Grossmann, Karl Moritz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1848/de|1848]] meldete er sich als Freiwilliger zum Deutschen Heer und kehrte nach der Beendigung der Erhebung Schleswig- Holsteins (Frieden von Malmö) und Auflösung seines Korps nach [[Glashütte]] zurück und arbeitete 7 Monate bei Lange <ref>[[16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen]]; Autor: [[Dietzschold, Curt|Curt Dietzschold]]; Verlag:  C. Dietzscholds Verlag,  Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908</ref>. [[1849/de|1849]] brach der Maiaufstand in Dresden aus und Großmann wurde wieder zum Heer eingezogen ([[1850/de|1850]]). Nach seiner Entlassung arbeitete er in [[La Chaux-de-Fonds]], wurde aber im gleichen Jahr wieder einberufen. Sein Militärdienst endete [[1852/de|1852]].
  
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Version vom 26. Dezember 2012, 01:43 Uhr

(siehe auch: Großmann und Grossmann)

Karl Moritz Großmann
Moritz Großmann
Taschenuhr No. 2330
sigiert: M. Grossmann Dresden
Moritz Großmann, Dresden, Werk- Nr. 4200, Gehäuse- Nr. 4200

Glashütter Uhrmacher

Biographie

Karl Moritz Großmann wurde am 27. März 1826 als Sohn eines Briefsortierers in Dresden geboren. Er besuchte die Volksschule und wechselte später an eine Privatschule. Nach dem Abschluss dieser Ausbildung erhielt er ein zweijähriges Stipendium für den Besuch der Königlichen Polytechnischen Schule Dresden [1].

Mit 16 Jahren begann er eine 5-jährige Lehre bei dem deutschen Uhr- und Chronometermacher Gutkaes. Schon als Lehrling hielt er Vorträge [2].

1846 nahm er in Altona bei Hamburg eine Stellung bei Jansen & Krille an.

1848 meldete er sich als Freiwilliger zum Deutschen Heer und kehrte nach der Beendigung der Erhebung Schleswig- Holsteins (Frieden von Malmö) und Auflösung seines Korps nach Glashütte zurück und arbeitete 7 Monate bei Lange [3]. 1849 brach der Maiaufstand in Dresden aus und Großmann wurde wieder zum Heer eingezogen (1850). Nach seiner Entlassung arbeitete er in La Chaux-de-Fonds, wurde aber im gleichen Jahr wieder einberufen. Sein Militärdienst endete 1852.

Danach arbeitete er ein Jahr in London und bereiste anschließend Frankreich, Spanien, Belgien und Schweden um sich als Uhrmacher weiterzubilden.

1854 gründet Großmann seine Uhrenfabrik, die er bis zu seinem Tod leitete. Großmanns Uhren unterscheiden sich im Grundaufbau nur unwesentlich von den Uhren anderer Glashütter Firmen. Typisch ist das 16-zähnige Ankerrad. Die meisten seiner Uhren sind auf der Werkplatte unter dem Zifferblatt gestempelt. Uhren mit Signatur auf der Dreiviertelplatine sind selten.

Neben Taschenuhren wurden bei Grossman Sekundenpendel-Uhren, Wächter-Kontrolluhren, Meßwerkzeuge, Drehstühle, Werkzeuge und Gangmodelle mit verschiedenen Hemmungen (auch Minuten-Tourbillons mit Chronometerhemmung und Wippe) hergestellt.

Karl Moritz Großmann übergab 1865 dem British Horological Institute in London eine Studie nebst Atlas unter dem Titel "Der freie Ankergang für Uhren", und 1869 überreichte er der Handelskammer in Genf als Beitrag zu einem Preisausschreiben eine Studie unter dem Titel "Ueber die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr".

Von 1866 bis 1878 war Grossmann Bürgermeister der Stadt Glashütte und später Abgeordneter des königlich-sächsischen Landtages.

Großmann, der neben seiner praktischen Tätigkeit auch als Fachschriftsteller hohe Anerkennung erfuhr, erkannte die dringende Notwendigkeit, eine Bildungsstätte zur Ausbildung von jungen Uhrmachern zu gründen. Auf der Tagung der deutschen Uhrmacher, die auf Einladung des "Vereins Berliner Uhrmacher" vom 5. bis 7. September 1876 in Harzburg stattfand, wurde auf seine Anregung hin in Punkt vier der Tagesordnung die Frage formuliert: "Würde die Gründung einer Deutschen Uhrmacherschule bzw. Fortbildungsanstalt in Glashütte machbar sein?" Auf dem Verbandstag Deutscher Uhrmacher vom 9. September bis 11. September 1877 wurde die Gründung entgültig beschlossen. Daraufhin unternahm Grossmann mit Staatsunterstützung zu schweizer und französischen Schulen. Unter Grossmanns Leitung bildete bildete sich am 12. Oktober 1877 in Glashütte ein Ortsausschuß zur Einrichtung und Vorbereitung der Schule. Am 1. Mai 1878 eröffnete Moritz Großmann im Namen des Zentralverbandes der Deutschen Uhrmacher die Deutsche Uhrmacherschule Glashütte.

Karl Moritz Großmann verstarb am 23. Januar 1885 in Leipzig.

In eine Annonce im Allgemeinen Journal der Uhrmacherkunst vom März 1885 heißt es:

Geschäfts-Verkauf.
Die Fabrik von Ankeruhren,
Chronometern, Sekundenzählern,
Messinstrumenten u. Gangmodellen
des verstorbenen
Moritz Grossmann
in Glashütte i/S.
soll ehebaldigst freihändig verkauft u.
kann das dazu eingerichtete Grundstück
mit übernommen werden. Für die vorhan-
denen Maschinen, Werkzeuge und Vorräthe
liegt eine sehr mässige gerichtliche Taxe
vor. Reflekt. werden gebeten ....

Am 1. Mai 1885 wurde vom Zentralverband der Deutschen Uhrmacher die Großmann-Stiftung ins Leben gerufen.

Weiterführende Informationen

Werke

  • Abhandlung über die Konstruktion einer einfachen, aber mechanisch vollkommenen Uhr nebst einer Abhandlung über das Regulieren der Uhren; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3766706497
  • Der freie Ankergang für Uhren Preis- Schrift. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3766705822
  • Der freie Ankergang für Uhren. Praktische und theoretische Abhandlung; Autor: Karl Moritz Großmann (Reprint); ISBN 3746315093
  • Das Regulieren der Uhren

Literatur

Quellen

  1. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  2. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908
  3. 16 Bildnisse hervorragender Uhrmacher nebst deren Lebensbeschreibungen; Autor: Curt Dietzschold; Verlag: C. Dietzscholds Verlag, Krems an der Donau, Nieder-Österreich, 1908