Gebrüder Thiel GmbH Ruhla: Unterschied zwischen den Versionen

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Von [[Thiel, Siegmund|Siegmund Thiel]] [[1862]] ursprünglich als metallverarbeitende Fabrik in [[Ruhla]]/Thüringen gegründet wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als so genannte Massenartikel produziert. [[Thiel, Georg|Georg Thiel]] schied zwar bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder [[Thiel, Ernst|Ernst]] und [[Thiel, Reinhold|Reinhold Thiel]] ein. [[1873]] erwarb die Firma ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten. Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“. Aus dieser entwickelte die Firma eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die Firma Gebr. Thiel auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit. [[1890]] begann die Firma mit der Produktion einfacher und preiswerter [[Taschenuhr]]en in hohen Stückzahlen für den amerikanischen Markt unter dem Namen „[[Fearless]]“. Später wurde diese Uhr verbessert und auch in Deutschland verkauft. [[1901]] erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Ab [[1906]] wurden auch [[Armbanduhr]]en produziert. Während der beiden Weltkriege wurden Rüstungsgüter hergestellt. Nach [[1945]] ging die Firma in der [[Awtowelo SAG]] auf, dem späteren [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla|VEB Uhrenwerk Ruhla]].
 
Von [[Thiel, Siegmund|Siegmund Thiel]] [[1862]] ursprünglich als metallverarbeitende Fabrik in [[Ruhla]]/Thüringen gegründet wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als so genannte Massenartikel produziert. [[Thiel, Georg|Georg Thiel]] schied zwar bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder [[Thiel, Ernst|Ernst]] und [[Thiel, Reinhold|Reinhold Thiel]] ein. [[1873]] erwarb die Firma ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten. Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“. Aus dieser entwickelte die Firma eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die Firma Gebr. Thiel auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit. [[1890]] begann die Firma mit der Produktion einfacher und preiswerter [[Taschenuhr]]en in hohen Stückzahlen für den amerikanischen Markt unter dem Namen „[[Fearless]]“. Später wurde diese Uhr verbessert und auch in Deutschland verkauft. [[1901]] erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Ab [[1906]] wurden auch [[Armbanduhr]]en produziert. Während der beiden Weltkriege wurden Rüstungsgüter hergestellt. Nach [[1945]] ging die Firma in der [[Awtowelo SAG]] auf, dem späteren [[VEB Uhren und Maschinenfabrik Ruhla|VEB Uhrenwerk Ruhla]].
 
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== Weiterführende Informationen ==
 
== Weiterführende Informationen ==
  
 
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913
 
* [[Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850 - 1980 : Firmenadressen, Fertigungsprogramm, Firmenzeichen, Markennamen, Firmengeschichten.]]; Autor: [[Schmid, Hans Heinrich]]; Herausgeber: [[Förderkreis Lebendiges Uhrenindustriemuseum e.V.]]; ISBN 3927987913
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[[Kategorie:Hersteller Deutschland]]

Version vom 13. September 2007, 00:17 Uhr

Gebrüder Thiel GmbH Ruhla

Deutsche Taschenuhrfabrik

Von Siegmund Thiel 1862 ursprünglich als metallverarbeitende Fabrik in Ruhla/Thüringen gegründet wurden Beschläge für Pfeifenprodukte, kleinere Metallwaren wie Schutzgehäuse für Taschenuhren, Gewichtshülsen aus Messing, Schaufensterhaken sowie Absatzschoner und Stoßkappen für Schuhe als so genannte Massenartikel produziert. Georg Thiel schied zwar bald aus dem Unternehmen aus, dafür traten die jüngeren Brüder Ernst und Reinhold Thiel ein. 1873 erwarb die Firma ein größeres Gelände in der Nähe des Ruhlaer Bahnhofes. Zwei Jahre später gingen die Unternehmer daran, ein Messingwerk zu errichten. Die Thiel-Brüder produzierten anfangs auch Scherzartikel. Bekannt war die so genannte „Bieruhr“. Aus dieser entwickelte die Firma eine Kinderspieluhr. Das war der Einstieg in die Uhren-Branche, denn diese neckische Spielerei wurde plötzlich zu einem echten Renner. Dieser Massenartikel verkaufte sich vor allem in Nordamerika und England prächtig. Ende der 80er Jahre arbeitete die Firma Gebr. Thiel auf Wunsch amerikanischer Kunden an einer Kinderspieluhr, die mindestens eine Stunde lang richtig gehen sollte. Das Resultat war eine Uhr mit zwölfstündiger Gangzeit. 1890 begann die Firma mit der Produktion einfacher und preiswerter Taschenuhren in hohen Stückzahlen für den amerikanischen Markt unter dem Namen „Fearless“. Später wurde diese Uhr verbessert und auch in Deutschland verkauft. 1901 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH. Ab 1906 wurden auch Armbanduhren produziert. Während der beiden Weltkriege wurden Rüstungsgüter hergestellt. Nach 1945 ging die Firma in der Awtowelo SAG auf, dem späteren VEB Uhrenwerk Ruhla.

Weiterführende Informationen