Degen, Jakob: Unterschied zwischen den Versionen

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Jacob Degen wurde am [[17. Februar]] [[1760/de|1760]] in Liedertswil (CH) geboren [http://maps.google.nl/maps?q=liedertswil.ch&hl=nl&ll=47.275502,8.066711&spn=0.704398,1.234589&hnear=Liedertswil,+Basel-Landschaft,+Zwitserland&t=m&z=10 (diesen Ort anzeigen)]. Er war der Sohn von Johannes Degen ein Seidenbandweber und Margreth Friedlin, ab ca. [[1771/de|1771]] siedelte die familie um nach Wien. Johannes wurde Werkmeisters der Schweizer Bandfabrik in Wien. Ursprünglich war auch Jacob Seidenbandweber und arbeitete er im Betrieb wo sein Vater Werkmeister war. Ab [[1778/de|1778]]  befasste er sich mit der Uhrmacherei und wurde 1792 Bürger und Uhrmachermeister in Wien. Jacob Degen Heiratete um [[1800/de|1800]] Carolina Schmidt, Tochter von Grossuhrmacher [[Schmidt, Michael|Michael Schmidt]].
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Jacob Degen wurde wahrscheinlich am [[17. Februar]] [[1760/de|1760]] in Liedertswil (CH) geboren [http://maps.google.nl/maps?q=liedertswil.ch&hl=nl&ll=47.275502,8.066711&spn=0.704398,1.234589&hnear=Liedertswil,+Basel-Landschaft,+Zwitserland&t=m&z=10 (diesen Ort anzeigen)] (Als Geburtsjahr werden auch 1756 und 1761 angegeben) Er war der Sohn von Johannes Degen ein Seidenbandweber und Margreth Friedlin, ab ca. [[1771/de|1771]] siedelte die familie um nach Wien. Johannes wurde Werkmeisters der Schweizer Bandfabrik in Wien. Ursprünglich war auch Jacob Seidenbandweber und arbeitete er im Betrieb wo sein Vater Werkmeister war. Ab [[1778/de|1778]]  befasste er sich mit der Uhrmacherei und wurde 1792 Bürger und Uhrmachermeister in Wien. Jacob Degen Heiratete um [[1800/de|1800]] Carolina Schmidt, Tochter von Grossuhrmacher [[Schmidt, Michael|Michael Schmidt]].
  
 
Degen machte einige Erfindungen im Bereich der Webtechnik u.a.  die erste bekannte „Languette“, wie sie in der Bandweberei noch immer eingesetzt wird. In der der Uhrmacherei erfand er u.a. ein Maschine zum Schneiden von Uhrrädern.  
 
Degen machte einige Erfindungen im Bereich der Webtechnik u.a.  die erste bekannte „Languette“, wie sie in der Bandweberei noch immer eingesetzt wird. In der der Uhrmacherei erfand er u.a. ein Maschine zum Schneiden von Uhrrädern.  

Version vom 30. November 2012, 16:03 Uhr

Flugmaschine Jacob Degen 1807
Jacob Degen "Ornithopter" Flugmaschine mit Ballon
Koaxial-Hubschrauber-Modell von ihm im Hubschraubermuseum Bückeburg, das er 1817 gebaut hat und im Wiener Prater öffentlich vorführte. Für den Antrieb benutzte er ein in eine Metallhülse eingebautes Uhrwerk. Den Absturz verhinderte ein kleiner Fallschirm (im Bild deutlich zu erkennen), der sich nach dem Ablaufen des Uhrwerks automatisch öffnete.

Schweizerisch-österreichischer Uhrmacher, Erfinder und Flugpionier.

Im Lexikon der Uhrmacherkunst, von Carl Schulte 1902 wurde er fälschlicherweise als Johann Degen aufgeführt, der Biographie ist auch durch neue kenntnisse überholt.

Leben

Jacob Degen wurde wahrscheinlich am 17. Februar 1760 in Liedertswil (CH) geboren (diesen Ort anzeigen) (Als Geburtsjahr werden auch 1756 und 1761 angegeben) Er war der Sohn von Johannes Degen ein Seidenbandweber und Margreth Friedlin, ab ca. 1771 siedelte die familie um nach Wien. Johannes wurde Werkmeisters der Schweizer Bandfabrik in Wien. Ursprünglich war auch Jacob Seidenbandweber und arbeitete er im Betrieb wo sein Vater Werkmeister war. Ab 1778 befasste er sich mit der Uhrmacherei und wurde 1792 Bürger und Uhrmachermeister in Wien. Jacob Degen Heiratete um 1800 Carolina Schmidt, Tochter von Grossuhrmacher Michael Schmidt.

