Gütle, Johann Conrad

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Deutscher Mechaniker, Uhrmacher Experimentalphysiker

Johann Conrad Gütle (Konrad) wurde am 25. März 1747 in Schwabach geboren als Sohn von Johann Friedrich Gütlein. Gelernt hat er als Buchbinder und Futteralmacher und sich im Laufe der Zeit autodidaktisch Kenntnisse in Physik und Mathematik angeeignet. Er wurde dann Instrumentenbauer, Privatlehrer in Mathematik, Physik und Chemie und Verfasser etlicher Schriften zur Mechanik und Elektrizität. Etwa ab 1780 war er als reisender Experimentator (Schausteller) unterwegs, wobei er auch schon Elektrisiermaschinen und Zubehör verkaufte und reparierte und nebenbei Kranke durch Elektrisieren heilte. In Heilbronn schalt man ihn deshalb als Betrüger. In Regensburg nennt ihn die ortsansässige Zeitung einen „hochfürstlich-ansbachischen Mechanicus.“ Von Gütle hat sich eine aus Gips gefertigte waagrechte Tischsonnenuhr erhalten, auch veröffentlichte er 1797 ein Buch zur „Unterhaltung für Liebhaber der Sonnenuhrkunst“. Er installierte ausserdem den ersten Blitzableiter Nürnbergs. Auf der Bleiweißfabrik in Schweinfurt, die Joh. Martin Schmidt 1783 errichtete, wurde auf dem Hauptgebäude, einem Mühlwerk am Main zum Schlemmen und Trocknen des Fabrikats, errichtete Gütle 1788 einen Blitzableiter, den ersten in hiesiger Stadt und Gegend.

Johann Conrad war zwei mal verheiratet, zuerst mit Sophia Magdalena Kern (?-1782), aus die erste Ehe wurde der Sohn Gütle, Friedrich Christoph Gütle geboren. Ein zweite Ehe war in 1788 mit Antonia Steingruber (?-1808), Enkelin des bekannten Ansbacher Baumeisters Johann David Steingruber (1702-1787). In 1826 wurde in Nürnberg auch der Sohn Georg Conrad Friedrich Gütle aufgezeichnet.

Johann Conrad Gütle verstarb am 18. Oktober 1827 in Nürnberg.

Werke

  • Beschreibung verschiedener Electrisirmaschinen, zum Gebrauch für Schulen. Nürnberg 1790 (2. Bd., Nürnberg 1794).
  • Zaubermechanik, oder Beschreibung mechanischer Zauberbelustigungen. Nürnberg 1794.
  • Zaubergnomonik, oder Unterhaltungen für Liebhaber der Sonnenuhrkunst. Haueisen, Ansbach 1797.
  • Beschreibung und Abbildung einer neu eingerichteten sehr wirksamen elektrischen einfachen Glasscheibenmaschine zur *Hervorbringung beider Elektrizitäten. A. G. Schneider & Weigel, Nürnberg 1811.
  • Angenehme und nüzliche Erholungsstunden für junge Leute beyderley Geschlechts in Belustigungen die durch Natur und Kunst hervorgebracht werden. E. H. Zeh’schen Buchhandlung, Nürnberg.
  • Kunstkabinet verschiedener mathematischer und physikalischer Instrumente und anderer Kunstsachen… 2 Bände, Nürnberg Bauer und Mann 1792
  • Magische Belustigungen aus der Mathematik, Physik, Chemie, Technologie und Oekonomie… Bd. 1, Nürnberg 1797, Bd. 2, Nürnberg 1798
  • Beschreibung eines vollständigen elektrischen Apparats, im Kleinen. Nürnberg 1788
  • Zaubermechanik, oder Beschreibung mechanischer Zauberbelustigungen. Nürnberg 1794
  • Nüzliche Versuche und Erfahrungen für Fabrikanten, Künstler und Oekonomen. Nürnberg,Altdorf: Monath,Kußler 1796
  • Zaubergnomonik, oder Unterhaltungen für Liebhaber der Sonnenuhrkunst. Ansbach: Haueisen 1797
  • Mechanische Geometrie. Altdorf, Nürnberg: Monath, Kußler 1797
  • Sammlung technologischer Fragmente für Künstler und Kunstliebhaber. Band 1. Nürnberg: Schneider und Weigel 1804
  • Sammlung neuer physikalischer, chemischer und mechanischer Instrumente und Spielwerke. Nürnberg: Seidel 1805
  • Kleines Kunst- und Zauberkabinet für gesellschaftliche Vergnügen. Nürnberg, Sulzbach: Seidel 1805
  • Beschreibung und Abbildung einer neu eingerichteten sehr wirksamen elektrischen einfachen Glasscheibenmaschine zur Hervorbringung beider Elektrizitäten. Nürnberg: Schneider und Weigel 1811
  • Die ökonomische Meßkunst: ein einfacher Unterricht im Feldmessen. Ulm: Ebner 1818

424 auf Erfahrung gegründete Vorschriften für Fabrikanten, Künstler und Handwerker. Nürnberg, Leizig: Zeh 1824

  • Die Kunst der natürlichen Hexerei. Neubearbeitung von J. P. Pöhlmann. Nürnberg: Zeh 1832