Hanhart: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Hanhart'''
 
 
 
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== Firmen ==
 
== Firmen ==
*[[HANHART]]
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*[[HANHART AG]]
 
 
'''HANHART'''
 
[[Bild:Hanhart Logo chrono pos.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Firmenlogo]]
 
[[Datei:Hanhart Kaliber 41 1.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Historischer Hanhart-Chronograph mit Kaliber 41]]
 
[[Datei:Hanhart Typ 417 ES.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Fliegeruhr der Bundesluftwaffe - Typ 417 ES, circa 1957]]
 
[[Bild:Hanhart Historic stopwatch 2.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Historische Stoppuhr von Hanhart]]
 
[[Datei:Hanhart Dashboard-Table stand.jpg||thumb|'''HANHART''' <br>Tischständer mit ClassicTimer-Set]]
 
[[Bild:Hanhart Pioneer TwinDicator 730.210-001 Ad.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Pioneer TwinDicator]]
 
[[Bild:HANHART Primus Pilot's Chronograph All Black.jpg|thumb|'''HANHART''' <br>Primus Pilot]]
 
Schweizerisch-deutsche Uhrenmanufaktur
 
 
 
[[1882/de|1882]] eröffnet [[Hanhart, Johann Adolf|Johann Adolf Hanhart]] in Diessenhofen (Schweiz) ein Uhren- und Bijouteriegeschäft. In den sehr schweren Jahren des Aufbaus vom Einmannbetrieb zum mittleren Unternehmen müssen als Saisonausgleich andere Artikel dazugenommen werden. Weil Hanhart die Entwicklungsmöglichkeiten für die Firma in Diessenhofen als zu gering ansieht, verlegt er [[1902/de|1902]] seinen Betrieb nach [[Schwenningen]] im Schwarzwald (zu dieser Zeit eine deutsche Uhrenhochburg), wo er die Einzelhandelssparte einer Uhrenfabrik übernimmt.
 
 
 
== Produktion von Uhren und Stoppuhren ==
 
 
 
[[1920/de|1920]] nimmt [[Hanhart, Johann Adolf|Johann A. Hanhart]] seinen jüngsten Sohn [[Hanhart, Wilhelm Julius|Wilhelm Julius]] mit in den Betrieb auf. Der junge [[Hanhart, Wilhelm Julius|Hanhart]] sieht in dem Handels-Geschäft des Vaters eine zu geringe Perspektive und versucht dem Betrieb eine andere Richtung zu geben. Er kauft eine Monatsuhren-Fabrikation auf und versucht diese auszubauen. Diese Uhren werden mit wechselndem Erfolg exportiert, die Produktion wird jedoch nach vier Jahren eingestellt. Der sportbegeisterte [[Hanhart, Wilhelm Julius|Wilhelm Julius Hanhart]] sucht weiter nach Marktchancen und erkennt, daß in den zwanziger Jahren auf dem deutschen Markt keine preiswerten [[Stoppuhr]]en vorhanden sind. Gemeinsam mit einem Uhrmacher konstruiert und fabriziert er eine preiswerte mechanische Stoppuhr mit Stiftankerwerk und bringt diese [[1924/de|1924]] auf den Markt. Diese Stoppuhr ist ein durchschlagender Erfolg und drückt damit den Startknopf für die im Stoppuhrensektor bis heute führende Marke. Das Uhren- und Bijouteriegeschäft wird bis zum Ableben des Firmengründers [[Hanhart, Johann Adolf|Johann A. Hanhart]] (1932) nebenbei weitergeführt. Nach dem Tod des Vaters konzentriert sich Willy Hanhart auf die Herstellung der Stoppuhren.
 
 
 
[[1934/de|1934]] wird ein weiterer Betrieb in Gütenbach (Schwarzwald) gegründet. Anfangs werden die ersten Kleinuhren in den Kellerräumen des Hauses der Frau Hulda Faller produziert. Bald hat die Firma Hanhart auch in Gütenbach ein eigenes Produktionsgebäude. Die Stoppuhrenproduktion wird intensiviert und spezielle Ausführungen für verschiedene Sportarten entwickelt. 1935 folgt die Markteinführung der komplizierten Doppelzeigerstoppuhr. Neue und immer aufwändigere Modelle gehen in Produktion, so auch der Superschnellschwinger mit seiner Unruh-Frequenz vn 360'000 A/h, mit dem Hanhart als einer der ersten Hersteller die Messung von Hunderstel-Sekunden möglich machte.
 
