Diskussion:Reparaturmarken: Unterschied zwischen den Versionen

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Fasse ich die bisherigen Antworten zusammen, dann ergibt sich folgender Stand (lasse mich gerne korrigieren):
 
a) Es gab, gibt Vorgaben zur Anbringung und zum Inhalt der Uhrmacherkennung
 
b) Nicht durchgängig strukturiert. Mehr willkürlich, also bedarfsgerecht! Zugeschnitten auf uhrmacherbetriebliche Bedürfnisse.
 
c) Betrachte ich das alte Deutschland, dann kann es (gab es wohl auch) regionale und damit unterschiedliche Anwendungen geben.
 
d) Der tiefere Hintergrund ist wohl der, im Falle einer Reklamation sich als Uhrmacherwerkstatt und auch als UhrmacherIn dokumentiert zu haben. Querverweis auf das Werkstattbuch darf nicht fehlen!
 
e) In jedem Fall versteckte sich in den eingeritzten Zahlen auch das Reparatur-, Wartungsdatum! Direkt und sofort lesbar oder über die Einritzung indirekt, nun nämlich in Verbindung mit dem Werkstattbuch.
 
 
'''Entwurf'''
 
 
'''Warum haben Uhrmacher ihre Reparaturmarken in Uhren hinterlassen ?'''
 
 
Erstmal ist wohl davon auszugehen, daß der Uhrmacher keine sinnfreien Eintragungen an/in einer Uhr hinterläßt - noch dazu an nicht allgemein zugänglichen Stellen.
 
 
'''Die Reparaturmarke ist als Garantiemarke zu verstehen.'''
 
 
Einheitliche Regelungen gab es dazu nur zeitlich und räumlich sehr begrenzt.
 
 
 
In der DDR waren die Reparaturzeichen (Kennung des Uhrmachers) durch die Innung festgelegt. So begann die Reparaturnummer der Uhrmacher der Innung der Kreise Wernigerode, Halberstadt und Oschersleben mit einem T. An diesen Buchstaben wurde die laufende Nummer des Uhrmachers angehängt. Die daran anschließende Kennung, die dann auch im Reparaturbuch des Uhrmachers zu finden war, war dem einzelnen Uhrmacher überlassen. Das kann sowohl eine laufende Nummer oder eine Nummer kombiniert mit Datum sein. Angeschlossen war evtl. noch ein Kürzel für die Art der Reparatur.
 
In der DDR waren die Reparaturzeichen (Kennung des Uhrmachers) durch die Innung festgelegt. So begann die Reparaturnummer der Uhrmacher der Innung der Kreise Wernigerode, Halberstadt und Oschersleben mit einem T. An diesen Buchstaben wurde die laufende Nummer des Uhrmachers angehängt. Die daran anschließende Kennung, die dann auch im Reparaturbuch des Uhrmachers zu finden war, war dem einzelnen Uhrmacher überlassen. Das kann sowohl eine laufende Nummer oder eine Nummer kombiniert mit Datum sein. Angeschlossen war evtl. noch ein Kürzel für die Art der Reparatur.
  
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Selbst Batterien kennzeichne ich. Da kann es dann schon mal vorkommen, daß ein Kunde sagt, daß er gestern eine neue Batterie einsetzen ließ und ich ihm antworten kann, daß das wohl gestern vor 2 Jahen war.
 
Selbst Batterien kennzeichne ich. Da kann es dann schon mal vorkommen, daß ein Kunde sagt, daß er gestern eine neue Batterie einsetzen ließ und ich ihm antworten kann, daß das wohl gestern vor 2 Jahen war.
  
Die von mir dargestellten Beispiele zeigen, daß die Reparaturmarke nur kurzzeitig von Bedeutung war. Von daher ist es nur normal, daß wir heute in vielen Fällen die Bedeutung alter Reparaturmarken nicht kennen.
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--[[Benutzer:Holger|Holger]] 21:09, 31. Jul. 2011 (CEST)
 
 
Andererseits helfen Reparaturmarken manchmal bei der Erforschung der Geschichte einer Uhr.
 
 
 
 
 
Diese [[Englische Stockuhr]] wurde ca. 1695 von Claude Du Chesne in London hergestellt.
 
Über Reparaturen geben folgende, auf der vorderen Werkplatine bzw. auf den Zeigerwerksrädern angebrachte Signaturen Auskunft:
 
*Repariret le 17. Mars 1707 Duchesne Long aiker
 
*Abraham Toussaint le 9 Mars 1731 de Magdeburg
 
*Charles du Corbier le 13.X.1737
 
*Im 14 Juni 1861 H. Stolze
 
*A. Petzold d. 20/3 1899 bei Fr. Sulmann Hofuhrmacher zu Dessau
 
*Toni Gasse 5.9.1907
 
 
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]
 

Aktuelle Version vom 31. Juli 2011, 21:09 Uhr

In der DDR waren die Reparaturzeichen (Kennung des Uhrmachers) durch die Innung festgelegt. So begann die Reparaturnummer der Uhrmacher der Innung der Kreise Wernigerode, Halberstadt und Oschersleben mit einem T. An diesen Buchstaben wurde die laufende Nummer des Uhrmachers angehängt. Die daran anschließende Kennung, die dann auch im Reparaturbuch des Uhrmachers zu finden war, war dem einzelnen Uhrmacher überlassen. Das kann sowohl eine laufende Nummer oder eine Nummer kombiniert mit Datum sein. Angeschlossen war evtl. noch ein Kürzel für die Art der Reparatur.

Beispiele:

  • T 20 15 07 81 TF - Löhr, Blankenburg, lfd. Nr. 15 im Juli 1981, Teilarbeit Feder
  • T 30 123456 V - Thomas, Hasselfelde, lfd. Nr. 123456, Überholung (Vollreparatur)

Die Reparaturmarke wurde u.a. bei Streitigkeiten mit dem Kunden zu Rate gezogen. Nicht selten kamen Kunden in den Laden um zu reklamieren. Diese Kunden staunten meist nicht schlecht, wenn man ihnen zu ihrer Reklamation z.B. mitteilen konnte, daß die Reparatur keine Überholung sondern der Ersatz der A-Welle war und nicht 20,- sondern 5,- Mark gekostet hatte.

Bei uns wurde das Reparaturbuch nur vom Chef geführt, der auch die Gravur im Boden machte.

Bei größeren Reparaturen bringe ich auch heute noch eine Reparaturmarke an. Wenn mir ein Kunde mitteilt, daß er dies nicht möchte entfällt die Garantie meinerseits.

Selbst Batterien kennzeichne ich. Da kann es dann schon mal vorkommen, daß ein Kunde sagt, daß er gestern eine neue Batterie einsetzen ließ und ich ihm antworten kann, daß das wohl gestern vor 2 Jahen war.

--Holger 21:09, 31. Jul. 2011 (CEST)