Arthur Imhof S.A.: Unterschied zwischen den Versionen

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Schweizer Uhrenfabrikation
 
Schweizer Uhrenfabrikation
  

Version vom 24. November 2025, 21:37 Uhr

(siehe auch: Imhof)

Arthur Imhof S.A.
Firmenlogo
Arthur Imhof S.A.
Anzeige von 1957 im Swiss magazine
Zifferblatt einer Imhof-Uhr
Werk einer Imhof-Uhr
Imhof Armbanduhr Automatic "Arthur Collection"
© Monjour Watch Group SA (IMHOF)

Schweizer Uhrenfabrikation

Geschichte

Die Schweizer Uhrenmanufaktur Arthur Imhof S.A. – der Rolls-Royce unter den Tischuhren – wurde 1924 von Arthur Imhof in La Chaux-de-Fonds gegründet und war im Rue Fritz Courvoisier 103-105 ansässig. Ihr vollständiger Name lautete Manufacture de "pendulettes et réveils d'Art Arthur Imhof S.A." und spiegelte ihre Spezialisierung auf die Herstellung kleiner dekorativer Uhren und Wecker wider. Arthur Imhof hatte die Leidenschaft für die Uhrmacherei von seinem Vater Frédéric Imhof geerbt, der seit 1888 Zifferblätter für namhafte Uhrenhersteller kunstvoll gestaltet hatte. Diese Erfahrung ermöglichte es Arthur, seinen eigenen Weg zu gehen: Er gründete seine Manufaktur, produzierte kunstvolle Tischuhren (Pendulettes d'art) und fertigte die Uhrwerke im eigenen Haus. Ende der 1920er-Jahre exportierte das Unternehmen seine Produkte bereits weltweit – von Amerika bis Asien. 1939 führte Imhof eine neue Marke ein: Helveco, inspiriert vom lateinischen Namen für die Schweiz (Helvetia). Mit Helveco gelang dem Unternehmen der Einstieg in den Markt für Armbanduhren und Accessoires, wodurch es sich innerhalb des Imhof-Konzerns zu einer Art „Juniormarke“ entwickelte. Diese Schritte markierten die frühe Wachstumsphase und die internationale Anerkennung des Unternehmens. Die Firma verwendete neben der Marke Imhof und Helveco auch die Marke Moda. Imhof’s core product line consisted of high-quality desk and mantel clocks, along with portable travel alarm clocks. The firm specialized in creating elegant pendulettes — small clocks with 8-day power reserves, often powered by Swiss 15-jewel mechanical movements. At its peak, the company’s catalog included hundreds of models, from practical travel alarms to decorative clocks embellished with gemstones or secret compartments. Viele Imhof-Uhren vereinten Zeitanzeige mit meteorologischen Funktionen. So produzierte das Unternehmen beispielsweise „Wetterstationen“ – Tischgeräte, die Uhr, Barometer, Thermometer und Hygrometer kombinierten. Ein bekanntes Beispiel war eine vierseitige Imhof-Uhr im Büro des Papstes, die Uhrzeit, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck anzeigte. Diese Multifunktionsgeräte, die oft über renommierte Händler wie Türler oder Bucherer vertrieben wurden, nahmen einen wichtigen Platz im Imhof-Sortiment der Mitte des 20. Jahrhunderts ein. Uhren blieben jedoch das Flaggschiffprodukt des Unternehmens: mechanische Miniaturmeisterwerke für Zuhause, Büro oder Reisen.

Spezielle exklusive Modelle

Im Laufe seiner jahrzehntelangen Tätigkeit erlangte Imhof einen Ruf für innovatives Design und technische Exzellenz. Die Manufaktur verband meisterhaft traditionelle Handwerkskünste (Emaillierung, Miniaturmalerei, Intarsien) mit modernster Uhrmacherkunst. Einige ikonische Modelle wurden unter Sammlern zu Legenden, wie beispielsweise:

  • „Singender Vogel im Käfig“ – eine Tischuhr aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, gestaltet als vergoldeter Vogelkäfig, in dessen Inneren sich ein mechanischer Automat befand. Beim Aktivieren sang der winzige Vogel und schlug mit den Flügeln – eine anmutige Darbietung.
  • Die „Schiefe-Ebene-Uhr“ - die technische Meisterleistung von IMHOF, die scheinbar der Schwerkraft trotzt: Die Uhr durchquert innerhalb einer Woche die gesamte Ebene. Am Ende der Woche wird sie wieder an ihren ursprünglichen Platz am oberen Rand der Ebene gebracht. Das Trommelwerk wird von einem großen Gegengewicht angetrieben und über eine Hebelhemmung reguliert. Die Rückplatine des Werks ist durch die verglaste Rückseite der Trommel sichtbar.
  • „Tempus Fugit“ – Eine seltene Tischuhr im Schweizer Globus-Design von Imhof mit 8-Tage-Werk aus den 1960er Jahren. Ein leuchtender Globus ruht auf einem dekorativen, vergoldeten Messingständer. Der untere Teil zeigt die Stunden, der obere die Minuten an. Beide Teile sind drehbar, und die Zeit wird über einen am Gehäuse angebrachten Zeiger angezeigt. Signiert mit „tempus fugit“. Das Besondere an dieser Uhr ist ihr Leuchteffekt im Dunkeln. Seltenes Design, ein begehrtes Sammlerstück.
  • „The Royal Geographical Society“ Franklin Mint (Weltzeituhr in Globusform mit 7 Tage-Werk).Dieses außergewöhnliche Stück wurde 1981 in limitierter Auflage gefertigt und besticht durch seine einzigartige Kombination aus Messing und ebonisiertem Holz. Die Uhr verfügt über einen schwarz lackierten Messingglobus, auf dem die Kontinente und Länder in Gold dargestellt sind. Ein drehbares Zifferblatt trägt zusätzlich zu ihrer ästhetischen Wirkung bei."
  • „Zytglogge“ - zu den berühmten Kreationen von Imhof gehört die Turmuhr von Bern – im Deutschen auch Zytglogge genannt –, die vom berühmten mittelalterlichen Glockenturm in der Schweizer Hauptstadt Bern inspiriert wurde. Diese Tischuhr von Imhof war so erfolgreich, dass sie später zum 30-jährigen Jubiläum neu aufgelegt wurde.

