Liebherr, Joseph: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | [[Datei:Reichenbach, Utzschneider und Liebherr circa 1808 (01).jpg|thumb|Astronomische Observatoriums-Halbsekundenpendeluhr mit einer Variante der Schwerkrafthemmung nach Thomas Mudge und 8 Tagen Gangdauer, Reichenbach, Utzschneider und Liebherr circa 1808]] | ||
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− | + | Liebherr wurde als dritter Sohn von [[Liebherr, Franz Xaver|Franz Xaver Liebherr]] am [[30. Dezember]] [[1767/de|1767]] in Immenstadt geboren. Wie seine beiden nachgeborenen Brüder erhielt er eine Ausbildung beim Vater, der Turmuhrmacher und Mechaniker war. Er war der Bruder von [[Liebherr, Benedikt|Benedikt Liebherr]] | |
− | + | In der Konstanzer Uhrenmanufaktur [[Roman, Melly et Roux|Melly et Roux]] vertiefte er seine Kenntnisse. Mit dem Instrumentenbau kam er erstmals [[1791/de|1791]] in Berührung, als ihn der Hofkammerrat I. A. Ammann mit dem Bau von Vermessungsgeräten betraute. Durch Ammann, für den Liebherr bis [[1794/de|1794]] tätig war, erlernte er die mathematisch-physikalischen Grundlagen des Instrumentenbaus. 1794 erfand er ein verbessertes Schneidzeug zur Herstellung von Zahnrädern. | |
− | Er ging [[1801/de|1801]] nach München und traf dort auf Georg Friedrich von Reichenbach, mit dem er [[1802/de|1802]] eine Mathematische Werkstätte gründete (ab 1804 Mathematisch-Physikalisches Institut Reichenbach, Utzschneider und Liebherr). 1812 schied Liebherr aus dem Unternehmen aus und gründete eine eigene Werkstatt, in der er 1815 auch eigene Pendeluhren anbot, sein Schwerpunkt war jedoch der Bau mathematischer Instrumente. 1816 war das Gründungsjahr der mechanischen Werkstätte Utzschneider, Liebherr et Werner, deren Mitarbeiter waren unter anderem Joseph von Fraunhofer, von Reichenbach und Franz Joseph Mahler (dieser heiratete später die Tochter Liebherrs, Josepha Liebherr | + | Er ging [[1801/de|1801]] nach München und traf dort auf Georg Friedrich von Reichenbach, mit dem er [[1802/de|1802]] eine Mathematische Werkstätte gründete (ab 1804 Mathematisch-Physikalisches Institut Reichenbach, Utzschneider und Liebherr). 1812 schied Liebherr aus dem Unternehmen aus und gründete eine eigene Werkstatt, in der er 1815 auch eigene Pendeluhren anbot, sein Schwerpunkt war jedoch der Bau mathematischer Instrumente. 1816 war das Gründungsjahr der mechanischen Werkstätte Utzschneider, Liebherr et Werner, deren Mitarbeiter waren unter anderem [[Fraunhofer, Joseph von|Joseph v. Fraunhofer]], von Reichenbach und [[Mahler, Franz Joseph|Franz Joseph Mahler]] (dieser heiratete später die Tochter Liebherrs, Josepha Liebherr. [[1817/de|1817]] trat Liebherr dem Polytechnischen Verein bei. Nach dem Erlöschen der Firma zog Liebherr [[1823/de|1823]] nach Kempten, kehrte jedoch [[1827/de|1827]] wiederum nach München zurück, um dort Lehrer für Mechanik zu werden. An der Polytechnischen Schule, an der er als Professor arbeitete, verbesserte er Instrumente, stellte Modelle her und konstruierte astronomische Uhren. Er war wie auch sein Bruder Mitglied des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern. |
Joseph Liebherr verstarb am [[8. Oktober]] [[1840/de|1840]] in München. | Joseph Liebherr verstarb am [[8. Oktober]] [[1840/de|1840]] in München. | ||
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Aktuelle Version vom 28. November 2021, 17:01 Uhr
(siehe auch: Liebherr)
Deutscher Uhrmacher
Liebherr wurde als dritter Sohn von Franz Xaver Liebherr am 30. Dezember 1767 in Immenstadt geboren. Wie seine beiden nachgeborenen Brüder erhielt er eine Ausbildung beim Vater, der Turmuhrmacher und Mechaniker war. Er war der Bruder von Benedikt Liebherr
In der Konstanzer Uhrenmanufaktur Melly et Roux vertiefte er seine Kenntnisse. Mit dem Instrumentenbau kam er erstmals 1791 in Berührung, als ihn der Hofkammerrat I. A. Ammann mit dem Bau von Vermessungsgeräten betraute. Durch Ammann, für den Liebherr bis 1794 tätig war, erlernte er die mathematisch-physikalischen Grundlagen des Instrumentenbaus. 1794 erfand er ein verbessertes Schneidzeug zur Herstellung von Zahnrädern.
Er ging 1801 nach München und traf dort auf Georg Friedrich von Reichenbach, mit dem er 1802 eine Mathematische Werkstätte gründete (ab 1804 Mathematisch-Physikalisches Institut Reichenbach, Utzschneider und Liebherr). 1812 schied Liebherr aus dem Unternehmen aus und gründete eine eigene Werkstatt, in der er 1815 auch eigene Pendeluhren anbot, sein Schwerpunkt war jedoch der Bau mathematischer Instrumente. 1816 war das Gründungsjahr der mechanischen Werkstätte Utzschneider, Liebherr et Werner, deren Mitarbeiter waren unter anderem Joseph v. Fraunhofer, von Reichenbach und Franz Joseph Mahler (dieser heiratete später die Tochter Liebherrs, Josepha Liebherr. 1817 trat Liebherr dem Polytechnischen Verein bei. Nach dem Erlöschen der Firma zog Liebherr 1823 nach Kempten, kehrte jedoch 1827 wiederum nach München zurück, um dort Lehrer für Mechanik zu werden. An der Polytechnischen Schule, an der er als Professor arbeitete, verbesserte er Instrumente, stellte Modelle her und konstruierte astronomische Uhren. Er war wie auch sein Bruder Mitglied des Polytechnischen Vereins für das Königreich Bayern.
Joseph Liebherr verstarb am 8. Oktober 1840 in München.
Weiterführende Informationen
Literatur
- Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor: Baillie, G. H.; ISBN 140679113X, Seite 198