Daxelhoffer - Bienne
Schweizer Uhrmacher
In Biel sind zwei Uhrmacher mit dem Namen Daxelhoffer oder Dachselhofer bekannt, Johannes Dachselhofer und Abraham Dachselhofer. Johannes Dachselhofer wurde 1723 in Hüningen auch Huningue aufgezeichnet. Huningue an der linken Seite des Rheins grenzt unmittelbar an Basel in der Schweiz und Weil am Rhein in Deutschland. Die Zugehörigkeit von Hüningen war lange Zeit zwischen der Stadt Basel und den Habsburgern umstritten und wechselte mehrfach. Im Westfälischen Frieden ging das Elsass an das Königreich Frankreich über, das es im Holländischen Krieg bis 1679 gegen ein mehrfaches Eindringen kaiserlicher Armeen behauptete. Alsbald beunruhigten Basel Gerüchte über den geplanten Bau einer Festung in Hüningen zum Schutz der französischen Besitzungen im Elsass. Der französische Kriegsminister Louvois dementierte noch am 4. Juni 1679 gegenüber einer Basler Delegation, dass der Bau einer Festung geplant sei, während die Beschaffung der Steine schon begonnen hatte. Basel schaltete die eidgenössische Tagsatzung ein, die sich über den Sommer diplomatisch bemühte Frankreich von seiner Absicht abzubringen. Das gegenüber Frankreich exponierte Basel hielt sich dabei etwas zurück. 1694 wurde die Festung durch ein Vorwerk auf der Schusterinsel ergänzt. Da ein kleiner Teil der Insel zu Basel gehörte, grenzte die Festung damit direkt an Basler Gebiet. Entgegen französischer Zusagen wurde das Vorwerk auch durch eine feste Rheinbrücke mit der Festung verbunden. Schon lange schwelende und durch die Festung verschärfte Konflikte um Gebiets- und Nutzungsrechte auf Rhein und Schusterinsel kulminierten im baslerisch-französischen Lachsfangstreit von 1736/1737.[1] [2] Johannes Dachselhofer siedelte irgendwann um nach Biel auch Bienne genannt. Abraham Dachselhofer wurde in Biel um 1738 erwähnt. Das Geschlecht Dachselhofer (auch: Daxelhofer; Daxelhoffer) war ein Berner Burgergeschlecht. Es stammte von den Zürcher Dachselhofer ab, einer Ratsfamilie, deren Name auf den Ort Dachelsen im Säuliamt zurückgeht. Nebenlinien sind jedoch seit 1587 in Biel (Mitglieder des Bieler Patriziats) und seit 1774 in Aubonne verbürgert. Zu letzteren gehört der Architekt Marcel Daxelhoffer. [3]. Einen weiteren Hinweis finden wir im Staatsarchiv des Kantons Bern:
Witwe Salome Gall, geb. Dachselhofer, und die Witwe und die Kinder von Abraham Dachselhofer sel. verkaufen an Johannes Dachselhofer, Burger zu Biel, für 170 Kronen und 2 Taler Trinkgeld ein Stück Reben (2 Mannwerk) mit Mattplatz und darauf stehendem Häuschen auf dem Passgart (Pasquart) zu Biel.
Auch Marguerite Dachselhofer stammt aus der Familie Dachselhofer. Sie heiratete den Händler Georges Louis Vaucher (1797-1847) am 13. November 1830 in Biel. Er war ein Sohn des Uhrmachers und Händlers Charles-Henri Vaucher (1793-ca 1847). [4]
Zur abgebildeten Uhr
Diese Uhr ist ein klassisches Beispiel eines "Oignons": groß, unkompliziert in der Konstruktion und mit einem gut lesbaren Zifferblatt. Sehr ungewöhnlich ist die Unruhbrücke, bedeckt mit einem Emailmedaillon mit Emailportrait eines vornehmen Herrn auf der Unruhbrücke. Mit etwas Fantasie könnte man darin das Porträt von Johann Rudolf Dachselhofer (1691-1756) der Berner Militär erkennen. Allerdings ist die Qualität des Medaillons nicht mit der von Les Frères Huaut zu vergleichen.
Weiterführende Informationen
- Bildgalerie Uhrenmodelle Daxelhoffer - Bienne
- Bildgalerie Uhrwerke Daxelhoffer - Bienne
- Bildgalerie Archiv Daxelhoffer - Bienne
Quelle
Literatur
- Meister der Uhrmacherkunst, Wuppertal Jürgen Abeler, 1. Auflage 1977.
- ↑ Huningue Wikiepedia
- ↑ Festung Hüningen, Wikipedia
- ↑ https://de.wikipedia.org/wiki/Dachselhofer_(Patriziergeschlecht) Dachselhofer (Patriziergeschlecht), Wikipedia]
- ↑ Marguerite Dachselhofer, Geneanet, Stammbaum Gérard Weissbrodt