Habrecht, Joachim: Unterschied zwischen den Versionen

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Schweizer Uhrmacher
 
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Joachim Habrecht wurde wahrscheinlich kurz nach [[1500]] in Diessenhofen geboren. Über seine Jugend und seine Ausbildungszeit ist nichts bekannt. Erstmals erfahren wir aus den Quellen, dass ein Uhrmacher aus Diessenhofen [[1519]] die alte Uhr des jetzigen Zeitglockenturms in Bern reparierte. Diese Arbeit setzte kurz darauf ein Uhrmacher aus Stein am Rhein fort. Es besteht kein Zweifel, dass es sich dabei um die selbe Person, nämlich um Joachim Habrecht handelte, der sich inzwischen in Stein am Rhein eingebürgert und sich dort im Jahre [[1537]] mit Magdalena Kauf aus Gaienhofen verheiratet hatte. Von den dreizehn Kindern des Joachim Habrecht war [[Habrecht, Isaac|Isaak]] das siebente und [[Habrecht, Josias|Josias]] das zehnte. Beide, wie auch ihr Bruder [[Habrecht,Hans|Hans]], lernten das Uhrmacherhandwerk. Die beiden Brüder wurden später noch berühmter als ihr Vater durch den Bau der [[Astronomische Kunstuhr im Straßburger Münster|astronomischen Uhr in Strassburg]], die sie zusammen mit dem Schaffhauser Maler Tobias Stimmer (1539-1584) geschaffen hatten.  
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Joachim Habrecht wurde wahrscheinlich kurz nach [[1500]] in Diessenhofen geboren. Über seine Jugend und seine Ausbildungszeit ist nichts bekannt. Erstmals erfahren wir aus den Quellen, dass ein Uhrmacher aus Diessenhofen [[1519]] die alte Uhr des jetzigen Zeitglockenturms in Bern reparierte. Diese Arbeit setzte kurz darauf ein Uhrmacher aus Stein am Rhein fort. Es besteht kein Zweifel, dass es sich dabei um die selbe Person, nämlich um Joachim Habrecht handelte, der sich inzwischen in Stein am Rhein eingebürgert und sich dort im Jahre [[1537]] mit Magdalena Kauf aus Gaienhofen verheiratet hatte. Von den dreizehn Kindern des Joachim Habrecht war [[Habrecht, Isaac|Isaak]] das siebente und [[Habrecht, Josias|Josias]] das zehnte. Beide, wie auch ihr Bruder [[Habrecht,Hans|Hans]], lernten das Uhrmacherhandwerk. Die beiden Brüder wurden später noch berühmter als ihr Vater durch den Bau der [[Astronomische Kunstuhr im Straßburger Münster|astronomischen Uhr in Strassburg]], die sie zusammen mit dem Schaffhauser Maler Tobias Stimmer (1539-1584) geschaffen hatten. Am [[5. Oktober]] [[1540]] erwarb Joachim Habrecht das Bürgerrecht von Schaffhausen. Er übte seinen Beruf an der Neustadt aus, wo er ein Haus besass. Der hochgelehrte Mann, der sowohl die Mathematik wie auch die Gesetze der Astronomie beherrschte, hatte sich auf komplizierte astronomische Räderuhren spezialisiert. Sein Ruf ging weit über die Stadtmauern von Schaffhausen hinaus.<br>[[1545]] vollendete er die [[Astronomische Uhr am Zeitglockenturm in Solothurn|Uhr am Zeitglockenturm in Solothurn]], welche nicht fertig war durch dem versterben von Uhrmacher [[Liechti, Lorenz|Lorenz Liechti]].
Am [[5. Oktober]] [[1540]] erwarb Joachim Habrecht das Bürgerrecht von Schaffhausen. Er übte seinen Beruf an der Neustadt aus, wo er ein Haus besass. Der hochgelehrte Mann, der sowohl die Mathematik wie auch die Gesetze der Astronomie beherrschte, hatte sich auf komplizierte astronomische Räderuhren spezialisiert. Sein Ruf ging weit über die Stadtmauern von Schaffhausen hinaus. [[1558]] wählte der Rat Habrecht zum Glockenrichter (Stadtuhrenmacher) von Schaffhausen. [[1561]] erhielt er von der Stadt den Auftrag, eine Uhr für den St. Johann und den Fronwagturm zu verfertigen. Nebenbei arbeitete Habrecht aber eine sehr komplizierte astronomische Uhr aus. Nach genauer Besichtigung und Prüfung kaufte sie der Rat von Schaffhausen und liess sie im Fronwagturm aufrichten „zur Zierde der Stadt und zum Ergötzen der Einheimischen und Gästen“.
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[[1558]] wählte der Rat Habrecht zum Glockenrichter (Stadtuhrenmacher) von Schaffhausen. [[1561]] erhielt er von der Stadt den Auftrag, eine Uhr für den St. Johann und den Fronwagturm zu verfertigen. Nebenbei arbeitete Habrecht aber eine sehr komplizierte astronomische Uhr aus. Nach genauer Besichtigung und Prüfung kaufte sie der Rat von Schaffhausen und liess sie im Fronwagturm aufrichten „zur Zierde der Stadt und zum Ergötzen der Einheimischen und Gästen“.
  
