Berliner Mengenlehreuhr
Die von Dieter Binninger erfundene Berlin-Uhr wurde am 17. Juni 1975 auf dem Kurfürstendamm in Berlin-Charlottenburg nahe der U-Bahn-Station Uhlandstraße aufgestellt. Die Uhr basiert auf dem Prinzip der Mengenlehre und ist damit die erste ihrer Art.
Die 24-Stunden-Zeit wird durch Addition der leuchtenden Segmente ermittelt:
Die oberste Lampe ist ein gelbes Blinklicht, das alle zwei Sekunden einmal an und aus geht.
In der ersten Zeile der roten Lampen steht jedes Segment für fünf Stunden.
In der Zeile darunter steht jede rote Lampe für eine Stunde.
Wenn in der obersten Zeile z.B. 2 und in der darunterliegenden Zeile 4 Lichter angeschaltet sind, so ist es 5+5+4 = 14 Uhr.
In der dritten Zeile repräsentieren die schmaleren Lichter jeweils fünf Minuten.
In dieser Zeile sind 11 Lichter, wobei das 3., 6. und 9. rot statt gelb sind, um die 1. Viertel-, die Halbe- und die Dreiviertelstunde zu markieren.
In der letzten Zeile mit vier gelben Lichtern steht jedes Lämpchen für eine Minute.
1995 wurde die Uhr abgeschaltet, da die hohen Betriebskosten für Stromverbrauch und Wartung weder von der Stadt Berlin noch vom Bezirk Charlottenburg getragen werden wollten. Zur Anzeige wurden hunderte von Glühlampen benötigt, die diese Uhr sehr wartungsanfällig machten und Kosten von etwa 5000 € jährlich verursachten. Aus diesem Grund erfand Binninger eine sogenannte Ewigkeitsglühbirne, allerdings verstarb er kurze Zeit darauf. 1996 wurde die Uhr vor das Europa-Center gebracht und nahe der Touristeninformation aufgestellt, wo sie seither von den Händlern des Europa-Center finanziert wird. Das Europa-Center hat damit eine weitere außergewöhliche Uhr neben der schon von unzähligen Besuchern fotografierten "Uhr der fließenden Zeit" von Bernard Gitton in der Haupthalle. Während die Uhr auf dem Kudamm auf beiden Seiten die Zeit anzeigte, ist an ihrem neuen Standort die hintere Seite abgeschaltet.