Graef & Co.: Unterschied zwischen den Versionen
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*Modell MIMOLYMPIC anlässig der Olympischen Spiele von [[1936/de|1936]] in Deutschland. | *Modell MIMOLYMPIC anlässig der Olympischen Spiele von [[1936/de|1936]] in Deutschland. | ||
− | [[Graef, Otto|Otto Graef]] Gründete [[1889/de|1889]] die Firma Graef & Co. mit viele Jahren später der Uhrenmarke MIMO, eine Abkürzung welche steht für [[Manufacture Internationale de Montres Or]]. | + | [[Graef, Otto|Otto Graef]] Gründete [[1889/de|1889]] die Firma Graef & Co. mit viele Jahren später der Uhrenmarke MIMO, eine Abkürzung welche steht für [[Manufacture Internationale de Montres Or]]. Der Name Manufacture Internationale de Montres Or. ist etwas irreführend, da nicht alle Modelle ein Goldgehäuse hatten. |
MIMO ist heutzutage möglicherweise eine vergessene Marke. Dennoch ist sein Platz in der Geschichte, insbesondere für [[Girard-Perregaux]], von grundlegender Bedeutung. Man kann wohl mit Recht sagen, dass Girard-Perregaux ohne MIMO und seinen Besitzer Otto Graef heute auch eine vergessene Marke wäre. Otto Graef war ein Uhrmacher deutscher Herkunft, der in der Schweiz, [[La Chaux-de-Fonds]], lebte und arbeitete. Graef gründete MIMO (Manufacture Internationale de Montres Or) im Jahr [[1918/de|1918]]. Bei Girard-Perregaux hingegen übernahm nach dem Tod von [[Girard, Constantin Othenin|Constant Girard]] im Jahr [[1903/de|1903]] sein ältester Sohn, [[Constant Girard-Gallet|Constant Girard-Gallet]], die Firma und wollte das Erbe fortführen sein Vater. [[1906/de|1906]] kaufte er die [[Bautte, Jean-Francois|Bautte Company]], um das Wachstum anzukurbeln. Der Erste Weltkrieg war jedoch ein wirtschaftlicher Schock für Girard-Perregaux und das Geschäft scheiterte immer mehr. Als Constant Girard-Gallet [[1928/de|1928]] in den Ruhestand ging, war nur noch ein Splitter der Marke Girard-Perregaux übrig und die Produktion wurde eingestellt. Otto Graef kaufte zusammen mit seinen drei Söhnen [[Graef, Willy|Willy]], [[Graef, Paul|Paul]] und [[Graef, Jean|Jean]] die Überreste von Girard-Perregaux. Zu dieser Zeit hatte sich MIMO als innovative Marke für Armbanduhren etabliert und kurz nach der Übernahme von Girard-Perregaux führten sie die Marke Girard-Perregaux in Nordamerika ein, wobei sie hauptsächlich MIMO-Uhren vermarkteten, die auch in Europa unter der Marke MIMO verkauft blieben. Die Firma [[Hardy & Hayes]] in Pittsburgh, Pennsylvania verkaufte MIMO-Uhren unter ihrem eigenen Namen. [[1930/de|1930]] werden erstmals bei Girard-Perregaux mehr Armbanduhren als Taschenuhren verkauft. Innerhalb weniger Jahre ebnete Jean Graef mit vielen innovativen Uhren, wie der Mimorex (eine Art Reverso mit zwei Zifferblättern), Armbanduhren mit Datumsanzeige, sogar Großdatumsanzeige mit zwei Scheiben oder der Mimo Loga, den Weg zu einer erfolgreichen Marke. Auch die Marke Girard-Perregaux ist um 1940 sowohl in Europa als auch in Amerika sehr erfolgreich, insbesondere mit dem wasserdichten Modell Sea Hawk Die seit [[1968/de|1968]] hergestellten Girard-Perregaux Olimpico-Chronographen, mit einem Rechenlineal is auf eine MIMO aus den 1930er Jahren zurückführen. Die Mimo-Olympic war eine Panzeruhr mit einfacher Ein-Drücker-Chronographenfunktion, die wahrscheinlich für die Olympischen Spiele [[1936/de|1936]] auf den Markt kam. In den 1950er Jahren übernahm