Imhof experimentierte auch mit „Mysteriöse Uhren“ (mit verborgenen Antriebssystemen), komplexen Kalenderwerken und Weltzeitanzeigen. Nahezu alle Imhof-Kreationen verwendeten hochwertige mechanische Kaliber mit langer Gangreserve (typischerweise 8 Tage) und zuverlässiger Präzision. Die Liebe zum Detail bei Gehäuse und Zifferblättern sowie der Innovationsgeist machten diese Uhren nicht nur zu Instrumenten, sondern zu dekorativen Objekten. Die kreative Synergie von Form und Funktion wurde zum charakteristischen Stil von Imhof. Mitte des 20. Jahrhunderts erwarb sich Arthur Imhof S.A. den Ruf eines der führenden Hersteller in seinem Segment. Aufgrund seiner makellosen Handwerkskunst und der hohen Qualität seiner Uhrwerke wurde das Unternehmen oft als „Rolls-Royce der Uhren“ bezeichnet. In jener Zeit waren Tischuhren wichtige Elemente der Inneneinrichtung und des sozialen Status, und Imhof positionierte sich als Premiumanbieter eleganter Uhren für Zuhause und Büro. Die Kundschaft des Unternehmens bestand aus Liebhabern klassischer Uhren, Sammlern und Geschäftsleuten, die exklusive Geschenke oder Accessoires für ihr Büro suchten. Interessanterweise strebte Arthur Imhof auch danach, den Zugang zu hochwertigen Uhren zu „demokratisieren“, indem er neben hohen Qualitätsstandards auch schlichtere, erschwinglichere Modelle anbot. So bediente das Unternehmen zwei Marktsegmente: das Luxussegment mit prunkvollen, juwelenbesetzten Uhren und künstlerischen Meisterwerken sowie das Premiumsegment mit praktischen, aber eleganten Uhren und Reiseweckern für die Mittelklasse. In jedem Fall stand der Name Imhof für Tradition, Geschmack und Zuverlässigkeit. Viele der Uhren wurden zu Erbstücken, die über Generationen weitergegeben wurden. Der Name Helveco wurde auch als Submarke für den Export von 8-Tage-Weckern, insbesondere nach Großbritannien in den 1950er-Jahren, verwendet. Dank dieser Kooperationen erreichte die Handwerkskunst von Imhof ein breiteres Publikum. Kunden von Juwelieren und Uhrensammler lernten die Schweizer Uhrmacherqualität durch Imhofs Technik kennen – auch wenn die Produkte unter neuem Namen vertrieben wurden. Diese Kooperationen stärkten die Marktposition des Unternehmens und zeugten vom Vertrauen der Branchenkollegen.

Das Unternehmen belieferte auch andere Firmen wie beispielsweise die Relide Clock Co, Tiffany & Co, und Abercrombie & Fitch in New York, Bucherer Cartier, Bulgari, Chopard, Longines, Concord, Jaeger-LeCoultre, Girard-Perregaux, Angelus, Looping, Chronex und Remembrance. Remembrance bezieht sich auf die Firma Brown & Bigelow, ein Werbeartikelunternehmen mit Sitz in St. Paul, Minnesota, das die Marke "Remembrance" für seine Sammler- oder Werbeartikel wie Flaschenöffner, Feuerzeuge, Uhren und Briefwaagen verwendete.

Quarzkrise und Konkurs

Gegen Ende des 20. Jahrhunderts erlebte die Uhrenindustrie einen tiefgreifenden Wandel, und die Nachfrage nach traditionellen mechanischen Tischuhren ging stark zurück. Die Quarzkrise der 1970er-Jahre traf die Hersteller klassischer Uhren hart und zwang viele zur Schließung oder zur Neuausrichtung. Der Markenname RI Roulet & Imhof wurde am 27. Oktober 1992 registriert und am 7. November 1994 im Handelsregister gelöscht. Arthur Imhof S.A. konnte länger als viele andere überleben, doch um das Jahr 2000 befand sich das Unternehmen in einer schweren Krise. Am 19. Januar 2001 musste die Firma Konkurs anmelden. Die Produktion in La Chaux-de-Fonds wurde eingestellt, und das Unternehmen schloss endgültig und entließ die verbliebenen Mitarbeiter.

Neugründung

Jahrzehntelang lebte der Name Imhof nur noch in der Sammlerszene und auf dem Markt für Vintage-Uhren fort.Mehr als zwanzig Jahre später erlebte die Marke Imhof ihre Wiederbelebung. 2023 beschloss eine Gruppe von Investoren und Uhrenliebhabern, das Erbe von Arthur Imhof wiederzubeleben. Das neue Team studierte Archive und erhaltene Modelle, um die traditionellen Werte der Marke zu verstehen. 2024 wurde die erste Kollektion der Imhof Arthur Armbanduhren vorgestellt – benannt zu Ehren des Gründers und seines Innovationsgeistes.

Adresse

IMHOF Watches - Monjour Watch Group SA.
Zentralstrasse 46.
Postfach 1130.
2502 Biel, Switzerland.
E-Mail: [email protected].
Website:Imhof Watches
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