Diskussion:IWC Taschenuhr mit IWC 25 neu: Unterschied zwischen den Versionen

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== Infos zu IWC Taschenuhr mit Tschopp Kaliber Boston 20 Linien ==
 
== Infos zu IWC Taschenuhr mit Tschopp Kaliber Boston 20 Linien ==
  
*Werk-Nr. 17477 von ca. 1882/83
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*Louis Tschopp war Technischer Direktor bei Johannes Rauschenbach
  
*Geh.-Nr. 17477 von ca. 1885/86
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=== Werk ===
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:Werk-Nr. 17477 von ca. 1882/83
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:Werkdurchmesser am Gehäuseansatz - 44,5mm
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:Grundplatine, Räderwerkplatine und Federhausbrücke sind mit der Seriennummer 17477 und einer 71 versehen. Beide Nummern wurden mit unterschiedlichen Stempeln geschlagen. Die 71 wurde wohl vom Gestellmacher angebracht.
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:Beide Unruhkloben und beide Aufzugsradkloben sind mit einer 1 versehen. Diese wurde wohl vom Gestellmacher angebracht.
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:Ellipse - Messingstift (nicht original)
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:unteres Unruhdeckplättchen - Stahl (nicht original)
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:Ankerbegrenzungsstift - 1x aus Messing (nicht original)
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:aufgeschnittene bimetallische Kompensationsunruh mit Flachspirale
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:Ancre ligne rectangulaire (Ankerhemmung in rechtwinkliger Anordnung von Unruh, Anker und Ankerrad)
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:verdeckte Ankerpaletten
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:Ankerrad aus Messing, vergoldet (mit 8kt Prüfsäure getestet)
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:alle Räder (incl. Zeigerwerk) sind ''einseitig'' körnig vergoldet
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:7 Steine (incl. Ellipse und unterer Deckstein)
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:Die Federhausbrücke dient nicht der separaten Entnahme des Federhauses (zum Ersatz der Feder), sondern der Reduzierung der Werkhöhe.
  
*Louis Tschopp war Technischer Direktor bei Johannes Rauschenbach
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'''Allgemeine Betrachtungen zum Gestell'''
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Da Losnummer und Werknummer mit unterschiedlichen Stempeln geschlagen wurden ist davon 
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auszugehen, daß das Gestell bzw. das Rohwerk nicht von IWC (Bei IWC wurden bis in die
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1950-er Jahre die Gestellteile mit den letzten beiden Ziffern der Seriennummer versehen),
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sondern von einer Fremdfirma hergestellt wurden oder aber aus Altbeständen von
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Seeland stammten. Letzteres scheint wahrscheinlich.
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Da die kleineren Gestellteile nur mit einer einstelligen Zahl versehen wurden ist davon
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auszgehen, daß die Losgröße bei max. 10 Stück lag.
  
*Bildmarke auf dem Werk Fliege mit 'Trade Mark' könnte zu
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Bildmarke auf dem Werk Biene mit 'Trade Mark' könnte zu
:Joel Blanckensee & Co.; Chronometer, Uhrenhersteller, Importeur schweizer Uhren; Regent Street, Birmingham, England; registriert am 8.12.1876<br>
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:Joel Blanckensee & Co.; Chronometer, Uhrenhersteller, Importeur schweizer Uhren; Regent Street, Birmingham, England<br>
 
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:1881 erwähnt als Uhrenimporteur, 37 Hagley Rd., Birmingham
 
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:gest. 6. Februar 1900
 
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:Die Firma wurde nach seinem Tod durch seine Witwe und seinen Sohn fortgeführt.
  
*Markers Mark 'F.M.' gehört wohl zu
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=== Gehäuse ===
:Frederick Marson, Birmingham, markers mark registred 1845
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:Geh.-Nr. 17477 von ca. 1885/86
 
 
*Gehäuse:
 
 
:Drückerfeder ZB-seitig im Gehäuse verschraubt
 
:Drückerfeder ZB-seitig im Gehäuse verschraubt
 
:Bodenfeder Werk-seitig im Gehäuse verschraubt
 
:Bodenfeder Werk-seitig im Gehäuse verschraubt
 
:Bügel - Stahl (nicht original)
 
:Bügel - Stahl (nicht original)
  
*Werk:
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:Werkdurchmesser am Gehäuseansatz - 44,5mm
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Marker's Mark bzw. Sponsor's Mark  'F.M.' gehört wohl zu
:Ellipse - Messingstift (nicht original)
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:Frederick Marson, Birmingham, markers mark registred 1845
:unteres Unruhdeckplättchen - Stahl (original?)
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:oder zu
:Ankerbegrenzungsstift - 1x aus Messing (nicht original)
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:Frank Moss, 48 Frederick Street, Birmingham (Partner von J. Blanckensee & Co.)
:aufgeschnittene bimetallische Kompensationsunruh mit Flachspirale
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:verdeckte Ankerpaletten
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'''Allgemeine Betrachtungen zu Taschenuhrgehäusen aus der Schweiz und aus Großbritannien'''
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Taschenuhrbügel waren bei Schweizer Taschenuhren mit Schlüsselaufzug im Allgemeinen mit einer
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Schraube durch den Pendant befestigt. Wenn im Pendant ein Drücker zum Öffnen des Sprung-
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deckels oder des Bodens angebracht war, ging die Bügelschraube durch eine Bohrung im Drücker.
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War das bei Taschenuhren aus England auch so?
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Bei Schweizer Taschenuhren waren die Scharniere gegenüber dem Pendant angebracht.
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Bei Taschenuhren aus England nicht.
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Läßt sich das Verallgemeinern?
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=== offene Fragen ===
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Ist es möglich, daß das Gestell von einer anderen Firma stammt ?<br>
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Wer war Käufer der Uhr ?<br>
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Gibt es Unterschiede zwischen Englischen und Schweizer Gehäusen ?<br>
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Welche Meinung/Erkenntnisse gibt es zu Blanckensee, Marson und Moss ?