die dritte Generation der Graef's die Geschäftsführung und schaffte es, der Marke Girard-Perregaux den alten Glanz zurückzugeben, und zwar mit solchem Erfolg, dass die Marke MIMO bald verschwinden würde und Girard-Perregaux wieder als Weltmarke etabliert wurde. | MIMO ist heutzutage möglicherweise eine vergessene Marke. Dennoch ist sein Platz in der Geschichte, insbesondere für [[Girard-Perregaux]], von grundlegender Bedeutung. Man kann wohl mit Recht sagen, dass Girard-Perregaux ohne MIMO und seinen Besitzer Otto Graef heute auch eine vergessene Marke wäre. Otto Graef war ein Uhrmacher deutscher Herkunft, der in der Schweiz, [[La Chaux-de-Fonds]], lebte und arbeitete. Graef gründete MIMO (Manufacture Internationale de Montres Or) im Jahr [[1918/de|1918]]. Bei Girard-Perregaux hingegen übernahm nach dem Tod von [[Girard, Constantin Othenin|Constant Girard]] im Jahr [[1903/de|1903]] sein ältester Sohn, [[Constant Girard-Gallet|Constant Girard-Gallet]], die Firma und wollte das Erbe fortführen sein Vater. [[1906/de|1906]] kaufte er die [[Bautte, Jean-Francois|Bautte Company]], um das Wachstum anzukurbeln. Der Erste Weltkrieg war jedoch ein wirtschaftlicher Schock für Girard-Perregaux und das Geschäft scheiterte immer mehr. Als Constant Girard-Gallet [[1928/de|1928]] in den Ruhestand ging, war nur noch ein Splitter der Marke Girard-Perregaux übrig und die Produktion wurde eingestellt. Otto Graef kaufte zusammen mit seinen drei Söhnen [[Graef, Willy|Willy]], [[Graef, Paul|Paul]] und [[Graef, Jean|Jean]] die Überreste von Girard-Perregaux. Zu dieser Zeit hatte sich MIMO als innovative Marke für Armbanduhren etabliert und kurz nach der Übernahme von Girard-Perregaux führten sie die Marke Girard-Perregaux in Nordamerika ein, wobei sie hauptsächlich MIMO-Uhren vermarkteten, die auch in Europa unter der Marke MIMO verkauft blieben. Die Firma [[Hardy & Hayes]] in Pittsburgh, Pennsylvania verkaufte MIMO-Uhren unter ihrem eigenen Namen. [[1930/de|1930]] werden erstmals bei Girard-Perregaux mehr Armbanduhren als Taschenuhren verkauft. Innerhalb weniger Jahre ebnete Jean Graef mit vielen innovativen Uhren, wie der Mimorex (eine Art Reverso mit zwei Zifferblättern), Armbanduhren mit Datumsanzeige, sogar Großdatumsanzeige mit zwei Scheiben oder der Mimo Loga, den Weg zu einer erfolgreichen Marke. Auch die Marke Girard-Perregaux ist um 1940 sowohl in Europa als auch in Amerika sehr erfolgreich, insbesondere mit dem wasserdichten Modell Sea Hawk Die seit [[1968/de|1968]] hergestellten Girard-Perregaux Olimpico-Chronographen, mit einem Rechenlineal is auf eine MIMO aus den 1930er Jahren zurückführen. Die Mimo-Olympic war eine Panzeruhr mit einfacher Ein-Drücker-Chronographenfunktion, die wahrscheinlich für die Olympischen Spiele [[1936/de|1936]] auf den Markt kam. In den 1950er Jahren übernahm die dritte Generation der Graef's die Geschäftsführung und schaffte es, der Marke Girard-Perregaux den alten Glanz zurückzugeben, und zwar mit solchem Erfolg, dass die Marke MIMO bald verschwinden würde und Girard-Perregaux wieder als Weltmarke etabliert wurde. |
Version vom 12. September 2023, 11:39 Uhr
(siehe auch: Graef)
Schweizer Uhrenfabrikation
- ansässig in La Chaux-de-Fonds
- Eigentümer: Otto Graef
- Lieferant von Dienstarmbanduhren für die Deutsche Wehrmacht
- Modell MIMOLYMPIC anlässig der Olympischen Spiele von 1936 in Deutschland.
