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Der erste Kette-Schnecke-Antrieb in einer Armbanduhr. Der filigrane Mechanismus kompensiert den Drehmomentverlust der Aufzugsfeder. | Der erste Kette-Schnecke-Antrieb in einer Armbanduhr. Der filigrane Mechanismus kompensiert den Drehmomentverlust der Aufzugsfeder. |
Version vom 5. März 2011, 02:27 Uhr
40 gute Werke
Glashütte, März 2011
Es gibt eine Zahl, die mehr über die Leistungsfähigkeit von A. Lange & Söhne sagt, als viele Worte: 40 eigene Uhrwerke hat die sächsische Traditionsmanufaktur in den gut 20 Jahren seit der Neugründung geschaffen und sich mit ihnen in der Liga der besten Uhrenmarken eine Spitzenposition erobert. Von schlichten Zeitmessern bis zu Großen Komplikationen – doch immer in höchster handwerklicher Vollendung. Uhrmacherische Erfolge wie diese machen stolz. Und unabhängig.
Als 1994, nach vier Jahren intensiver Entwicklungsarbeit, in Dresden die ersten Lange-Uhren der Neuzeit vorgestellt wurden, hatte sich die Welt der Feinuhrmacherei plötzlich verändert. Es war, als hätte jemand bei laufendem Flyback-Chronographen die Rückstelltaste gedrückt. Um eine neue Zeitmessung in der Geschichte der Uhrmacherei zu beginnen. Nicht nur optisch unterschieden sich die vier damals präsentierten Uhren vom bis dahin Gewohnten. Sie setzten mit einer eigenständigen konstruktiven Handschrift, mit neuen technischen Ideen und höchster handwerklicher Vollendung auch neue Standards.
Von Anfang an widersetzte man sich bei Lange dem ökonomischen Diktat von Rationalisierung und Kostenoptimierung und besann sich auf traditionelle Werte: Mit unvergleichlich hohem handwerklichen Aufwand entstanden Dreiviertelplatinen aus Neusilber, verschraubte Goldchatons, handgravierte Unruhkloben, Schwanenhals-Feinregulierungen und komplizierte Zierschliffe nach überlieferten Mustern. Doch erst in der Kombination mit Innovationen wie der Großdatumsanzeige, dem Doppelfederhaus oder dem ZERO-RESET-Mechanismus gewann das Handwerk seine Strahlkraft. Mehr als 150 internationale Preise und Auszeichnungen haben die Richtigkeit des wegweisenden Konzepts eindrucksvoll bestätigt. Geradezu überhäuft mit Ehrungen wurde die programmatische LANGE 1. Mit dezentralem Zifferblatt und dem ersten Großdatum in einer Serienarmbanduhr wurde sie zur Ikone der großen Marke. Als perfekte Symbiose aus Nützlichkeit und Ästhetik ist sie es bis heute. Und das TOURBILLON „Pour le Mérite“ mit dem erstmals in einer Armbanduhr realisierten Antrieb über Kette und Schnecke erbrachte den Beweis, dass sich Lange seinen angestammten Platz in der Domäne der Komplikationen zurückerobert hatte.
Aus vier ersten eigenen Werken sind in nur 20 Jahren 40 geworden. Motoren des Fortschritts und Zeugnisse einer konstruktiven Kompetenz und Fertigungstiefe, die ihresgleichen suchen. Diese im eigenen Haus entwickelten und gefertigten Meisterwerke teilt die Manufaktur mit niemandem. Das ermöglicht eine größtmögliche Autonomie bei der Entwicklung und Realisierung neuer, spannender Ideen auf höchstem Niveau. Der konstruktive Bogen, der sich von den vier ersten Modellen bis zur Neuheitenkollektion 2011 spannt, ist eindrucksvoll. Denn schon früh hat Lange begonnen, die großen uhrmacherischen Komplikationen auf eigene Weise zu interpretieren. Dabei haben sie immer wieder uhrmacherisches Neuland betreten (siehe die Übersicht auf Seite 3: „Meilensteine – die 10 wichtigsten Innovationen von A. Lange & Söhne“). Neben dem Flyback-Chronographen DATOGRAPH, der LANGEMATIK PERPETUAL mit ewigem Kalendarium oder der Weltzeituhr LANGE 1 ZEITZONE entstanden Welturaufführungen wie 2004 der erste und bisher einzige Doppel-Rattrapante-Chronograph DOUBLE SPLIT. In ihm kam zum ersten Mal die manufaktureigene Unruhspirale zum Einsatz. Mittlerweile schwingt sie bereits in mehr als der Hälfte aller Lange-Kaliber. Im TOURBOGRAPH „Pour le Mérite“ gingen gleich drei große Komplikationen eine einzigartige Verbindung ein: Tourbillon, Antrieb über Kette und Schnecke und Rattrapante-Chronograph. Einen weiteren Rekord stellte die LANGE 31 auf. Mit einem vollen Monat Gangreserve bei gleichbleibender Kraftübertragung. Eine extreme technische Herausforderung, die nur mit einem eigens entwickelten Nachspannwerk gemeistert werden konnte. Das gleiche Prinzip – jedoch in einer völlig anderen Ausprägung – ermöglicht die Realisierung der exakt springenden numerischen Zeitanzeige in der LANGE ZEITWERK. Die Kraftverteilung bei ihr ist durch das zwischengeschaltete Nachspannwerk so günstig, dass es in der LANGE ZEITWERK STRIKING TIME sogar noch eine „sonnerie en passage“ mit Viertelstundenschlag antreiben kann.
Doch zu den 40 guten Werken im wörtlichen wie im übertragenen Sinne gehören nicht nur Konstruktionen des höchsten Schwierigkeitsgrades, sondern auch Meisterwerke der Schlichtheit. Wie die klar gestalteten Dreizeigeruhren SAXONIA, RICHARD LANGE oder 1815: Oder die soeben in Genf vorgestellte Zweizeigeruhr SAXONIA THIN. Diese technisch einfacheren Modelle werden nach genau denselben Qualitätskriterien und mit der gleichen handwerklichen Sorgfalt gefertigt. Dazu gehört auch die zweimalige Montage eines jeden Lange-Kalibers. Denn die hohen Erwartungen, die der Kunde zu Recht mit dem Namen A. Lange & Söhne verbindet, müssen von jeder Uhr erfüllt werden. Anders gesagt: Noch heute arbeitet man nach den Prinzipien, die bereits Ferdinand A. Langes 1845 gegründete Uhrenmanufaktur zu Weltruhm geführt haben. Ohne Kompromisse.
Meilensteine – die 10 wichtigsten Innovationen von A. Lange & Söhne
1994: LANGE 1 (L901.0)
Die erste Großdatumsanzeige in einer Serienarmbanduhr erlaubt gegenüber Uhren gleicher Abmessungen eine rund viermal so große Anzeigefläche |
1994: TOURBILLON „Pour le Mérite“ (L902.0)----
Der erste Kette-Schnecke-Antrieb in einer Armbanduhr. Der filigrane Mechanismus kompensiert den Drehmomentverlust der Aufzugsfeder. |
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