Schramberger Uhrfedernfabrik

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Anzeige im Beiblatt der Fliegenden Blätter 1919, Rasierklinge der Schramberger Uhrfedernfabrik
Banknote der Firma Schramberger Uhrfedernfabrik E.G.M.B.H. 24. Okt. 1923
Englischer anzeige, Razor Blades Schramberger Uhrfedernfabrik

Deutscher Hersteller von Zug- und Drahtfedern

Die Schramberger Uhrfedernfabrik (SU) wurde kurz nach 1861 von Jakob Thomann aus der Schweiz in Schramberg gegründet. In einem Haus im Göttelbachtal an der heutigen Oberndorfer Straße wurde er Hersteller von Zugfedern Für die Uhrenindustrie. Schon kurz nach der Gründung der Uhrenfabrik Gebrüder Junghans kamen die Zulieferer wie Thomann nach Schramberg. Hugo Kern absolvierte von 1867 bis 1870 eine Lehre als Zugfedernmacher. Um 1871 wurde wurde die junge Firma von Carl Weber (1842-1888) übernommen und in das damals hochdynamische „Gewerbegebiet Göttelbachtal“ verlegt, in dem sich auch mehrere andere Firmen ansiedelten. Einer der bekanntesten Nachbarn wurde der 1875 gegründete Uhrenfabrik Landenberger & Lang, die man als Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik oder kurz H.A.U. kennt. Die Firma wurde umbenennt in Schramberger Uhrfedernfabrik Carl Weber. 1889 folgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft "Schramberger Uhrfedernfabrik vorm. Carl Weber, GmbH.", Direktor wurde Hermann Schulz. Mitte 1890 wurde ein Dampfkessel der Firma G. Kuhn, Stuttgart-Berg in Betrieb genommen. Eine zweite Dampfkessel wurde fünf Jahre später gekauft. Ab etwa 1900 verschwand der Name Carl Weber im Firmennamen, Art des Unternehmens war herstellung von Uhrfedern- und Glockenschalen in Stahl und Messing. Am 7. Juli 1903 erhielt die Erfinder Matthaeus Klingler ein USA Patent N0. 733.219 für eine Gesicherte Türschliesser im auftrag der Schramberger Uhrfedernfabrik. Ob dies tatsächlich in Produktion ging, ist nicht sicher, ein deutsches Patent ist jedenfalls unbekannt, (Bildgalerie Archiv Schramberger Uhrfedernfabrik). Bekannt wurde die Firma auch mit die Herstellung von Rasierklinge unter dem Markennamen “Auerhahn”. "Auerhahn-Blau"und "Auerhahn-Gold". Der Mechanikmeister Johannes Schmalz hat dafür eine Maschine entwickelt. Das Management versprach ihm eine Belohnung, aber er bekam sie nie. Also verließ er die Firma und gründete 1910 in Glatten eine eigene Rasierklinge herstellung. Die Schramberger Uhrfedernfabrik ging in den 1930er-Jahren in Konkurs. Die leer stehenden Gebäude wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von der Firma Hugo Kern gemietet und anschließend gekauft.

Neben der Firma Schramberger Uhrfedernfabrik und Hugo Kern, gab es später auch die die Uhrfedernfabriken Carl Haas GmbH, Franz Josef King KG und Pfaff & Schlauder die jetzt alle Teil von Kern-Liebers sind.

Archiv der Schramberger Uhrfedernfabrik

Im Archiv der Landesarchiv Baden-Württemberg befinden sich Archivdokumente der Schramberger Uhrfedernfabrik: Protokolle der Gesellschafterversammlungen, Geschäftsbücher, Korrespondenz u.a. mit Vertretern, Banken und Kunden, Eintragungen ins Handelsregister, Gebäude, Grundbuch- und Hypothekensachen, Mitgliedschaft bei Fachverbänden und der Industrie- und Handelskammer Rottweil, Steuern und Gebühren, Personal und Lohn, Betriebskrankenkasse, Rechnungs- und Kassenführung, Buchführung, Kreditversicherung und Kreditwürdigkeit, Patente und Musterschutz, Kalkulation, Inventur, Warenrechnungen von Lieferanten, Verkauf, Absatz, Kunden, Druckschriften, Zeitschriften, Versicherungspolicen, Auskünfte über Kreditwürdigkeit von Firmen, und Konkursverfahren.

"Gewerbegebiet Göttelbachtal" oder Gewerbepark H.A.U.=

Im "Gewerbegebiet Göttelbachtal" befindet sich jetzt ErfinderZeiten: Auto- und Uhrenmuseum mit vier Unterabteilungen: Auto- und Uhrenmuseum ErfinderZeiten - Dieselmuseum - Autosammlung Steim und Eisenbahnmuseum. Als Schramberger Uhrfedernfabrik entwickelte sich das Unternehmen auf dem Gelände der heutigen „Autosammlung Steim“ und in nächster Nachbarschaft zur Hamburg-Amerikanischen Uhrenfabrik, im Lauf der Zeit zu einem bedeutenden Zulieferer der Uhrenindustrie. In der Autosammlung Steim erinnert eine Ausstellung an diesen Pionier der Federnindustrie.

Weiterführende Informationen

Externe Links