Otto Graef Gründete 1889 die Firma Graef & Co. mit viele Jahren später der Uhrenmarke MIMO, eine Abkürzung welche steht für Manufacture Internationale de Montres Or. Der Name Manufacture Internationale de Montres Or. ist etwas irreführend, da nicht alle Modelle ein Goldgehäuse hatten.
MIMO ist heutzutage möglicherweise eine vergessene Marke. Dennoch ist sein Platz in der Geschichte, insbesondere für Girard-Perregaux, von grundlegender Bedeutung. Man kann wohl mit Recht sagen, dass Girard-Perregaux ohne MIMO und seinen Besitzer Otto Graef heute auch eine vergessene Marke wäre. Otto Graef war ein Uhrmacher deutscher Herkunft, der in der Schweiz, La Chaux-de-Fonds, lebte und arbeitete. Graef gründete MIMO (Manufacture Internationale de Montres Or) im Jahr 1918. Bei Girard-Perregaux hingegen übernahm nach dem Tod von Constant Girard im Jahr 1903 sein ältester Sohn, Constant Girard-Gallet, die Firma und wollte das Erbe fortführen sein Vater. 1906 kaufte er die Bautte Company, um das Wachstum anzukurbeln. Der Erste Weltkrieg war jedoch ein wirtschaftlicher Schock für Girard-Perregaux und das Geschäft scheiterte immer mehr. Als Constant Girard-Gallet 1928 in den Ruhestand ging, war nur noch ein Splitter der Marke Girard-Perregaux übrig und die Produktion wurde eingestellt. Otto Graef kaufte zusammen mit seinen drei Söhnen Willy, Paul und Jean die Überreste von Girard-Perregaux. Zu dieser Zeit hatte sich MIMO als innovative Marke für Armbanduhren etabliert und kurz nach der Übernahme von Girard-Perregaux führten sie die Marke Girard-Perregaux in Nordamerika ein, wobei sie hauptsächlich MIMO-Uhren vermarkteten, die auch in Europa unter der Marke MIMO verkauft blieben. Die Firma Hardy & Hayes in Pittsburgh, Pennsylvania verkaufte MIMO-Uhren unter ihrem eigenen Namen. 1930 werden erstmals bei Girard-Perregaux mehr Armbanduhren als Taschenuhren verkauft. Innerhalb weniger Jahre ebnete Jean Graef mit vielen innovativen Uhren, wie der Mimorex (eine Art Reverso mit zwei Zifferblättern), Armbanduhren mit Datumsanzeige, sogar Großdatumsanzeige mit zwei Scheiben oder der Mimo Loga, den Weg zu einer erfolgreichen Marke. Auch die Marke Girard-Perregaux ist um 1940 sowohl in Europa als auch in Amerika sehr erfolgreich, insbesondere mit dem wasserdichten Modell Sea Hawk Die seit 1968 hergestellten Girard-Perregaux Olimpico-Chronographen, mit einem Rechenlineal is auf eine MIMO aus den 1930er Jahren zurückführen. Die Mimo-Olympic war eine Panzeruhr mit einfacher Ein-Drücker-Chronographenfunktion, die wahrscheinlich für die Olympischen Spiele 1936 auf den Markt kam. In den 1950er Jahren übernahm die dritte Generation der Graef's die Geschäftsführung und schaffte es, der Marke Girard-Perregaux den alten Glanz zurückzugeben, und zwar mit solchem Erfolg, dass die Marke MIMO bald verschwinden würde und Girard-Perregaux wieder als Weltmarke etabliert wurde.
Marken und Modelle
- MIMO - Mimo Centric - Mimo Loga - Mimo Monitor - Mimo-Olympic - Mimorex - Mimo Regulator