Friedrich Mauthe GmbH: Unterschied zwischen den Versionen

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Deutsche Uhrenfabrikation
 
Deutsche Uhrenfabrikation
  
[[Mauthe, Friedrich|Friedrich Mauthe]] gründete [[1844]] in Schwenningen eine Fabrikation zur Herstellung von Uhrmacherwerkzeugen und Zubehör. Ende der 1860er wurde mit der Fertigung von Wanduhren begonnen. Es folgte ein stetischer Ausbau des Sortiments. Um 1900 wurden [[Wecker]], Pendelwanduhren, Standuhren, Büffetuhren und Bürouhren angeboten, die Zahl der Mitarbeiter bezifferte sich zu dieser Zeit auf ca. 1.100 Personen. Seine Söhne [[Mauthe, Christian|Christian]] und [[Mauthe, Jakob|Jakob]] traten [[1876]] in den Familienbetrieb ein. Das Jahr 1923 gestaltet sich für die Firma Mauthe zu einem Schicksalsjahr, es gilt, die Auswirkungen der Inflation zu überstehen. Und das Unternehmen meistert diese Aufgabe mit Bravur. Bereits 1930 produziert die Firma mit ca. 2.000 Angestellten um die 45.000 Uhren pro Woche. 1937 werden rund 60% der Uhren nach England exportiert.
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== Geschichte ==
  
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[[Mauthe, Friedrich|Friedrich Mauthe]] gründete [[1844/de|1844]] mit seiner Frau Marie (geb. [[Kienzle]]) in [[Schwenningen]] eine Firma, in der Uhrenteile und ab ca. 1850 auch Schwarzwälder Uhren (hergestellt von ansässigen Hausgewerblern) vertrieben wurden. Ende der 1860er wurde mit der Fertigung eigener Wanduhrwerke begonnen. Es folgte ein stetiger Ausbau des Sortiments. Parallel dazu wurden weiterhin Uhren von ansässigen Hausgewerblern vertrieben.
  
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Mauthes Söhne [[Mauthe, Christian|Christian]] (1845-1909) und [[Mauthe, Jakob|Jakob]] (1847-1915)übernahmen [[1876/de|1876]] die Leitung des Familienbetriebes. Im Jahre [[1886/de|1886]] begann Mauthe mit einer eigenen Federfabrikation. [[1899/de|1899]] kam dazu eine eigene Gehäusefertigung. Um 1900 wurden [[Wecker]], Pendelwanduhren, Standuhren, Büffetuhren und Bürouhren angeboten, die Zahl der Mitarbeiter bezifferte sich zu dieser Zeit auf ca. 1.100 Personen. 1904 übernahm die 3. Generation, bestehend aus:
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:Eugen Schreiber (1877-1939) - Schwiegersohn von Christian Mauthe,
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:Dr. Fritz Mauthe (1875-1951) - Sohn von Jacob Mauthe und
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:Alfred Mauthe (1879-1911) - Sohn von Jacob Mauthe<br>
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die Leitung der Fabrik.
  
Die Uhrenfabrik Mauthe war in [[Schwenningen]] ansässig und meldete [[1975]] Konkurs an. Ein spezifisches Merkmal der Mauthe-Uhrwerke ist die [[Stoßsicherung]]: ''[[Contrachoc alt]]'' und ''[[Contrachoc neu]]'' wurden ausschließlich von Mauthe verwendet.  
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[[1915/de|1915]] verfügt Mauthe über ein eigenes Sägewerk und eine Fräserei. Das Jahr 1923 gestaltet sich für die Firma Mauthe zu einem Schicksalsjahr, es galt, die Auswirkungen der Inflation zu überstehen. Und das Unternehmen meisterte diese Aufgabe mit Bravur.
  
Heute ist ein [[Mauthe-Museum]] in Villingen-Schwenningen.
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[[1925/de|1925]] meldete Mauthe ein neues Warenzeichen an. Es zeigt einen nach rechts blickenden Adler mit ausgebreiteten Schwingen, der in seinen Fängen ein drei-geteiltes rundes Schild mit den Buchstaben F, M und S hält. Dieser Adler ist zwar dem Reichsadler ähnlich, unterscheidet sich aber in Blickrichtung und dem Schild in den Fängen (vgl. hierzu [http://de.wikipedia.org/wiki/Wappen_Deutschlands]).
  
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Bereits 1930 produziert die Firma mit ca. 2.000 Angestellten um die 45.000 Uhren pro Woche. Rund 60% der hergestellten Uhren gehen in den Export; bevorzugt nach England.
  
