
Geschichtliche Entwicklung
In den ehemaligen Räumen des Hammerwerkes Carlsfeld (diesen Ort anzeigen) gründete eine gemeinnützige Stiftung 1829 eine Fabrik für Schwarzwälder Uhren. Später wurde die Produktion auf Turmuhren erweiteret. Bis 1880 wurden Uhren gefertigt.
Zur Abhilfe der großen Armut, welche unter den meisten Bewohnern des Ortes herrschte, begründet man einen (Actien-) Verein für die Wanduhrenfabrik zu Carlsfeld. Diese Unternehmung wurde im Jahre 1829 von Personen, deren Wohltätigkeitssinn die Errichtung und Unterhaltung dieser Fabrik fördern half, gegründet. (Genannt werden u.a. Oberförster Thiersch, Kammerrath Anger, Kaufmann Netke, Landgerichts-Director Herold, Kaufmann Dörffel, Factor Schildbach, Förster Laube, Dr. Dörfel, Kaufmann Stölzel, Kaufmann Förster, Uhrmacher Dotter). 1838 ging die Fabrik an eine Actien-Gesellschaft über, welche anfänglich eine Unterbringung von 362 Stück Actien a 25 Thaler bewirkte. Die Staatsregierung trat mit einem Darlehen von 300 Thalern ein. Der im Jahre 1839 als Werkmeister für die Fabrik gewonnene Uhrmacher Egidius Dotter erhielt für seine Materialienvorräte, Werkzeuge und Arbeitsmittel Actien zugeteilt, und wurde somit Teilhaber der Fabrik. Bis zum Jahr 1845 wurde das Stammkapital erhöht auf eine Actienanzahl von 600 Stück.
1845 waren 45 Personen im Werk beschäftigt, wovon 42 im Fabrikgebäude wohnten und vollständig unterhalten wurden. Darunter befanden sich: 1 Werkmeister, 20 Uhrmachergesellen, 5 Tischler, 2 Maler, 1 Gießer mit 1 Gehilfen, 1 Federmacher, 1 Spindelmacher, 2 Malergehilfen und 11 Lehrlinge. Die Anzahl der zum Vertriebe der Carlsfelder Wanduhren abgesendeten Händler betrug 41.
Im Verlaufe des Rechnungsjahres vom 1. Juni 1843 bis 31. Mai 1844 wurden 5583 Stück Carlsfelder Wanduhren verkauft. Auf der Gewerbe-Ausstellung in Dresden (1845) befand sich ein vollständiges Sortiment Carlsfelder Wanduhren, welches sich der günstigsten Beurteilung erfreute. [1]
Quellen
- ↑ Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreichs Sachsen; Verlag Adler u. Dietze Dresden; 1845
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0
- AUF DER HÖHE; Autoren: Ekkehard Blender, Beatrice Techen ; ISBN 3000093842
- Das große Uhrenlexikon; Autor: Fritz von Osterhausen; ISBN 3898804305