 
 
[[1938/de|1938]] markiert in der Geschichte des Unternehmens den Beginn einer neuen Epoche – das erste Modell der Hanhart-Chronographen geht in Serie: Der Eindrücker-[[Chronograph]]en [[Kaliber]] [[Hanhart 40|40]], der bald zum Hauptprodukt der Firma werden sollte und in den 1990er Jahren in seiner Neuauflage als Modell [[Hanhart_Primus|Primus]] ein begehrtes Sammler- und Liebhaberstück geworden ist. [[1939/de|1939]] folgen die legendären Fliegerchronographen [[Kaliber]] [[Hanhart 41|41]] und [[Hanhart Tachy Tele|Tachy Tele]] – mit einem rot lackierten Drücker, um vor unbeabsichtigtem Rückstellen zu bewahren. Von [[1939/de|1939]] bis [[1945/de|1945]] muß die Produktion von Uhren zugunsten der Produktion von Zeitzündern für Torpedos eingeschränkt werden. Von [[1945/de|1945]] bis [[1948/de|1948]] wird der Betrieb zwangsweise stillgelegt.
 
 
 
[[1948/de|1948]] kann die Produktion von Chronographen wieder aufgenommen werden. Im Auftrag der Franzosen stellt Hanhart den Chronographen „Admiral“ her – speziell für Ärzte und Offiziere. Die deutsche Bundesmarine wird mit Präzisionszeitmessern beliefert. Anfang der 50er Jahre läuft die Produktion bereits wieder auf Hochtouren. Hanhart konzentriert sich vermehrt auf die Herstellung mechanischer Stoppuhren und bringt gleichzeitig mehrere innovative Fabrikate wie Zeitschaltuhren oder den Armbandwecker „Sans Souci“ auf den Markt.
 
 
 
Hanhart nimmt 1963 eine weitere Produktionsstätte in Betrieb. In Deutschland werden praktisch in allen Schulen und Sportvereinen Hanhart-Stoppuhren für die Zeitmessung verwendet; der Breitensport dieser Zeit ist ohne die Produkte der Marke undenkbar. Aber auch Sportveranstaltungen und internationale Autorennen greien auf die Zeitmesser aus Gütenbach zurück. 1972 bricht das Zeitalter der Quarzuhren an. Hanhart errichtet eine eigene Kunststof-Spritzerei und entwickelt ein Quarzwerk, das millionenfach vertrieben wird. Als aus Fernost die ersten billigen Quarzwerke auf den Markt gelangen, verstärkt sich der Preisdruck, die Absatzmengen gehen zurück. Die Gütenbacher parieren die Offensive aus dem Fernen Osten und entwickeln 1981 ein neues preisgünstiges Werk. Vom Kaliber 3305, das 1982 in Produktion geht, werden rund 40 Millionen Stück verkauft.
 
 
 
Mit der Wiederentdeckung des klassischen Handwerks in der Uhrenwelt greift Hanhart in den 90er Jahren auf eine weitere, eigene Pionierleistung zurück: Auf der Antikmesse in Furtwangen wird im August [[1997/de|1997]] der legendäre Hanhart-Fliegerchronograph 1939 als Replika vorgestellt. Mit größter Sorgfalt wurden sämtliche Gehäuse- und Zifferblattdetails des Originals kopiert, vom alten Hanhart-Schriftzug bis hin zum asymmetrischen Drückerversatz. Die auf 2500 Stück limitierte Edition ist in kurzer Zeit bereits ausverkauft. Beflügelt von diesem Erfolg legen die Gütenbacher mit der Fertigung des Fliegerchronographen „Tachy Tele“ gleich nach. Die grosse Nachfrage bestärkt die Marke darin, alle legendären Uhrenmodelle neu aufzulegen.
 