Mauthe akzeptiert Uhren auf einem Tauschsystem. Da die Nachfrage nach Uhren erhöhte, begann Mauthe eigenen Produktionsbetrieb im Jahr 1860. Seine Söhne Christian und Jakob ist der Familienbetrieb im Jahr 1876. 1886, begann die Mauthe Werk ihrer eigenen Feder Zeichnung Einrichtungen. 1899 wurde ein Fall Fabrik wurde hinzugefügt, um 1900 @ 1.000 Mitarbeiter wurden auf der Gehaltsliste. 1915 Mauthe hat ihre eigenen Sägewerk und Fräserei. 1937 wurden 60% deutsche Uhren exportiert nach London (England) MAUTHE. 1970 Mauthe kämpften ums Überleben, wurde 1975 die Firma in Konkurs. 1976 MAUTHE war gezwungen, zu schließen.
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Nach 1933 bekommt die Firma Mauthe erhebliche Probleme mit den Machthabern des 3. Reiches wegen ihres Warenzeichens. Mehrfach wird Mauthe aufgefordert, das Markenzeichen zu ändern, da eine erhebliche Ähnlichkeit mit dem Parteiadler der NSDAP und dem Wehrmachtsadler besteht. Mauthe ist im Recht und hält an dem Markenzeichen fest.
  
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Mitte der 30-er Jahre begann man bei Mauthe mit der Entwicklung und Herstellung der ersten Armbanduhren, die auch an die Deutsche Wehrmacht geliefert wurden.
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Ab [[1946/de|1946]] begann Mauthe auch wieder mit der Fertigung von zivilen [[Armbanduhr]]en. Den Aufschwung in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges verdankte das Unternehmen in nicht unwesentlichem Maße auch einer Werbekampagne der 1950er Jahre von '''''[http://de.wikipedia.org/wiki/Volkswagen Volkswagen]''''': Fahrzeughalter, die mit ihrem Volkswagen ohne nennenswerte Reparaturen des Motors 100.000 km zurücklegen konnten, erhielten dafür eine Urkunde, eine goldene Anstecknadel, eine Emailleplakette und eine Armbanduhr als Auszeichnung. Die Zuverlässigkeit des Volkswagens sorgte somit für die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Firma Mauthe, die diese Uhren fertigte. Mauthe verwendete für diese Uhren ein vergoldetes klassisch rundes Gehäuse mit Edelstahl-Schraubboden, Lederband und ein schwarzes Zifferblatt mit römischen Ziffern. Die Zifferblätter trugen die Signatur „'''''Mauthe 17 Rubis Antimagnetic Contrachoc'''''“ ([[Kaliber]] [[Mauthe 1002]]). Auch das rechteckiges Formwerk [[Kaliber]] [[Mauthe 1001]] mit Handaufzug, [[Schraubenunruh]] und 15 [[Steine]]n wurden für diese Werbeuhren verbaut.
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Ein spezifisches Merkmal der Mauthe-Uhrwerke ist die [[Stoßsicherung]]: ''[[Contrachoc alt]]'' und ''[[Contrachoc neu]]''. Diese Stoßsicherungen wurden ausschließlich von Mauthe verwendet.
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Die sogenannte [[Quarzkrise]] um 1970 zwingt der Firma Mauthe erneut einen Überlebenskampf auf. Doch diesmal obsiegt sie nicht. [[1975/de|1975]] muß sie Konkurs anmelden, ein Jahr später schließt sie endgültig.
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Heute erinnert das [[Mauthe-Museum]] in Villingen-Schwenningen an die Erfolge. Auf dem früheren Firmengelände befindet sich heute ein Erlebniskaufhaus, das City-Rondell. Ein Tor des ehemaligen Werkes ist dabei in das Einkaufszentrum integriert.
  
 
== Weiterführende Informationen ==
 
== Weiterführende Informationen ==
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=== Uhrenmodelle ===
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*[[:Kategorie:Archiv Mauthe|Archiv Mauthe]] - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki und Abbildungen
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=== Uhrwerke ===
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=== Archiv ===
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== Literatur ==
 
== Literatur ==
  
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913
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* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]<br>
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:'''1. Auflage''' (2005): Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913 <br>
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:'''2. Auflage''' (2012): Herausgeber: [[Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC)]]; ISBN 978-3-941539-99-0
  
 
[[Kategorie:Hersteller]]
 
[[Kategorie:Hersteller]]

Aktuelle Version vom 4. Juli 2017, 02:15 Uhr

Friedrich Mauthe GmbH

Bildmarke Friedrich Mauthe Schwenningen
Fabrikgebäude der Friedrich Mauthe GmbH in Schwenningen
Friedrich Mauthe GmbH
Gemeinsame Werbekampagne von Mauthe und VW in den 1950er Jahren
Werbeartikel der Firma Mauthe
Aschebecher aus der Zeit des Dritten Reiches
100 Jahre Friedrich Mauthe GmbH

Deutsche Uhrenfabrikation

Geschichte

Friedrich Mauthe gründete 1844 mit seiner Frau Marie (geb. Kienzle) in Schwenningen eine Firma, in der Uhrenteile und ab ca. 1850 auch Schwarzwälder Uhren (hergestellt von ansässigen Hausgewerblern) vertrieben wurden. Ende der 1860er wurde mit der Fertigung eigener Wanduhrwerke begonnen. Es folgte ein stetiger Ausbau des Sortiments. Parallel dazu wurden weiterhin Uhren von ansässigen Hausgewerblern vertrieben.

