L'Epée -Uhrenfabrik/de: Unterschied zwischen den Versionen

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[[1839/de|1839]] ging Auguste L'Epée eine Partnerschaft mit dem Schweizer Spieluhrenhersteller [[Paur, Pierre-Henry|Pierre-Henry Paur]] ein. Um die Produktionsprozesse der beiden Firmen zusammenzuführen können, kaufte L'Epée die Firmenanteile seines Partners auf. Die Produkte der [[Manufaktur]] erlangten schnell einen guten Ruf weil die Qualität und Verarbeitung die Kunden überzeugte. [[1857]] entwickelte Auguste L’ Epée eine kleine Spieldose mit Walze, angetrieben über eine Kurbel, die vorzugsweise für Spielzeug und Schmuckchatullen verwendet werden konnte. In [[1845]] waren bereits 30 Mitarbeiter im betrieb tätig. Im Jahre [[1850]] wurden auch die ersten [[Echappement]]en
 
für Reiseuhren verfertigt.
 
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Version vom 24. November 2011, 02:02 Uhr

L'Epée, Uhrenfabrik

Die L'Epée Manufaktur um 1895
L'Epée Spieldose ca.1875
Bildmarke L'Epée
Fabrik Frédéric L'Epée um 1900

Französische Spieldosen- und Uhrenmanufaktur

Auguste L'Epée kaufte 1833 eine Fabrik in Sainte-Suzanne (Gemeinde im Kanton Montbéliard) um dort eine Fertigung von Spieldosen zu begründen: Die Manufaktur L'Epée.


Der Anfang der Manufaktur L'Epée

1839 ging Auguste L'Epée eine Partnerschaft mit dem Schweizer Spieluhrenhersteller Pierre-Henry Paur ein. Um die Produktionsprozesse der beiden Firmen zusammenzuführen können, kaufte L'Epée die Firmenanteile seines Partners auf. Die Produkte der Manufaktur erlangten schnell einen guten Ruf weil die Qualität und Verarbeitung die Kunden überzeugte. 1857 entwickelte Auguste L’ Epée eine kleine Spieldose mit Walze, angetrieben über eine Kurbel, die vorzugsweise für Spielzeug und Schmuckchatullen verwendet werden konnte. In 1845 waren bereits 30 Mitarbeiter im betrieb tätig. Im Jahre 1850 wurden auch die ersten Echappementen für Reiseuhren verfertigt.

1859 beschäftigt die Fabrik bereits 150 Arbeitnehmer, die Jahresproduktion liegt zu dieser Zeit bei ca. 25.000 Spieldosen, 1870 hat das Unternehmen ca. 300 Arbeiter und fertigt ca. 40.000 Spieldosen pro Jahr.

Während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870–1871 konnte die Produktion nicht fortgeführt werden, die Fabrik wurde besetzt und anschließend von den Preußen geplündert.

Die zweite Generation der Firmenleitung

Nachdem Auguste L'Epée am 7. Februar 1875 verstarb, übernahmen seine zwei Söhne, Charles-Auguste, Henry und Edouard das Unternehmen und führten es erfolgreich weiter. Bereits auf der Weltausstellung von 1878 in Paris wurden die Produkte des Unternehmens mit Medaillen geehrt. Auch auf den Ausstellungen von 1889 und 1900 in Paris, 1892 in Wien und 1902 in Hanoi konnte die Firma Preise erringen. Frédéric L'Epée (1868-1931) übernahm von sein Vater Henry das Unternehmen.

L'Epée und Baccarat

Mit dem Aufkommen der Tonwalzen und Schellackplatten für Grammophone kommen die Spieldosen langsam aus der Mode. Durch diese Entwicklung sieht sich auch L'Epée gezwungen, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Die Entwicklung von Präzisionstechnik ist der Anfang für die Fertigung von Pendel- und von Reiseuhren. Um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht werden zu können, werden 1950 neue Fabrikgebäude gebaut. Es entstehen auch marktstrategische Partnerschaften mit anderen Traditionsfirmen: So wird das Modell "Gorge" in Frankreich gemeinsam mit der Firma Baccarat vermarktet. Bis 1970 befindet sich das Unternehmen auf Erfolgskurs und beschäftigt auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung rund 600 Arbeiter.

Das Ende der Produktion in Saint Ursanne

L'Epée Pendule

Das Aufkommen der Quarzuhren bereitet auch den französischen Herstellern mechanischer Uhren zunehmend Schwierigkeiten. Zu dieser Zeit war die Firma L'Epée ein Zulieferer von Ersatzteilen für Peugeot, Siemens und AEG. Zu Beginn der sog. Quarz-Krise reagierte L'Epée sehr zögerlich auf mögliche Umstrukturierungen seiner Produktion. 1975 wird Manhurin Anteilseigner des Unternehmens. Bei L'Epée konzentrierte man sich wirklich nur auf die Uhr, diese Luxus-Reise-Uhren, die Offizierspendule - und auf diesem Gebiet wird die Firma die Nummer Eins unter den Markführern weltweit. Zu diesem Zeitpunkt verkauft man selbst Uhren mit einem Preis von bis zu 100.000 Franken. Einige solcher Modelle wurden speziell für die Hochzeit von Prinz Charles und Diana, oder anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. in Frankreich gefertigt. Frankreichs Präsidenten überreichten solche Uhren gern ihren Staatsgästen als besonderes Präsent.

Um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten abzuwenden, versucht man mehrfach das Unternehmen umzustrukturieren. Doch dann verweigerten die Banken die finanzielle Unterstützung. Im Januar 1996 übernimmt ein Konkursverwalter die Leitung des Unternehmens. Ihm gelingt es jedoch nicht einen geeigneten Käufer zu finden. Anfang April 1996 wird der Konkurs verkündet. Das Unternehmen hat zu dieser Zeit etwas mehr als drei Millionen Euro Schulden angehäuft. Die verbliebenen 64 Angestellten wird zum Monat Mai gekündigt. Daraufhin besetzten 40 Arbeiterinnen die "L'´Epée" Uhrenfabrik für einen Zeitraum von genau fünf Monaten. Die damals 50jährige und parteilose Betriebsrätin Noelle Grimme leitete diese Aktion. Bereits 1977 war ein ähnlicher Versuch der Belegschaft - den Betrieb zu übernehmen und als Produktions-Genossenschaft fortzuführen - gescheitert. Die noch vorhandenen Bestände wurden auf Auktionen verkauft.

F.A. Gluck und Swiza

1999 wird der Markenname L'Epée von der englischen Uhrenhersteller F.A. Gluck gekauft. Von diesem Moment an wurden die Uhren unter dem Traditionsnamen in England hergestellt und und von dort in die ganze Welt verkauft. Die ehemaligen Firmengebäude in Frankreich werden durch einen privaten Investor aufgekauft.

Im November 2008 übernahm die Schweizer Firma Swiza mit Sitz in Delémont die Markenrechte an L'Epée. So kehrt ein berühmter Name zurück zu den Wuzeln seines Begründers. Neben seiner eigenen Marke "Swiza" besitzt die Firma auch die Markenrechte von Matthew Norman und ist mit diesen drei Marken der Weltmarktführer in diesem Uhrensegment.

Historische Uhren von L'Epée

Historische Uhren von L'Epée findet man heute unter anderem im Museum von Montbéliard und im Japy-Museum in Beaucourt.

Weiterführende Informationen

Weblinks