 
 
Hanhart-Uhren entwickeln sich mehr und mehr zu exklusiven Objekten für Sammler und Liebhaber edler Präzisionsuhren. Im Jahr [[2003/de|2003]] folgt der Eindrücker-Chronograph [[Hanhart_Primus|Primus]]. Das deutsche Unternehmen wird aber auch zum Pionier der Gegenwart und lanciert 2004 das Modell „Dornier by Hanhart“. Sein Initiator ist Irén Dornier, der Enkel des berühmten Flugzeugkonstrukteurs Claude Dornier. Er lässt in Gütenbach einen Chronographen konstruieren, der dem legendären Flugboot Do-X gewidmet ist und ihn auf einer Reise der besonderen Art begleitet: Irén Dornier fliegt mit dem Hanhart-Chronographen am Handgelenk in einem historischen Wasserflugzeug einmal um die Erde.
 
 
 
[[2006/de|2006]] wird die Chronographenlinie um die Modelle [[Hanhart Pioneer Red X|Red X]] & "Red X Red" erweitert; des weiteren nimmt sich Hanhart wieder verstärkt seiner Armbanduhrengeschichte an und baut auch diese Kollektion um das Modell [[Hanhart Poseidon|Poseidon]] aus.
 
 
 
== Heute: Stoppuhren und exklusive mechanische Präzisionsuhren ==
 
 
 
Heute produziert A. Hanhart GmbH & Co. KG, Gütenbach elektronische und mechanischen Stoppuhren, aber auch Dashboard-Instrumente. 2008 wird die Weltneuheit „Tachymaster“ vorgestellt: Eine Uhr, die passionierten Oldtimer-Rallyefahrern ein völlig neuartiges, innovatives Werkzeug mit auf die Strecke gibt. Die Uhr zeigt die zu fahrende Strecke an und lässt so die Schnittprüfungen viel einfacher bewältigen. Mit der Lancierung der [[Tachymaster]] für [[Oldtimer-Rallyes]] unterstreicht die traditionsreiche deutsche Uhrenmanufaktur ihre führende Stellung als wichtigster Stoppuhrenhersteller Europas.
 
 
 
== Weiterführende Informationen ==
 
=== Uhrenmodelle ===
 
*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrenmodelle HANHART |Bildgalerie Uhrenmodelle HANHART ]]
 
*[[:Kategorie:Uhrenmodelle HANHART |Uhrenmodelle HANHART ]]
 
 
 
=== Uhrwerke ===
 
*[[:Kategorie:Bildgalerie Uhrwerke HANHART AG|Bildgalerie Uhrwerke HANHART ]]
 
*[[:Kategorie:Uhrwerke HANHART |Uhrwerke HANHART ]]
 
 
 
=== Archiv ===
 
*[[:Kategorie:Bildgalerie Archiv HANHART AG|Bildgalerie Archiv HANHART ]]
 
*[[:Kategorie:Archiv HANHART |Archiv HANHART ]]
 
 
 
== Literatur ==
 
* Titel Exzellenz in der Nische: Ateliers und Manufakturen im Portrait; Autor: [[Michael Brückner]], ISBN 3938175524, ISBN 978-3938175521
 
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
 
:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
 
:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
 
 
 
== Anschrift ==
 
 
 
HANHART GmbH & Co. KG<br>
 
Hauptstraße 33<br>
 
78148 Gütenbach<br>
 
Deutschland
 
 
 
Tel: +49 (0) 7723 93440<br>
 
 
 
== Externe Links ==
 
*[http://www.hanhart.com Hanhart]
 
 
 
  
  
 +
[[Kategorie:Biographie]]
 +
[[Kategorie:Biographie H]]
  
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller H]]
 
[[Kategorie:Hersteller H]]
 +
[[Kategorie:Hersteller Deutschland]]
 
[[Kategorie:Hersteller Schweiz]]
 
[[Kategorie:Hersteller Schweiz]]
[[Kategorie:Manufaktur]]
 
 
 
[[de:HANHART /de]]
 
[[en:HANHART /en]]
 
[[fr:HANHART /fr]]
 

Aktuelle Version vom 24. April 2017, 00:24 Uhr