Hartmann, Georg: Unterschied zwischen den Versionen

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Als er nämlich fand, dass seine nach dem Kompass aufgestellten Sonnenuhren die wahre Sonnenzeit je länger, desto weniger richtig angaben, verglich er die Richtung der Nadel mit einer genau gezogenen Mittagslinie und fand nun, dass die Nadel um 10° 15' gegen Osten abwich. Wenn es für uns vorzüglich diese Entdeckung ist, welche uns Hartmann's Namen denkwürdig macht, so machten ihn bei seinen Zeitgenossen nicht minder mancherlei andere nützliche Arbeiten berühmt. Dahin gehören seine Erd- und Himmelsgloben, seine Astrolabien und die verbesserte Herausgabe eines damals hochgeschätzten Werks Johannis Pisani perspectiva communis etc. Norimb. [[1542]], in 4.2.
 
Als er nämlich fand, dass seine nach dem Kompass aufgestellten Sonnenuhren die wahre Sonnenzeit je länger, desto weniger richtig angaben, verglich er die Richtung der Nadel mit einer genau gezogenen Mittagslinie und fand nun, dass die Nadel um 10° 15' gegen Osten abwich. Wenn es für uns vorzüglich diese Entdeckung ist, welche uns Hartmann's Namen denkwürdig macht, so machten ihn bei seinen Zeitgenossen nicht minder mancherlei andere nützliche Arbeiten berühmt. Dahin gehören seine Erd- und Himmelsgloben, seine Astrolabien und die verbesserte Herausgabe eines damals hochgeschätzten Werks Johannis Pisani perspectiva communis etc. Norimb. [[1542]], in 4.2.
  
Jenseits der Astronomie stellte Hartmann waffentechnische Instrumente her, was erstaunt, da er ja ein Mann Gottes war. Hierzu ist es noch erwähnenswert, dass die Erfindung des Kaliberstabs nach Nürnberger Maß und Gewicht im Jahre 1540 durch Hartmann erfolgte.<ref>Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Band 1: Vom Astrolab zum mathematischen Besteck. Köln, 2010. S. 377.</ref>
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Jenseits der Astronomie stellte Hartmann waffentechnische Instrumente her, was erstaunt, da er ja ein Mann Gottes war. Hierzu ist es noch erwähnenswert, dass die Erfindung des Kaliberstabs nach Nürnberger Maß und Gewicht im Jahre 1540 durch Hartmann erfolgte.<ref>Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Band 1: Vom Astrolab zum mathematischen Besteck. Köln, 2010. S. 377. ISBN 3865608655
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Hartmann starb im Jahre [[1564]].
 
Hartmann starb im Jahre [[1564]].

Version vom 19. April 2011, 13:27 Uhr

Hartmann, Georg

Deutscher Mathematiker und Physiker

Georg Hartmann war ein Mathematiker und Physiker, geboren zu Eckoltsheim im Jahre 1489; er begab sich nach beendigten Schulstudien im Jahre 1510 nach Köln, wo er sich auf Theologie und Mathematik legte. Zu seiner weiteren Ausbildung reiste er nach Italien und gewann die Freundschaft der vorzüglichsten dortigen Mathematiker. Nach dem Jahre 1518 kehrte er nach Deutschland zurück und ließ sich in Nürnberg nieder, wo er als Vikar die Pfarrgeschäfte der Sebalduskirche übernahm und sich mit Verfertigung mathematischer Instrumente beschäftigte. Besonders besaß er in der Verfertigung von Sonnenuhren große Geschicklichkeit, und diese Beschäftigung war es, welche ihn auf die wichtige Entdeckung der Abweichung der Magnetnadel leitete.

Als er nämlich fand, dass seine nach dem Kompass aufgestellten Sonnenuhren die wahre Sonnenzeit je länger, desto weniger richtig angaben, verglich er die Richtung der Nadel mit einer genau gezogenen Mittagslinie und fand nun, dass die Nadel um 10° 15' gegen Osten abwich. Wenn es für uns vorzüglich diese Entdeckung ist, welche uns Hartmann's Namen denkwürdig macht, so machten ihn bei seinen Zeitgenossen nicht minder mancherlei andere nützliche Arbeiten berühmt. Dahin gehören seine Erd- und Himmelsgloben, seine Astrolabien und die verbesserte Herausgabe eines damals hochgeschätzten Werks Johannis Pisani perspectiva communis etc. Norimb. 1542, in 4.2.

Jenseits der Astronomie stellte Hartmann waffentechnische Instrumente her, was erstaunt, da er ja ein Mann Gottes war. Hierzu ist es noch erwähnenswert, dass die Erfindung des Kaliberstabs nach Nürnberger Maß und Gewicht im Jahre 1540 durch Hartmann erfolgte.[1]

Hartmann starb im Jahre 1564.

Einzelnachweise

  1. Ralf Kern: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Band 1: Vom Astrolab zum mathematischen Besteck. Köln, 2010. S. 377. ISBN 3865608655

Literatur