Cortébert Watch Co.: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde dem Malteserkreuz, dem Markenzeichen der Firma, mit Rücksicht auf die belieferten moslemischen Länder ein weiterer Strahl zugefügt, es damit entschärft und zum heute weltbekannten Symbol der Firma gemacht. In den frühen 1920er Jahren wurde die Sprungstunde zu einer Armbanduhr weiterentwickelt. Da sie die Zeit mit Ziffern statt rotierenden Zeigern anzeigte, war sie die erste digitale Armbanduhr. Das war auch die Zeit, in der Cortébert begann, Polen für sein neues Eisenbahnnetz mit Eisenbahneruhren zu versorgen. Cortébert wurde also für seine Eisenbahnuhren bekannt und das Unternehmen belieferte neben Polen sowohl das türkische als auch das italienische Eisenbahnsystem sowie zahlreiche Straßenbahnsysteme in ganz Europa. [[1927/de|1927]] wurde die Firma der [[Ébauches SA]] angegliedert. Wieder zwei Jahrzehnte später wurden Beobachtungsuhren an die deutsche Kriegsmarine geliefert, teilweise mit Leuchtzifferblättern für den Gebrauch in U-Booten. Auf Wunsch Mussolinis begann Cortébert auch in [[1927/de|1927]] mit dem Vertrieb seiner Uhren in Italien unter dem Markennamen [[Perseo]], da das faschistische Italien ausländische Markennamen ablehnte. Unter diesem Namen wurden die Uhren auch von der italienischen Eisenbahn eingesetzt. | |
+ | Bis [[1944/de|1944]] verfügte Cortébert über eine Produktpalette mit 20 verschiedenen Kalibern. Die firma belieferte auch [[Rolex]] und [[Panerai]] mit werke. Cortebert war ja bekannt dafür, in dieser Zeit wirklich Masse produziert zu haben, Kaliber 618. Die russische Uhrenfabrik Molnija produzierte eine Reihe von Kalibern, die dem 16-Linien-Kaliber 620 von Cortébert sehr ähnlich waren. Perseo wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin von der italienischen Eisenbahn eingesetzt und erfreute sich in Italien großer Beliebtheit. Perseo setzt seine Zusammenarbeit mit der italienischen Eisenbahn fort. Anfang der [[1970/de|1970]]er Jahre litt Cortébert stark unter der Quarzrevolution, die die weltweite Uhrenindustrie erfasste. Die italienischen Vertreter von Cortébert kauften den Markennamen Perseo von Cortébert und führen das Unternehmen bis heute als unabhängiges Unternehmen weiter. Cortébert wurde Anfang der 1970er Jahre geschlossen und die Produktion eingestellt. Die Marke Cortébert wurde jedoch noch einige Jahre weitergeführt, mit dem Standort in Biel am Oberen Quai. Die Uhrwerke kamen von [[Ébauches SA]]. Die Kollektion umfasste auch eine große Auswahl an Taschenuhren, die mit dem bekannten Unitas-Kaliber ausgestattet waren. Der Vertreter in den Niederlanden war die niederländische Firma Daniëls, Alleinvertriebshändler der niederländischen [[Zentra]] in Rotterdam. | ||
Version vom 14. Juni 2025, 22:38 Uhr
Cortébert Watch Co.
Schweizer Uhrenfirma
1790 gründete Adam-Louis Juillard (1758-1831) in Sonvilier eine Firma zur Herstellung von Rohwerken und Uhrenteile, eine richtige Uhrenfirma für Uhrwerke wurde daraus erst 1803 Viel später, 1864 bis 1866 wurde die Fabrik vom Enkel des Gründers, Albert Juillard, nach Cortébert verlegt. Ab 1865 war der Name dieser Manufaktur Raiguel, Juillard et Cie. Zunehmend wurden nun komplette Uhren gefertigt, die Kaliber nahmen an Zahl zu und die Firma wurde bekannt dafür, gute Uhren zu niedrigen Preisen herzustellen. Mit dem Umzug nach Cortébert im Jahre 1876 benannte sich die Firma nach ihrem Standort „Cortébert Watch Co.“. Ab ca. 1890 wurden komplette Taschenuhren, später auch Armbanduhren hergestellt. Von 1878 bis 1926 gewann man Preise auf Ausstellungen in Paris, Melbourne, Genf, Mailand, Stockholm und Barcelona und vom letzteren Datum an gab es Auszeichnungen von den Observatorien in Neuchatel, Kew-Teddington und Genf. Im späten 19. Jahrhundert erhielt Cortébert die Lizenz für das von Josef Pallweber entwickelte Sprungstundenwerk. Dasselbe Uhrwerk wurde in einigen IWC-Modellen verwendet.
