Bloch, Jules (1)
(siehe auch: Bloch)
Französischer / Schweizer Uhrenfabrikant
Jules Bloch wurde am 12. September 1877 in Besançon geboren als Sohn von Jacques Bloch (1851-1921) und Jeannette Levy (1852-1946). Vater Jacques war als Uhrenfabrikant tätig im Grande Rrue 14 ansässig und Bruder von Léopold Bloch (1848-nach 1909) Françoise "Fanny" Bloch (1853-1911) und Abraham "Alfred" Bloch (1856-1910), welche ebenfalls als Uhrenfabrikanten aufgezeichnet wurden.
Jules war der Bruder von Léon Louis Bloch (1883-1914) und Rosalie "Germaine" Bloch (1892-1985). Jules wurde in 1900 aufgezeichnet im Rue Léopold Robert 7 von La Chaux-de-Fonds aufgezeichnet. 1902 aber wieder in Besançon im Rue de Glères 8. 1904: Österreich und Ungarn. Ein Jahr später war er wieder in Rue Léopold Robert 7. Jules heiratete Sara Meyer (1890-1974) am 21. Dezember 1911 in Belfort. Aus dieser Ehe wurde Violette Mathilde Minette Bloch (1913-2006) geboren welche später als Repräsentative von Geschenke und Uhren arbeitete. 1922 wurde er im Boulevard Lannes 41 zu Paris aufgezeichnet.
Bloch war ab 1917 mitglied der "Gesellschaft der Freunde des Theaters" (Société des Amis du Théâtre) in La Chaux-de-Fonds. Maurice Picard war ab 1900 President dieser Gesellschaft. 1917 traten noch drei andere Uhrenfabrikanten bei, Maurice Blum (1860-1934 Fabrique du Parc S.A. Maurice Blum), Edmond Dreyfus (1875-1954 Ardath Watch Co. ? ) und André Gutmann (1873 - 1938 / Gutmann & Cie später Aérowatch). Jules Bloch war inhaber der Firma Societe suisse de decolletage SA. Jules Bloch wurde "roi des munitions" oder "König der Munition" genannt, aber er war nicht unbestritten. Als Agent der französischen Waffenschmiede Schneider in Le Creusot, hatte er mit hilfe von Maurice Picard kurz nach Kriegsanfang begonnen, Aufträge für die Herstellung von Granatzündern an die Westschweizer Uhrenindustrie zu vermitteln. Creusot etwa 20 Km westlich Chalon-sur-Saône war weit vom Front und sicher gelegen. Nach dem kriegsende wurde Jules Bloch in August 1918 verhaftet. Nach amtlicher Prüfung seiner Geschäftsbücher wurde öffentlich, dass seine Kriegsgewinne weit höher waren als er in der Steuererklärung angegeben hat. Gemäss Anklageschrift hatte Bloch mit Munitionsgeschäften 1915 4,8 Millionen, 1916 14,1 Millionen und 1917 19,8 Millionen Franken Gewinn erzielt und zugleich Steuern von mehr als 11 Millionen Franken hinterzogen. Dazu kam noch dass Bloch seinen «Jugendfreund» Julien Junod, Inspektor der Eidgenössischen Kriegsgewinnsteuerverwaltung bestochen hat. Also wurde er wegen Beamtenbestechung und Steuerhinterziehung angeklagt. Ende Januar 1919 wurde er vom Bundesstrafgericht in Lausanne zu acht Monaten Gefängnis und einer Busse von 10000 Franken verurteilt. Bekannt wurde diese geschichte als "Les fusées et l'affaire Jules Bloch".
Jules Bloch verstarb am 12. März 1953 in Paris und wurde am friedhof von Montparnasse begraben.
Vielleicht war Jules Bloch auch Inhaber der Firma Jules Bloch, Fabrique Diamant und identisch mit Jules Bloch (2).