Aktuelle Version vom 16. Mai 2013, 21:44 Uhr

Infos zu IWC Taschenuhr mit Tschopp Kaliber Boston 20 Linien

  • Louis Tschopp war Technischer Direktor bei Johannes Rauschenbach

Werk

Werk-Nr. 17477 von ca. 1882/83
Werkdurchmesser am Gehäuseansatz - 44,5mm
Grundplatine, Räderwerkplatine und Federhausbrücke sind mit der Seriennummer 17477 und einer 71 versehen. Beide Nummern wurden mit unterschiedlichen Stempeln geschlagen. Die 71 wurde wohl vom Gestellmacher angebracht.
Beide Unruhkloben und beide Aufzugsradkloben sind mit einer 1 versehen. Diese wurde wohl vom Gestellmacher angebracht.
Ellipse - Messingstift (nicht original)
unteres Unruhdeckplättchen - Stahl (nicht original)
Ankerbegrenzungsstift - 1x aus Messing (nicht original)
aufgeschnittene bimetallische Kompensationsunruh mit Flachspirale
Ancre ligne rectangulaire (Ankerhemmung in rechtwinkliger Anordnung von Unruh, Anker und Ankerrad)
verdeckte Ankerpaletten
Ankerrad aus Messing, vergoldet (mit 8kt Prüfsäure getestet)
alle Räder (incl. Zeigerwerk) sind einseitig körnig vergoldet
7 Steine (incl. Ellipse und unterer Deckstein)
Die Federhausbrücke dient nicht der separaten Entnahme des Federhauses (zum Ersatz der Feder), sondern der Reduzierung der Werkhöhe.
Allgemeine Betrachtungen zum Gestell
Da Losnummer und Werknummer mit unterschiedlichen Stempeln geschlagen wurden ist davon  
auszugehen, daß das Gestell bzw. das Rohwerk nicht von IWC (Bei IWC wurden bis in die 
1950-er Jahre die Gestellteile mit den letzten beiden Ziffern der Seriennummer versehen),
sondern von einer Fremdfirma hergestellt wurden oder aber aus Altbeständen von
Seeland stammten. Letzteres scheint wahrscheinlich. 
Da die kleineren Gestellteile nur mit einer einstelligen Zahl versehen wurden ist davon 
auszgehen, daß die Losgröße bei max. 10 Stück lag.

Bildmarke auf dem Werk Biene mit 'Trade Mark' könnte zu

Joel Blanckensee & Co.; Chronometer, Uhrenhersteller, Importeur schweizer Uhren; Regent Street, Birmingham, England
gehören.

Joel Blanckensee:

1847 in Bristol geboren;
1871 erwähnt als selbstständiger Handelsreisender in der Schmuckbranche, Leeds
16. Juli 1875 Importeur für Uhren von S. Warschauer & Co., La Chaux de Fonds
1881 erwähnt als Uhrenimporteur, 37 Hagley Rd., Birmingham
gest. 6. Februar 1900
Die Firma wurde nach seinem Tod durch seine Witwe und seinen Sohn fortgeführt.

Gehäuse

Geh.-Nr. 17477 von ca. 1885/86
Drückerfeder ZB-seitig im Gehäuse verschraubt
Bodenfeder Werk-seitig im Gehäuse verschraubt
Bügel - Stahl (nicht original)


Marker's Mark bzw. Sponsor's Mark 'F.M.' gehört wohl zu

Frederick Marson, Birmingham, markers mark registred 1845
oder zu
Frank Moss, 48 Frederick Street, Birmingham (Partner von J. Blanckensee & Co.)
Allgemeine Betrachtungen zu Taschenuhrgehäusen aus der Schweiz und aus Großbritannien
Taschenuhrbügel waren bei Schweizer Taschenuhren mit Schlüsselaufzug im Allgemeinen mit einer
Schraube durch den Pendant befestigt. Wenn im Pendant ein Drücker zum Öffnen des Sprung-  
deckels oder des Bodens angebracht war, ging die Bügelschraube durch eine Bohrung im Drücker.
War das bei Taschenuhren aus England auch so?
Bei Schweizer Taschenuhren waren die Scharniere gegenüber dem Pendant angebracht. 
Bei Taschenuhren aus England nicht. 
Läßt sich das Verallgemeinern?

offene Fragen

Ist es möglich, daß das Gestell von einer anderen Firma stammt ?
Wer war Käufer der Uhr ?
Gibt es Unterschiede zwischen Englischen und Schweizer Gehäusen ?
Welche Meinung/Erkenntnisse gibt es zu Blanckensee, Marson und Moss ?