Kienzle, Jakob/de: Unterschied zwischen den Versionen
Holger (Diskussion | Beiträge) K (Textersetzung - „Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V) |
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Als 14-Jähriger arbeitet Jakob Kienzle in der Uhrenfabrik seines Pflegeonkels Friedrich Mauthe, und lernt so die Grundlagen der Uhrenherstellung kennen. Doch Ende 1873 schickt ihn sein Vormund nach Triberg, wo Jakob Kienzle eine kaufmännische Lehre in einer Kolonialwarenhandlung absolviert. Der durchaus komplexe Handel mit Importware aus Übersee, | Als 14-Jähriger arbeitet Jakob Kienzle in der Uhrenfabrik seines Pflegeonkels Friedrich Mauthe, und lernt so die Grundlagen der Uhrenherstellung kennen. Doch Ende 1873 schickt ihn sein Vormund nach Triberg, wo Jakob Kienzle eine kaufmännische Lehre in einer Kolonialwarenhandlung absolviert. Der durchaus komplexe Handel mit Importware aus Übersee, | ||
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− | Für seine Verdienste um die deutsche Rüstungsindustrie im Ersten Weltkrieg wird Jakob Kienzle 1917 der Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen. 1927 erhält Jakob Kienzle die Ehrenbürgerrechte der Stadt Schwenningen und die Ehrendokterwüde (Dr.-Ing. e.h.) der [[Universität Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]]. 1935 | + | Für seine Verdienste um die deutsche Rüstungsindustrie im Ersten Weltkrieg wird Jakob Kienzle 1917 der Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen. 1927 erhält Jakob Kienzle die Ehrenbürgerrechte der Stadt Schwenningen und die Ehrendokterwüde (Dr.-Ing. e.h.) der [[Universität Stuttgart|Technischen Hochschule Stuttgart]]. |
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Aktuelle Version vom 7. November 2012, 02:46 Uhr
Jakob Kienzle (* 12. April 1859 in Schwenningen; † 25. Februar 1935)
Deutscher Uhrenfabrikant
Jakob Kienzle wurde am 12. April 1859 als Sohn eines Getreidehändlers in Schwenningen geboren. Friedrich Mauthe, der Ehemann von Maria Kienzle, der Schwester von Jakobs Vater übernimmt die Vormundschaft, als der Vater drei Monate nach Jakobs Geburt verstirbt.
Als 14-Jähriger arbeitet Jakob Kienzle in der Uhrenfabrik seines Pflegeonkels Friedrich Mauthe, und lernt so die Grundlagen der Uhrenherstellung kennen. Doch Ende 1873 schickt ihn sein Vormund nach Triberg, wo Jakob Kienzle eine kaufmännische Lehre in einer Kolonialwarenhandlung absolviert. Der durchaus komplexe Handel mit Importware aus Übersee, namentlich Kaffee, Kakao, Zucker, Gewürze und Tee begeistert den Lehrling Kienzle.
1883 heiratet der 24-jährige Kaufmann Jakob Kienzle in die Familie Schlenker ein und wird Teilhaber der Firma, die nun „Schlenker & Kienzle“ heißt. Die Beschäftigungszahl steigt in diesem Jahr auf über 60 Mitarbeiter. Im Jahr 1897 wird Jakob Kienzle Alleininhaber.
Das Unternehmen arbeitet so erfolgreich, dass neue Produktionsstätten für die Uhrenherstellung angekauft werden müssen. Die Firma erreicht eine fabrikmäßige Uhren-Serienfertigung, die von einer Dampfmaschine mit 10 PS zum Antrieb der Maschinen unterstützt wird. Durch die Erhöhungen der Einfuhrzölle für Uhren in Österreich-Ungarn verstärkt sich die Konkurrenz der österreichischen Uhrenindustrie im Jahre 1887/88. Daraus folgt die Gründung einer Zweigfirma in Komotau in Böhmen. In den beiden Schlenker & Kienzle Betrieben sind damals ca. 120 Personen beschäftigt. Wiederum zehn Jahre später verdreifacht sich das Personal und die Firma kann weiter expandieren. Ab 1897 ist Jakob Kienzle alleiniger Inhaber der Firma, die erst 1919 in Kienzle Uhrenfabriken umbenannt wird.
Kienzle machte das Unternehmen zu einem der wichtigsten Uhrenherstellern der damaligen Zeit. Er gründete weitere Filialen in Mailand und Paris und beschäftigte um die Jahrhundertwende 600 Mitarbeiter. Im Ersten Weltkrieg bricht das Geschäft mit Uhren ein und Kienzle muss seine Fabrik auf die Produktion von Zündern umstellen.
Im Jahre 1919 zieht sich Jakob Kienzle aus der aktiven Geschäftsführung zurück und übergibt sie seinen Söhnen Dr. Herbert Kienzle (dem späteren Gründer der Firma
Kienzle Apparate GmbH, Villingen) und Christian Kienzle. 1928 kam es zu einer Aufteilung des Kienzle-Konzerns. Den Kienzle Uhrenbau in Schwenningen übernahm Hellmut Kienzle.
Für seine Verdienste um die deutsche Rüstungsindustrie im Ersten Weltkrieg wird Jakob Kienzle 1917 der Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen. 1927 erhält Jakob Kienzle die Ehrenbürgerrechte der Stadt Schwenningen und die Ehrendokterwüde (Dr.-Ing. e.h.) der Technischen Hochschule Stuttgart.
Am 25. Februar 1935 verstirbt der Kommerzienrat Dr.-Ing. h.c. Jakob Kienzle im Alter von 76 Jahren.
Literatur
- Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.; Autor: Schmid, Hans Heinrich
- 1. Auflage (2005): Herausgeber: Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.; ISBN 3927987913 ISBN 978-3927987913
- 2. Auflage (2012): Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Chronometrie (DGC); ISBN 978-3-941539-99-0*Jan Lehmhaus, Tim Stefan Schmidt, Peter Welchering (2008): Hencke Marken Bibliothek: Kienzle. Zürich: Orell Füssli Verlag AG, 2008, ISBN 3-280053-31-7