Burkhardt, Arthur: Unterschied zwischen den Versionen
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
[[Datei:Gotthilf Robert Arthur Burkhardt.jpg|thumb|Gotthilf Robert Arthur Burkhardt, Grabstein am Friedhof Glashütte]] | [[Datei:Gotthilf Robert Arthur Burkhardt.jpg|thumb|Gotthilf Robert Arthur Burkhardt, Grabstein am Friedhof Glashütte]] | ||
[[Datei:BURKHARDT.jpg|thumb|Firmensitz in Glashütte um 1930 und Anzeige von 1889]] | [[Datei:BURKHARDT.jpg|thumb|Firmensitz in Glashütte um 1930 und Anzeige von 1889]] | ||
+ | [[File:(1913) GLASHÜTTE Rechenmasch. A. Burkhardt.jpg|thumb|(1913) GLASHÜTTE Rechenmasch. A. Burkhardt]] | ||
Glashütter Ingenieur und Rechenmaschinenfabrikant | Glashütter Ingenieur und Rechenmaschinenfabrikant | ||
+ | Gotthilf Robert Arthur Burkhardt wurde am [[24. Januar]] [[1857/de|1857]] in Apolda geboren. Er wurde von seinem Vater angehalten worden, an Wirkereimaschinen zu arbeiten und beherrschte dieses Fach. Während des Studiums in Karlsruhe schloss er Freundschaft mit [[Dietzschold, Curt|Curt Dietscholdt]]. Nach seiner Militärzeit tat er [[1878/de|1878]] sich mit Dietzschold zusammen und übernahm dessen Konstruktion einer Rechenmaschine und gründete die Erste Deutsche Rechenmaschinenfabrik in [[Glashütte]]. [[1879/de|1879]] beschloss sein Freund Dietzschold, den Vorschlag anzunehmen, Direktor der Österreichischen [[Uhrmacherschule Karlstein|Uhrmacherschule in Karlstein]] zu werden, und verließ die Stadt. | ||
+ | Er ehelichte Johanna Louise Antonie geb. Lange ''(* 22. Juni 1858, + 14. August 1914)'', eine Tochter von [[Lange, Ferdinand Adolph (18.02.1815 - 03.12.1875)|F. Adolph Lange]]. | ||
− | + | Die Konstruktion von Dietzschold führte er nicht weiter fort, stattdessen analysierte er die Maschine von Charles Xavier Thomas und entwickelte eine eigene Rechenmaschine. Von [[1883/de|1883]] bis [[1885/de|1885]] arbeitete er in Braunschweig am Mechanismus einer Doppelpedalharfe. Der Bau des Burkardt-Arithmometer begann um 1885, um 1892 waren etwa 500 Maschinen gefertigt. Etwa um diese Zeit begann er die Zusammenarbeit mit Hugo Bunzel aus Prag, dieser sorgte für steigenden Absatz im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Der Verkauf in Deutschland war um 1900 rückläufig, Bunzel importierte jedoch Rohwerke von Arthur Burkhardt. Seit 1909 wurde Burkhardt in der Firma von seinem Sohn Erich Burkhardt unterstützt. | |
− | |||
− | |||
− | |||
Burkhardt entwickelt aus eigenen Erkenntnissen aus bisher nicht befriedigenden Konstruktionen eine Rechenmaschine und brachte weitere Verbesserungen seiner Maschinen auf den Markt. | Burkhardt entwickelt aus eigenen Erkenntnissen aus bisher nicht befriedigenden Konstruktionen eine Rechenmaschine und brachte weitere Verbesserungen seiner Maschinen auf den Markt. | ||
− | |||
Um die Jahrhundertwende nahm die Rechenmaschinenfabrikation einen raschen Aufschwung. Ab 1909 trat der Sohn Ing. [[Burkhardt, Erich|Erich Burkhardt]] der Firmenleitung bei. | Um die Jahrhundertwende nahm die Rechenmaschinenfabrikation einen raschen Aufschwung. Ab 1909 trat der Sohn Ing. [[Burkhardt, Erich|Erich Burkhardt]] der Firmenleitung bei. | ||
Auf Grund der Wirtschaftslage nach dem I. Weltkrieg und dem Tod des Firmengründers wurde es schwierig, sich weiterhin zu profilieren. [[1920/de|1920]] trat die Firma dem Firmenverbund "[[Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken, Tachometer und Feinmechanische Werke]]" bei. Erich Burkhardt war dabei ein eingetragener Gesellschafter. | Auf Grund der Wirtschaftslage nach dem I. Weltkrieg und dem Tod des Firmengründers wurde es schwierig, sich weiterhin zu profilieren. [[1920/de|1920]] trat die Firma dem Firmenverbund "[[Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken, Tachometer und Feinmechanische Werke]]" bei. Erich Burkhardt war dabei ein eingetragener Gesellschafter. | ||