Mauthes Söhne Christian (1845-1909) und Jakob (1847-1915)übernahmen 1876 die Leitung des Familienbetriebes. Im Jahre 1886 begann Mauthe mit einer eigenen Federfabrikation. 1899 kam dazu eine eigene Gehäusefertigung. Um 1900 wurden Wecker, Pendelwanduhren, Standuhren, Büffetuhren und Bürouhren angeboten, die Zahl der Mitarbeiter bezifferte sich zu dieser Zeit auf ca. 1.100 Personen. 1904 übernahm die 3. Generation, bestehend aus:

Eugen Schreiber (1877-1939) - Schwiegersohn von Christian Mauthe,
Dr. Fritz Mauthe (1875-1951) - Sohn von Jacob Mauthe und
Alfred Mauthe (1879-1911) - Sohn von Jacob Mauthe

die Leitung der Fabrik.

1915 verfügt Mauthe über ein eigenes Sägewerk und eine Fräserei. Das Jahr 1923 gestaltet sich für die Firma Mauthe zu einem Schicksalsjahr, es galt, die Auswirkungen der Inflation zu überstehen. Und das Unternehmen meisterte diese Aufgabe mit Bravur.

1925 meldete Mauthe ein neues Warenzeichen an. Es zeigt einen nach rechts blickenden Adler mit ausgebreiteten Schwingen, der in seinen Fängen ein drei-geteiltes rundes Schild mit den Buchstaben F, M und S hält. Dieser Adler ist zwar dem Reichsadler ähnlich, unterscheidet sich aber in Blickrichtung und dem Schild in den Fängen (vgl. hierzu [1]).

Bereits 1930 produziert die Firma mit ca. 2.000 Angestellten um die 45.000 Uhren pro Woche. Rund 60% der hergestellten Uhren gehen in den Export; bevorzugt nach England.

Nach 1933 bekommt die Firma Mauthe erhebliche Probleme mit den Machthabern des 3. Reiches wegen ihres Warenzeichens. Mehrfach wird Mauthe aufgefordert, das Markenzeichen zu ändern, da eine erhebliche Ähnlichkeit mit dem Parteiadler der NSDAP und dem Wehrmachtsadler besteht. Mauthe ist im Recht und hält an dem Markenzeichen fest.

Mitte der 30-er Jahre begann man bei Mauthe mit der Entwicklung und Herstellung der ersten Armbanduhren, die auch an die Deutsche Wehrmacht geliefert wurden.

Ab 1946 begann Mauthe auch wieder mit der Fertigung von zivilen Armbanduhren. Den Aufschwung in der Nachkriegszeit des Zweiten Weltkrieges verdankte das Unternehmen in nicht unwesentlichem Maße auch einer Werbekampagne der 1950er Jahre von Volkswagen: Fahrzeughalter, die mit ihrem Volkswagen ohne nennenswerte Reparaturen des Motors 100.000 km zurücklegen konnten, erhielten dafür eine Urkunde, eine goldene Anstecknadel, eine Emailleplakette und eine Armbanduhr als Auszeichnung. Die Zuverlässigkeit des Volkswagens sorgte somit für die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Firma Mauthe, die diese Uhren fertigte. Mauthe verwendete für diese Uhren ein vergoldetes klassisch rundes Gehäuse mit Edelstahl-Schraubboden, Lederband und ein schwarzes Zifferblatt mit römischen Ziffern. Die Zifferblätter trugen die Signatur „Mauthe 17 Rubis Antimagnetic Contrachoc“ (Kaliber Mauthe 1002). Auch das rechteckiges Formwerk Kaliber Mauthe 1001 mit Handaufzug, Schraubenunruh und 15 Steinen wurden für diese Werbeuhren verbaut.

Ein spezifisches Merkmal der Mauthe-Uhrwerke ist die Stoßsicherung: Contrachoc alt und Contrachoc neu. Diese Stoßsicherungen wurden ausschließlich von Mauthe verwendet.

Die sogenannte Quarzkrise um 1970 zwingt der Firma Mauthe erneut einen Überlebenskampf auf. Doch diesmal obsiegt sie nicht. 1975 muß sie Konkurs anmelden, ein Jahr später schließt sie endgültig.

Heute erinnert das Mauthe-Museum in Villingen-Schwenningen an die Erfolge. Auf dem früheren Firmengelände befindet sich heute ein Erlebniskaufhaus, das City-Rondell. Ein Tor des ehemaligen Werkes ist dabei in das Einkaufszentrum integriert.

Weiterführende Informationen

Uhrenmodelle

Uhrwerke

Archiv

Literatur

1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0