Sächsische Uhrmacherkunst am Genfer See: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 2. Juni 2015, 21:38 Uhr
Sächsische Uhrmacherkunst am Genfer See
Glashütte, Februar 2009
Mit einer außergewöhnlichen Ausstellung präsentierte A. Lange & Söhne auf dem Genfer Uhrensalon SIHH vom 19. bis 23. Januar die künstlerischen Aspekte der Feinuhrmacherei.
Wer den Meisteruhrmachern von A. Lange & Söhne über die Schulter schaut, erkennt, wie nah sich Kunst und Feinuhrmacherei stehen. In aufwändiger Handarbeit finissieren und montieren sie voller Hingabe die komplizierten mechanischen Uhrwerke. Dabei wird jedes Einzelteil geschliffen, poliert oder graviert. Es entspricht der Tradition der Marke, nicht nur auf die perfekte Funktion der Uhrwerke zu achten, sondern auch auf ihre vollendete Schönheit. Kurz gesagt: Sächsische Feinuhrmacherei ist ohne Kunst nicht denkbar.
Eine außergewöhnliche Ausstellung auf dem A. Lange & Söhne Messestand des diesjährigen Genfer Uhrensalons SIHH unterstrich den künstlerischen Aspekt Lange’scher Feinuhrmacherei, indem sie das Werk der sächsischen Meister mit den Darstellungsformen der Kunst präsentierte. Verschiedene Exponate, von Skulpturen über Bilder bis hin zu Videoinstallationen, interpretierten auf vielfältige Art und Weise das, was A. Lange & Söhne seit vier Generationen ausmacht: höchste technische Ansprüche, filigrane Handarbeit, die Leidenschaft für mechanische Zeitmesser und das Bestreben, jedes neue Uhrwerk noch vollkommener zu machen.
Im Mittelpunkt der Ausstellung zeigte der „Uhrknall“, eine scheinbar im Raum schwebende Installation aus Uhrwerksteilen, die traditionellen Elemente einer Lange-Uhr. Die Installation wurde anhand des Uhrwerks der neuen 1815 im Maßstab 25:1 präsentiert und ist selbst ein fertigungstechnisches Kunstwerk. Ob bei der Materialwahl, der Oberflächenveredelung oder der maßstabsgerechten Nachbildung der Dekorationen – in allen Fällen mussten neue Wege beschritten werden. Das größte Teil, die Dreiviertelplatine, besteht im Kern aus Messing. Sie wurde mit Nickel versiegelt und die Gravuren mit Blattgold ausgelegt. Ihr Gewicht beträgt knapp 100 kg.
Die Installation „David gegen Goliath“ zeigte den Antrieb eines Rennrades über Kette und Kassette und ihr winziges Pendant aus dem Uhrwerk der RICHARD LANGE „Pour le Mérite“ – der Antrieb über Kette und Schnecke. Beiden Mechanismen liegt dasselbe physikalische Prinzip zugrunde. Nur sah man es hier in zwei völlig unterschiedlichen Dimensionen verwirklicht.
Mit seiner patentierten „Metalllegierung für Uhrenfedern“ revolutionierte Richard Lange im Jahre 1930 die Feinuhrmacherei. Denn die Unruhspiralen, die seitdem aus diesem Material gefertigt wurden, ließen die Zeitmesser deutlich präziser laufen. Viele mechanische Qualitätsuhren machen sich diese Erfindung bis heute zu Nutze. So trägt bis heute so manche mechanische Uhr den Fingerabdruck Richard Langes. Symbolisch porträtiert wurde er deshalb in dem Objekt „Richard Langes Fingerabdruck“ aus dem Ausgangsmaterial der Lange-Spirale.
Die Exponate werden noch auf mehreren diesjährigen Veranstaltungen der Marke zu sehen sein.