Astronomische Uhr am Rathaus zu Görlitz

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Astronomische Uhr am Rathaus zu Görlitz

Astronomische Uhr am Rathaus von Görlitz

Das Görlitzer Rathaus am Untermarkt 6-8 wurde 1369 zum ersten Mal erwähnt, war es Ort der städtischen Verwaltung, Macht und Gerichtsbarkeit. Seine heutige Gestalt ist Ergebnis mehrerer Umbauphasen. An der 1537/38 durch Wendel Roskopf d. Ä. angebrachten Verkündkanzel befindet sich seit 1591 das Standbild der Justitia als Wahrzeichen der hohen Gerichtsbarkeit des Rates. Das Wappenrelief des Königs Matthias von Ungarn und Böhmen weist auf die Landeszugehörigkeit der Oberlausitz hin. Das sogenannte „Türmchen“ vom Rathaus wurde bereits 1378 erstmals erwähnt. Anfang des 16. Jahrhunderts, in den Jahren 1511 bis 1516, wurde der Turm um 60 m erhöht. Der damalige Stadtwerkmeister Albrecht Stieglitzer begründete die Erweiterung mit der besseren Übersicht und dem besseren Schutz der Stadt. Der Neubau war in achteckiger Form gehalten und im obersten Geschoss von einer Brüstung umgeben.

1742 zerstörte ein Blitzeinschlag den oberen Teil. Ratsmaurer Samuel Suckert baute den Turm in seiner heutigen Form wieder auf. Beim Wiederaufbau wurden zwei Uhren auf der Marktseite angebracht. Die untere hatte ursprünglich 24 Ziffern bis sie 1584 durch eine mit zwölf Ziffern versehene Uhr von Bartholomäus Scultetus ersetzt wurde. Diese ist in der Mitte des Zifferblattes mit dem Kopf eines Kriegers besetzt, der damals zu jeder vollen Stunde seine Zunge heraus streckte und die Augen verdrehte. Die darüber befindliche Mondphasenuhr ist Teil des Lunarkalenders. Ein Löwenkopf, der sich darüber in einer gotischen Öffnung befindet, ließ bei Neumond mit Hilfe eines Orgelwerks ein kräftiges Brüllen ertönen. Mit den Uhren bekam der Turm auch zwei Glocken, die allerdings 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden sind. Ein Gipsabguss der Größeren ist bis heute erhalten und befindet sich im Erker des Rathauses. [1]

Quellen