Bontems, Charles: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | [[Bontems, Blaise|Blaise Bontems]] (1814-1893) gründete [[1849/de|1849]] seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Paris. Sein Sohn Charles Bontems ''(1848- ? )'' folgte ihm, und mit dessen Sohn [[Lucien, Bontems|Lucien Bontems]] ''(1881-1956)'' wurde die Ära Bontems beendet, als dieser im Jahre 1956 starb. Die Firma war im Rue de Cléry 72 in Paris ansässig. Es gab auch noch eine Adresse im Rue de Mulhouse 3. | ||
− | + | Das Unternehmen wuchs schnell und nahm an großen nationalen und internationalen Ausstellungen teil. [[1855/de|1855]] nannte sich Bontemps „Erfinder und Hersteller von sich bewegenden und singenden Vögeln auf Uhren, Gruppen und Bildern“. Er erklärte stolz, dass er ein Lieferant ihrer königlichen Hoheit, der Königin von England, sei. | |
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[[1862/de|1862]] hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen. Auf der Ausstellung von [[1878/de|1878]] forderte Bontemps einen großen Stand mit einer Länge von 5 Metern und einer Höhe von 3 Metern an, um seine Vögel „auf Blumenvasen, in Käfigen, Volieren, Uhren und verschiedenen anderen automatischen Gegenständen“ auszustellen. Der Effekt war auffällig. Seine Produkte zeichneten sich durch die Eleganz, Natürlichkeit des singenden und bewegenden Vogels, die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Mechanismus aus. | [[1862/de|1862]] hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen. Auf der Ausstellung von [[1878/de|1878]] forderte Bontemps einen großen Stand mit einer Länge von 5 Metern und einer Höhe von 3 Metern an, um seine Vögel „auf Blumenvasen, in Käfigen, Volieren, Uhren und verschiedenen anderen automatischen Gegenständen“ auszustellen. Der Effekt war auffällig. Seine Produkte zeichneten sich durch die Eleganz, Natürlichkeit des singenden und bewegenden Vogels, die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Mechanismus aus. | ||
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+ | Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt. Mit dem Tode von Lucien Bontems endete die Produktion jedoch noch nicht. Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre [[1960/de|1960]] in Paris weitergeführt. Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Fa. [[REUGE SA]] in St. Croix /Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co. Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte. | ||
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+ | Die Firma Bontems in der Rue de Cléry hatte ab etwa [[1899/de|1899]] eine Konkurrenzfirma. Alfred Bontems war ihr Direktor. Er war der Sohn von Clement, einem anderen Bruder von Blaise, und daher Charles Cousin. Um [[1900/de|1900]] eröffnete er ein Geschäft in Paris in der Rue de Mulhouse 3, unweit der Rue de Cléry. Er fertigte Stücke an, die denen seines Cousins sehr ähnlich waren, erreichte jedoch nie ganz die Bedeutung oder Popularität der älteren Firma Bontems. Alfred Bontems starb am [[11. Juni]] [[1936/de|1936]] und überließ die Firma Rue de Mulhouse seinem Sohn Leon, der das Geschäft seines Vaters weiterführte. Über drei Jahrzehnte später verkaufte er seinen Restbestand 1966 an mehrere Enthusiasten und Sammler, die bald darauf starben. | ||
== Weiterführende Informationen == | == Weiterführende Informationen == | ||
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== Quelle == | == Quelle == | ||
[http://www.alte-spieluhren.de/singvogelautomat_bontems.htm Alte-Spieluhren Firma Bontemps] | [http://www.alte-spieluhren.de/singvogelautomat_bontems.htm Alte-Spieluhren Firma Bontemps] | ||
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+ | ==Externe Links== | ||
+ | *[https://www.youtube.com/watch?v=0SADtAVoAdE Bontems, Singvogeluhr, No. 344. ca. 1880, YouTube] | ||
+ | *[https://www.youtube.com/watch?v=KizW0uYj79Y Bontems, Singvogeluhr, No. D 220 - 23, ca. 1880] | ||
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[[Kategorie:Biographie]] | [[Kategorie:Biographie]] | ||
[[Kategorie:Biographie B]] | [[Kategorie:Biographie B]] | ||
+ | [[Kategorie:Hersteller]] | ||
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+ | [[Kategorie:Hersteller Frankreich]] |
Aktuelle Version vom 5. Dezember 2021, 12:57 Uhr
Fanzösischer Mechaniker Automatenhersteller
Blaise Bontems
Blaise Bontems (1814-1893) gründete 1849 seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Paris. Sein Sohn Charles Bontems (1848- ? ) folgte ihm, und mit dessen Sohn Lucien Bontems (1881-1956) wurde die Ära Bontems beendet, als dieser im Jahre 1956 starb. Die Firma war im Rue de Cléry 72 in Paris ansässig. Es gab auch noch eine Adresse im Rue de Mulhouse 3.
Das Unternehmen wuchs schnell und nahm an großen nationalen und internationalen Ausstellungen teil. 1855 nannte sich Bontemps „Erfinder und Hersteller von sich bewegenden und singenden Vögeln auf Uhren, Gruppen und Bildern“. Er erklärte stolz, dass er ein Lieferant ihrer königlichen Hoheit, der Königin von England, sei. 1862 hatte die Firma Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion außerhalbs Frankreichs. Die Firma erhielt unter anderem eine Medaille von Napoleon III. aus Frankreich und von Leopold II. aus Belgien. Insgesamt 52 Medaillen wurden gewonnen und viele Patente beantragt. Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald, wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, die die Vögel sangen. Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen. Auf der Ausstellung von 1878 forderte Bontemps einen großen Stand mit einer Länge von 5 Metern und einer Höhe von 3 Metern an, um seine Vögel „auf Blumenvasen, in Käfigen, Volieren, Uhren und verschiedenen anderen automatischen Gegenständen“ auszustellen. Der Effekt war auffällig. Seine Produkte zeichneten sich durch die Eleganz, Natürlichkeit des singenden und bewegenden Vogels, die Einfachheit und Zuverlässigkeit des Mechanismus aus.
Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt. Mit dem Tode von Lucien Bontems endete die Produktion jedoch noch nicht. Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre 1960 in Paris weitergeführt. Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Fa. REUGE SA in St. Croix /Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co. Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.
Alfred Bontems
Die Firma Bontems in der Rue de Cléry hatte ab etwa 1899 eine Konkurrenzfirma. Alfred Bontems war ihr Direktor. Er war der Sohn von Clement, einem anderen Bruder von Blaise, und daher Charles Cousin. Um 1900 eröffnete er ein Geschäft in Paris in der Rue de Mulhouse 3, unweit der Rue de Cléry. Er fertigte Stücke an, die denen seines Cousins sehr ähnlich waren, erreichte jedoch nie ganz die Bedeutung oder Popularität der älteren Firma Bontems. Alfred Bontems starb am 11. Juni 1936 und überließ die Firma Rue de Mulhouse seinem Sohn Leon, der das Geschäft seines Vaters weiterführte. Über drei Jahrzehnte später verkaufte er seinen Restbestand 1966 an mehrere Enthusiasten und Sammler, die bald darauf starben.
Weiterführende Informationen
Quelle
Alte-Spieluhren Firma Bontemps