Datei:Francis Perigal, Royal Exchange, London, circa 1780 (1).jpg

Francis Perigal, Royal Exchange, London, Höhe 505 mm, circa 1780

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Prunkvolle, englische, mit rotem Schildpatt furnierte Pendule für den osmanischen Markt mit Mondphase, Halbstunden-/Stundenselbstschlag und vier Melodien spielendem, stündlich auslösenden Carillon Geh.: Eiche/Schildpatt/feuervergol​dete Bronzebeschläge/Glas. Ziffbl.: Email/Silber/Champlevé Email. Werk: rechteckiges Messing-Vollplatinenwerk, 3 Federhäuser, 3 x Darmsaite/Schnecke, 1 Hammer/1 Glocke für Halbstunden-/Stundenschlagwerk, Rechenschlagwerk, Spindelhemmung, Kurzpendel. Musikspielwerk: Vor dem Stundenschlag stündlich auslösend, Stiftenwalze, 12 Hämmer / 8 Glocken.

Der mit rotem Schildpatt furnierte, leicht geschwungene Eichenkorpus ist oben abgerundet und wird von vier gedrückten, bronzenen Tatzenfüßen getragen, die an den Zargen in schön geschwungene Akanthusbeschläge übergehen. Die Kanten und die für den Klang des Carilllons durchbrochen gearbeiteten Seiten sind mit Rokokozierleisten- und gittern belegt. Rocaillenbeschläge auf und unterhalb des Korpus zieren die beiden verglasten Türen auf der Vorder- und Rückseite. Der abnehmbare, reich verzierte Giebel ist konvex geschwungen und wird bekrönt von einem vergoldeten Pinienzapfen mit Halbmond. Der aufwändig gestaltete Zifferblattfond besteht aus einer floral gravierten Platte und transluzid kobaltblauen und grünen Champlevé Blüten und Blättern. Das weiße Emailzifferblatt im unteren Teil besitzt osmanische Stunden- und Minutenangaben, sowie die Signatur "Francis Perigal, Royal Exchange, London", desweiteren reich verzierte, vergoldete Zeiger. Mit Hilfe eines kleinen Zifferblattes und eines kleinen Zeigers in der oberen Hälfte wird das Schlagwerk an- bzw. abgestellt ("Chime" - "Not Chime"). Mit einem weiteren Hilfszifferblatt in gleicher Weise daneben eine von vier Melodien ausgewählt. Zur Auswahl stehen: "Vschae Deuir" - "Samahe" - "Sabac Hafif" - "Beni Saikit". Das rechteckige Vollplatinenwerk ist vollflächig mit Rankwerk und Blüten aufwändig und sehr fein graviert. Das Carillon hat 8 Glocken und 12 Hämmer und wird von der Vorderplatine über eine springende Auslösung zur vollen Stunde in Tätigkeit gesetzt. Es betätigt auf der Rückplatine eine justierbare Nockenscheibe, die über eine Kadratur nach beendetem Musikstück den Stundenschlag auslöst.

Die prachtvollen Tischuhren in diesem Stil aus der Zeit König George III. wurden von den großen Londoner Uhrmachern wie Markwick Markham, William Rich, George Prior und eben Francis Perigal hergestellt. Bemerkenswert an der vorliegenden Uhr ist die Mondphase mit einer sich drehenden Kugel - ein anderes Exemplar mit dieser Komplikation ist uns nicht bekannt.

Diese Uhr ist ein ausgesprochener Glücksfall für den engagierten Sammler, sie befindet sich noch im unrestaurierten Originalzustand. Die feuervergoldeten Beschläge sind nicht poliert oder gewaschen, das aufgelegte Schildpatt ist nahezu vollständig und wurde nie aufpoliert. Das Uhrwerk ist leicht oxidiert und verharzt, aber technisch einwandfrei. Man spricht hier auch von einem musealen Zustand.

A splendid George III red tortoiseshell veneer pendulum clock with moon phase, half hour/hour strike and carillon with four different tunes activating on the hour, produced for the Ottoman Market Case: oak/tortoiseshell/firegilt ormolu mountings/glass. Dial: enamel/silver/champlevé enamel. Movm.: rectangular brass full plate movement, 3 barrels, 3 x gut/fusee, 1 hammer/1 bell for half hour/hour strike, rack strike, verge escapement, short pendulum. Muscial movement: Released automatically on the hour by the clock followed by the hour strike, pin barrel, 12 hammers / 8 bells.

The lightly curved oak body with red tortoise shell veneer has a rounded top and sits on four bronze bun feet in the form of paws; the paws merge into beautiful acanthus fittings on each corner. The edges and the sides (which are open-work for better sound) have been decorated with rococo-style strips and grilles. The glazed doors on front and back are decorated with rocaille fittings. The removable pediment is domed and elaborately ornamented and has a gilt pine cone with crescent on its top. The dial sits against an intricately finished background with a plate with floral engraving and translucent cobalt blue and green Champlevé flowers and leaves. The white enamel dial in the lower part shows Ottoman hours and minutes and is signed "Francis Perigal, Royal Exchange, London"; the hands are gilt and lavishly ornamented. The striking mechanism is released and stopped with a small dial and hand in the upper half ("Chime" - "Not Chime"). A second auxiliary dial selects one of four tunes: "Vschae Deuir" - "Samahe" - "Sabac Hafif" - "Beni Saikit". The rectangular full plate movement is allover lavishly engraved with scrolls and flowers. The carillon has eight bells and 12 hammers; the release mechanism sits on the front plate and strikes at the hour. The mechanism operates an adjustable cam disk which releases the hour strike after the tune with an under-dial work.

These magnificent, King George III period table clocks were created by London’s finest clockmakers such as Markwick Markham, William Rich, George Prior and of course, Francis Perigal. A particularly interesting feature of this clock is the moon phase with a revolving sphere - we know of no other example boasting this complication.

This clock is indeed a lucky stroke for a dedicated collector, as it is still in completely original and unrestored condition. The firegilt fittings have never been polished or cleaned, the tortoise shell covering is almost whole and has never been polished up either. The movement is slightly oxidised and lubrication has dried out, but the mechanism is in sound technical condition. We would regard this timepiece as of museum quality.