General Railroad Timepiece Standard
(siehe auch Die Eisenbahn und die Zeit)
1854 wurde in den Vereinigten Staaten von Amerika schon über einheitliche Standards der Zeitmessung für die Eisenbahn diskutiert. Der Superintendent der Boston und Providence Railroad führte ein Programm ein, um die Zuverlässigkeit und Brauchbarkeit von Uhren erheben zu können. Im "General Railroad Timepiece Standard" wurde 1893 erstmals festgelegt welche Kriterien eine Eisenbahner-Taschenuhr zu erfüllen hatte.
- offene Uhr (Lepine)
- 18 oder 16 Linien groß
- mindestens 17 Steine
- in mindestens 5 Positionen reguliert
- reguliert für einen Temperaturbereich von 34-100 Grad Fahrenheit (1-38 Grad Celsius)
- Gangabweichung von maximal 30 Sekunden pro Woche
- doppelt gelagertes Ankerrad aus Stahl
- Railway Lever
- Feinregulierung
- Aufzugskrone auf 12 Uhr
- weißes Zifferblatt mit arabische schwarze Ziffern in Fettschrift
- schwarze breite Zeiger
Webb C. Ball führte das "Time Service" ein. Wurde bei einer Uhrinspektion eine Abweichung von mehr als 30 Sekunden in 7-14 Tagen festgestellt, so musste die Uhr von einem erfahrenen und anerkannten Uhrmacher repariert werden. Da dieses System von vielen Bahnen übernommen und strikt befolgt wurde, waren die amerikanischen Uhrhersteller gezwungen eine hochwertige Eisenbahneruhr zu produzieren. Dadurch konnte die Sicherheit für die Fahrgäste erhöht werden.
Die amerikanischen Eisenbahnen konnten sich nie auf einen einheitlichen Standard einigen, jedoch entstand eine Technologie, die den Anforderungen der Eisenbahn entsprach. Einige größere Bahnlinien hatten ihre eigenen Vorgaben und legten Standards für die Überwachung fest. Zum Beispiel wurde eine Breguetspirale gefordert, oder die Regulierung für Isochronismus und Temperaturkompensation. In vielen Fällen wurden auch gebläute Zeiger zugelassen.