Astronomische Uhr am Alten Rathaus zu Esslingen

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Astronomische Uhr am Alten Rathaus zu Esslingen

Altes Rathaus in Esslingen
Astronomische Uhr am Gipfel Alten Rathaus


Das Alte Rathaus in Esslingen am Neckar wurde 1423 als Kauf- und Steuerhaus erbaut. 1586 bis 1589 hat Heinrich Schickhardt den heutigen Renaissancegiebel errichtet mit dem Zeitzifferblatt, der astronomischen Anzeige mit drei Zeigern: für die Sonnenbewegung und die Mondbewegung, dazu ein Drachenzeiger. Dazu gehört ferner ein Figurenautomat, eine Darstellung der Mondphasen und der Reichsadler, dessen Flügel die Stunden schlägt. Der Esslinger Uhrmachermeister Marx Schwarz erhielt 1581 vom Esslinger Rat den Auftrag, eine Turmuhr zu bauen. Er verstarb 1586, und Jacob Diem aus Tübingen vollendete sie 1589. Sie lief 150 Jahre, danach folgte eine wechselvolle Geschichte. Mit der Generalsanierung des Alten Rathauses im Jahr 1998 verschwand das Uhrwerk.

Mit seiner Wiederentdeckung bildete sich ein Verein, der Spenden sammelte, die denkmalgerechte Restaurierung vorantrieb, 2006 die Firma Turmuhrenbau Klaus Ferner in Meissen beauftragte und die komplette Finanzierung übernahm.

Das schmiedeeiserne Uhrwerk besteht fast komplett aus Originalteilen. Seit Anfang 2007 erfolgt der Antrieb wieder vom historischen Uhrwerk von 1589. Damit hat die Stadt Esslingen am Neckar die älteste schmiedeeiserne Turmuhr mit astronomischem Getriebe in Deutschland, die wie im Mittelalter mit Hilfe von Gewichten und Pendel funktioniert. [1] und [2].

Chronologie der Uhr am Alten Rathaus in Esslingen

1581 Auftrag an den Esslinger Uhrmacher Marx Schwarz.
1586 Nach dem Tod von Schwarz wurde die Vollendung an Jakob Diem aus Tübingen übertragen:Er erweitert die Uhr durch ein astronomisches Räderwerk und eine Mechanik für Automatenfiguren.
1589 Vollendung der Uhr im neugestalteten Giebel von Heinrich Schickardt.
1753 Reparaturarbeiten durch den Esslinger Uhrmacher Jakob Schulz.
1841 Uhr wird ins Neue Rathaus gegenüber versetzt.
1889 Wiederaufstellung im Alten Rathaus und Ausstattung mit einem Sekundenpendel.
1926 Umfassende Restaurierung des Gebäude durch Prof.Rudolf Lempp. Stillegung der Uhr und Kauf einer neuen Hörz-Uhr aus Ulm. Das alte Uhrwerk samt astronomischen Getriebe werden im damaligen Stadtmuseum im Alten Rathaus vom Geschichts- und Altertumsverein aufbewahrt.
1989 Aufstellung der Uhr im Erdgeschoß des Alten Rathauses. Etliche Umbauten.
1998 Generalsanierung und -restaurierung des Alten Rathauses, Uhrwerk verschwindet.
2003 Wiederauffinden in einem Sandsteinkeller des Neuen Rathauses
2006 Restaurierung durch die Firma Klaus Ferner aus Meissen
2007 Installation des Uhrwerks in der ursprünglichen Uhren- stube des Alten Rathauses mit allen ursprünglichen Funktionen und Anzeigen. [3]

Quellen