− | Anlässlich seiner zweiten Hochzeit errichtete er im Gedächtnis an Antonie geb. Lange eine Stiftung, welche unter Verwaltung der [[Lange-Stiftung der Stadt Glashütte]] aufgenommen wurde. | + | Arthur Burkhardt war ein angesehener Bürger, Mitglied des Bezirksrats der Amtshauptmannschaft, Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure, Ritter I. Klasse des Albrechts-Orden. Seine Rechenmaschinen erhielten auf nationalen und internationalen Ausstellungen vordere Plätze. Von [[1890/de|1890]] bis [[1896/de|1896]] war er Mitglied des Aufsichtsrates der [[Deutsche Uhrmacherschule Glashütte (DUS)|Deutschen Uhrmacherschule Glashütte]]. Mehrere Jahre diente er der Kommune als Stadtrat. Anlässlich seiner zweiten Hochzeit errichtete er im Gedächtnis an Antonie geb. Lange eine Stiftung, welche unter Verwaltung der [[Lange-Stiftung der Stadt Glashütte]] aufgenommen wurde. |
+ | |||
+ | Gotthilf Robert Arthur Burkhardt verstarb im Alter von 61 Jahren am [[21. Juli]] [[1918/de|1918]] und wurde auf dem [[:Kategorie:Grabstätten Glashütte|Friedhof Glashütte]] beigesetzt. | ||
== Weiterführende Informationen == | == Weiterführende Informationen == |
Aktuelle Version vom 24. Januar 2021, 16:36 Uhr
(siehe auch: Burkhardt)
Glashütter Ingenieur und Rechenmaschinenfabrikant
Gotthilf Robert Arthur Burkhardt wurde am 24. Januar 1857 in Apolda geboren. Er wurde von seinem Vater angehalten worden, an Wirkereimaschinen zu arbeiten und beherrschte dieses Fach. Während des Studiums in Karlsruhe schloss er Freundschaft mit Curt Dietscholdt. Nach seiner Militärzeit tat er 1878 sich mit Dietzschold zusammen und übernahm dessen Konstruktion einer Rechenmaschine und gründete die Erste Deutsche Rechenmaschinenfabrik in Glashütte. 1879 beschloss sein Freund Dietzschold, den Vorschlag anzunehmen, Direktor der Österreichischen Uhrmacherschule in Karlstein zu werden, und verließ die Stadt. Er ehelichte Johanna Louise Antonie geb. Lange (* 22. Juni 1858, + 14. August 1914), eine Tochter von F. Adolph Lange.
Die Konstruktion von Dietzschold führte er nicht weiter fort, stattdessen analysierte er die Maschine von Charles Xavier Thomas und entwickelte eine eigene Rechenmaschine. Von 1883 bis 1885 arbeitete er in Braunschweig am Mechanismus einer Doppelpedalharfe. Der Bau des Burkardt-Arithmometer begann um 1885, um 1892 waren etwa 500 Maschinen gefertigt. Etwa um diese Zeit begann er die Zusammenarbeit mit Hugo Bunzel aus Prag, dieser sorgte für steigenden Absatz im Kaiserreich Österreich-Ungarn. Der Verkauf in Deutschland war um 1900 rückläufig, Bunzel importierte jedoch Rohwerke von Arthur Burkhardt. Seit 1909 wurde Burkhardt in der Firma von seinem Sohn Erich Burkhardt unterstützt. Burkhardt entwickelt aus eigenen Erkenntnissen aus bisher nicht befriedigenden Konstruktionen eine Rechenmaschine und brachte weitere Verbesserungen seiner Maschinen auf den Markt. Um die Jahrhundertwende nahm die Rechenmaschinenfabrikation einen raschen Aufschwung. Ab 1909 trat der Sohn Ing. Erich Burkhardt der Firmenleitung bei. Auf Grund der Wirtschaftslage nach dem I. Weltkrieg und dem Tod des Firmengründers wurde es schwierig, sich weiterhin zu profilieren. 1920 trat die Firma dem Firmenverbund "Vereinigte Glashütter Rechenmaschinenfabriken, Tachometer und Feinmechanische Werke" bei. Erich Burkhardt war dabei ein eingetragener Gesellschafter.
Arthur Burkhardt war ein angesehener Bürger, Mitglied des Bezirksrats der Amtshauptmannschaft, Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure, Ritter I. Klasse des Albrechts-Orden. Seine Rechenmaschinen erhielten auf nationalen und internationalen Ausstellungen vordere Plätze. Von 1890 bis 1896 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Deutschen Uhrmacherschule Glashütte. Mehrere Jahre diente er der Kommune als Stadtrat. Anlässlich seiner zweiten Hochzeit errichtete er im Gedächtnis an Antonie geb. Lange eine Stiftung, welche unter Verwaltung der Lange-Stiftung der Stadt Glashütte aufgenommen wurde.
Gotthilf Robert Arthur Burkhardt verstarb im Alter von 61 Jahren am 21. Juli 1918 und wurde auf dem Friedhof Glashütte beigesetzt.
Weiterführende Informationen