Nach dem Ende des 1. Weltkriegs wurde dem Malteserkreuz, dem Markenzeichen der Firma, mit Rücksicht auf die belieferten moslemischen Länder ein weiterer Strahl zugefügt, es damit entschärft und zum heute weltbekannten Symbol der Firma gemacht. In den frühen 1920er Jahren wurde die Sprungstunde zu einer Armbanduhr weiterentwickelt. Da sie die Zeit mit Ziffern statt rotierenden Zeigern anzeigte, war sie die erste digitale Armbanduhr. Das war auch die Zeit, in der Cortébert begann, Polen für sein neues Eisenbahnnetz mit Eisenbahneruhren zu versorgen. Cortébert wurde also für seine Eisenbahnuhren bekannt und das Unternehmen belieferte neben Polen sowohl das türkische als auch das italienische Eisenbahnsystem sowie zahlreiche Straßenbahnsysteme in ganz Europa. 1927 wurde die Firma der Ébauches SA angegliedert. Wieder zwei Jahrzehnte später wurden Beobachtungsuhren an die deutsche Kriegsmarine geliefert, teilweise mit Leuchtzifferblättern für den Gebrauch in U-Booten. Auf Wunsch Mussolinis begann Cortébert auch in 1927 mit dem Vertrieb seiner Uhren in Italien unter dem Markennamen Perseo, da das faschistische Italien ausländische Markennamen ablehnte. Unter diesem Namen wurden die Uhren auch von der italienischen Eisenbahn eingesetzt. Bis 1944 verfügte Cortébert über eine Produktpalette mit 20 verschiedenen Kalibern. Die firma belieferte auch Rolex und Panerai mit werke. Cortebert war ja bekannt dafür, in dieser Zeit wirklich Masse produziert zu haben, Kaliber 618. Die russische Uhrenfabrik Molnija produzierte eine Reihe von Kalibern, die dem 16-Linien-Kaliber 620 von Cortébert sehr ähnlich waren. Perseo wurde auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiterhin von der italienischen Eisenbahn eingesetzt und erfreute sich in Italien großer Beliebtheit. Perseo setzt seine Zusammenarbeit mit der italienischen Eisenbahn fort. Anfang der 1970er Jahre litt Cortébert stark unter der Quarzrevolution, die die weltweite Uhrenindustrie erfasste. Die italienischen Vertreter von Cortébert kauften den Markennamen Perseo von Cortébert und führen das Unternehmen bis heute als unabhängiges Unternehmen weiter. Cortébert wurde Anfang der 1970er Jahre geschlossen und die Produktion eingestellt. Die Marke Cortébert wurde jedoch noch einige Jahre weitergeführt, mit dem Standort in Biel am Oberen Quai. Die Uhrwerke kamen von Ébauches SA. Die Kollektion umfasste auch eine große Auswahl an Taschenuhren, die mit dem bekannten Unitas-Kaliber ausgestattet waren. Der Vertreter in den Niederlanden war die niederländische Firma Daniëls, Alleinvertriebshändler der niederländischen Zentra in Rotterdam.
Adam-Louis Juillard war der Vater von Lucien Juillard (1803-1868).
Weiterführende Informationen
Uhrenmodelle Cortébert Watch Co.
Uhrwerke Cortébert Watch Co.
Archiv Cortébert Watch Co.
- Archiv Cortebert - mit Links zu weiteren Beiträgen im Watch-Wiki
- Bildgalerie Archiv Cortébert Watch Co.