Siebel, Arie Sr.

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Siebel Geschäft am Binnenweg 20 um 1935
Öffentliches Interesse bei Siebel zum 500-jährigen Jubiläum der Kalverstraat in Amsterdam

Niederlandischer Silberschmied, Juwelier und Uhrenhändler

Arie Siebel, auch Arij und Aart wurde am Montag den 28. Juni 1886 in Rotterdam, Zuid-Holland, geboren als Sohn des Tapezierers Arij Siebel (1857-1923) und Maria Jacomina de Blank (1857-1938). Die Familie Siebel stammt ursprünglich aus Stettin (Szczecin), Pommern, Preussen, in Deutschland. Maarten Jacobsz Siebel (1750-1832) kam um 1785 nach Rotterdam wo er Willemina Hubertus van Velsen (1757-1808) heiratete.

Arie Siebel wurde kein Tapezierer aber Silberschmied. Arij Siebel eröffnete sein erstes Juweliergeschäft am 30. März 1912 in der Weste Wagenstraat zu Rotterdam. Arie heiratete am Maria Magdalena van Meerkerk (1891-1919) am Donnerstag den 5. August 1915 in Rotterdam, Aus dieser Ehe wurde Tochter Sara Siebel (1917-1969) geboren. Mutter Maria Magdalena starb als Sarah ein Kleinkind war. Sarah heiratete später in Rotterdam aber mit ihrem Mann ging sie nach Transvaal in Südafrika. Arie Siebel suchte für die kleine Sara eine Mutter, die ihr bei der Erziehung helfen konnte, also heiratete er Pieternella Zija van der Dussen(1894-1981) am Donnerstag den 10. Februar 1921 in Rotterdam. Aus dieser Ehe gingen vier Kinder hervor Arie Siebel Jr. 1921-1996, Bastiaan Siebel 1923-1998 Nelleke Siebel und Cornelia Siebel.

Innerhalb von wenige Jahren hatte Siebel drei Standorte in Rotterdam, die zweite Filiale wurde 1923 (Oude Binnenweg 20) und die dritte in Rotterdam 1925 (Jonker Fransstraat 100) eröffnet. Damals fuhren zwei Lieferwagen herum, um die verkauften Uhren und Kassetten an die Kunden auszuliefern. Mit der Bombardierung von Rotterdam als Beginn des 2. Weltkriegs am 14. Mai 1940, halb zwei Uhr nachmittags, wurden die 3 Siebel-Gehäuse in Rotterdam zu Löchern im Boden. Es waren nicht die einzige Schmuck- und Uhrengeschäfte, das durch das Feuer zerstört wurde, auch die Geschäfte von Gust. Buhse & Fehr, A.D. Overstrijd und Gerardus Brunott wurden wurden zerstört. Einer der bekanntesten Verkäufer bei Siebel war Piet Engelfriet, er arbeitete 46 Jahre für dieses Unternehmen ab 1936. Davor war er einige Jahre für Brunott tätig. Unmittelbar am 21. Juni 1940 eröffnete A. Siebel das Geschäft im Nieuwe Binnenweg 227 und einen Monat später das Geschäft in der Kalverstraat 123 in Amsterdam. Nach dem Krieg kamen der Coolsingel und die Lijnbaan in Rotterdam hinzu. In den 1950er Jahren entwickelte sich Siebel zu einem führenden Juwelier im Westen der Niederlande. Arie Siebel wohnte zuerst in die Mathenesselaan 445 in Rotterdam, doch zog später nach Bilthoven. Aart Sr. blieb bis 1962 Direktor von der Firma Siebel Juweliere. Der Söhne Arie Siebel Jr. und Bastiaan Siebel (Bas) wurden Direktoren.

Arie Siebel Sr. starb am Donnerstag den 2. Mai 1963 in Hilversum, Noord-Holland, 76 Jahre alt. Er wurde Beigesetz am Friedhof Bilthoven, Den en Rust, De Bilt, Utrecht. Dies wurde auch die letzte Ruhestätte seiner Frau.

Untergang und Neugründung Siebel Juweliere

Nach verschiedenen Übernahmen in den 1980er Jahren wuchs Siebel Juweliers zur größten Kette der Niederlande im mittleren bis hochpreisigen Segment heran. Die beiden Söhne verkauften das Unternehmen Anfang der 1980er Jahre an Vendex, bekannt für das Kaufhaus V&D, und es wurde zusammen mit Lucardi Juweliere, Royal Gold und Schaap & Citroen Juweliere Teil der IMAS-Gruppe (Inkoop Maatschappij Arij Siebel). Im Jahr 2002 schloss sich diese Gruppe anderen Vendex-Betriebsgesellschaften durch ein Management-Buy-out an, das von einem Investor CVC Capital bei Retail Network unterstützt wurde. Die Kette operierte weiterhin unabhängig und hatte zu Spitzenzeiten 42 Filialen in den Niederlanden. Mitte 2008 übernahm das Management zusammen mit NoorderHuys Participaties die Kette von Retail Network. 2012 wurde das 100-jährige Bestehen gefeiert und 2013 erhielt die Kette daher die Bezeichnung Royal und der Name wurde Koninklijke Siebel Juweliere. 2013 fusionierte Siebel mit dem Juweliergroßhändler Aurum (Teil der Jansen Post & Cocx Group). 2014 beschäftigt Siebel 170 Mitarbeiter. Am 17. Januar 2014 wurden alle 36 Filialen und der Webshop geschlossen. Aufgrund enttäuschender Geschäftsergebnisse wurde Siebel am 21. Januar 2014 für insolvent erklärt. Die Filialen waren bereits früher geschlossen worden, weil die Rabobank, die das Pfandrecht an den Aktien hielt, ihre Risiken begrenzen wollte. Aurum wurde am 28. Januar für bankrott erklärt. Damit erlosch die Bezeichnung Royal. Zwölf Siebel-Filialen wurden am 11. Februar 2014 wiedereröffnet. Rund zwei Wochen später wurde die Konkursmasse als Ganzes an eine israelische Private-Equity-Firma verkauft. Anfang April eröffnete Siebel 30 seiner Filialen wieder. Eigentümer ist der umstrittene Lev Leviev.

Weiterführende Informationen

Quelle