 
Autor:Peter Scheck, Stadtarchiv Schaffhausen.
 
Autor:Peter Scheck, Stadtarchiv Schaffhausen.

Version vom 8. Mai 2010, 15:13 Uhr

Habrecht, Joachim

Schweizer Uhrmacher

Joachim Habrecht wurde wahrscheinlich kurz nach 1500 in Diessenhofen geboren. Über seine Jugend und seine Ausbildungszeit ist nichts bekannt. Erstmals erfahren wir aus den Quellen, dass ein Uhrmacher aus Diessenhofen 1519 die alte Uhr des jetzigen Zeitglockenturms in Bern reparierte. Diese Arbeit setzte kurz darauf ein Uhrmacher aus Stein am Rhein fort. Es besteht kein Zweifel, dass es sich dabei um die selbe Person, nämlich um Joachim Habrecht handelte, der sich inzwischen in Stein am Rhein eingebürgert und sich dort im Jahre 1537 mit Magdalena Kauf aus Gaienhofen verheiratet hatte. Von den dreizehn Kindern des Joachim Habrecht war Isaak das siebente und Josias das zehnte. Beide, wie auch ihr Bruder Hans, lernten das Uhrmacherhandwerk. Die beiden Brüder wurden später noch berühmter als ihr Vater durch den Bau der astronomischen Uhr in Strassburg, die sie zusammen mit dem Schaffhauser Maler Tobias Stimmer (1539-1584) geschaffen hatten. Am 5. Oktober 1540 erwarb Joachim Habrecht das Bürgerrecht von Schaffhausen. Er übte seinen Beruf an der Neustadt aus, wo er ein Haus besass. Der hochgelehrte Mann, der sowohl die Mathematik wie auch die Gesetze der Astronomie beherrschte, hatte sich auf komplizierte astronomische Räderuhren spezialisiert. Sein Ruf ging weit über die Stadtmauern von Schaffhausen hinaus.
1545 vollendete er die Uhr am Zeitglockenturm in Solothurn, welche nicht fertig war durch dem versterben von Uhrmacher Lorenz Liechti. 1558 wählte der Rat Habrecht zum Glockenrichter (Stadtuhrenmacher) von Schaffhausen. 1561 erhielt er von der Stadt den Auftrag, eine Uhr für den St. Johann und den Fronwagturm zu verfertigen. Nebenbei arbeitete Habrecht aber eine sehr komplizierte astronomische Uhr aus. Nach genauer Besichtigung und Prüfung kaufte sie der Rat von Schaffhausen und liess sie im Fronwagturm aufrichten „zur Zierde der Stadt und zum Ergötzen der Einheimischen und Gästen“.

Autor:Peter Scheck, Stadtarchiv Schaffhausen.

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