Degen machte einige Erfindungen im Bereich der Webtechnik u.a. die erste bekannte „Languette“, wie sie in der Bandweberei noch immer eingesetzt wird. In der der Uhrmacherei erfand er u.a. ein Maschine zum Schneiden von Uhrrädern.

Er begann auch mit flugtechnischen Versuchen, 1807 konstruierte er einen Flugapparat, der mit beweglichen Schwingen, die durch Muskelkraft angetrieben wurden, ausgestattet war (Schwingenflügler; Schlagflügelflugzeug).1808 baute er einen muskelkraftgetriebenen Schwingenflügler mit dem er erste Versuche in der Hofreitschule und am "Feuerwerksplatz" im Prater unternahm, er versah das Fluggerät mit einem mit Wasserstoff gefüllten Hilfsballon, der etwa die Hälfte des zum Fliegen nötigen Auftriebs erzeugte. "Seine Flugmaschine ihn, vom Luftballon unterstützt, emporhob; er flog willkürlich nach allen Seiten, hob und senkte sich, und der Luftball, dessen er völlig Meister war, folgte ihm in alle Richtungen“. Damit gelang ihm im November 1808 der erste gesteuerte Freiflug vor der Öffentlichkeit. Am 10. September 1810 flog er bei einer offiziellen Vorführung vor dem österreichischen Kaiserpaar und großer Gesellschaft vor Schloss Laxenburg vier Stunden in verschiedene Richtungen. Er erhielt „als einen Beweis der allerhöchsten Zufriedenheit ein Geschenk von 4000 fl." Er konstruierte im gleichen Jahr einen neuartigen Windmesser. Nach weiteren Flugversuchen reiste er zusammen mit seinem vierzehnjährigen Sohn Carl im Mai 1812 nach Paris, wo er 1812 und 1813 er das Flugzeug in Paris öffentlich vorführte, mehrere Flüge verliefen erfolgreich, einer davon zur Feier des Geburtstages von Kaiser Napoleon. Dieser Flug startete nach einem zeitgenössischen Bericht von einem Schiff auf der Seine, der Flieger soll eine Höhe von 900 Klaftern (ca. 1600 m) erreicht haben und die Seine entlang geflogen sein. Sein letzter Flug misslang, und er fiel auf die erbosten Zuschauer. Es dauerte bis 1815, dass er mit finanzieller Unterstützung des Kaisers wieder nach Wien heimkehren konnte. Er war völlig mittellos und entschloss sich, keine weiteren Flugversuche mehr zu unternehmen. Seine Kenntnisse als Uhrmacher kamen ihm übrigens noch zugute, als er 1816 eine Luftschraube mit Uhrwerkantrieb konstruierte. Dieses weltweit erste (unbemannte) Hubschraubermodell erreichte im Wiener Prater eine Höhe von 160 Metern. Er verfasste auch einige Bücher seine Flugmaschine und fliegen.

In den Jahren 1820 bis 1820 erfand er ein Guillochen-Graviergerät für Wertpapier-Druckplatten zur Erschwerung von Fälschungen sowie ein Verfahren zum Mehrfach-Banknotendruck, ein sogenanntes „Guillochen-Gravier-“ oder „Guillochiergerät“. Es machte den Druck von komplizierten wellenförmigen Linienmustern „Guillochen” möglich. Diese Erfindung ist noch heute Grundlage des Banknoten- und Wertpapierdrucks zahlreicher Länder. Von 1825 bis 1841 war Degen Leiter der mechanische Werkstätten der Österreichischen Nationalbank. Dies Erfindung machte es auch möglich in einen geänderte Form der Guillochier-Maschine, Uhrgehäuse zu Guillochieren.

Der begabte und vielseitige Erfinder Jacob Degen verstarb am 28. August 1848 in seinem Haus Ungargasse 27, wo es für ihn eine Gedenktafel gibt. Er wurde in einem bescheidenen Grab auf dem St. Marxer Friedhof beigesetzt.


Liechenstein 20 Rappen, Jacob Degen Briefmarke 1948

Im Technischen Museum Wien stehen einige von Degens Originalmodellen. Im Wiener Uhrenmuseum findet man eine Stockuhr mit einem Pendel, das die Gestalt des Fliegenden Uhrmachers Jakob Degen aufweist. 1948 wurde in Liechtenstein eine Briefmarke herausgegeben um Degen zu gedenken bei seiem 100 Sterbensjahr, 2010 erschien ein briefmarke in Österreich beim 250. Geburtstag. Von 24.07.2011 bis 31.08.2011 war in Flugmuseum Aviaticum im Wiener Neustadt ein Sonderausstellung über Jakob Degen.

Der Geburtsort von Jacob Degen ist Liedertswil, der Name Degen ist häufiger in dieser Baselland Region zu finden. In Niederdorf etwa 4km von Liedertswil is Degen & Co. DCN ansässig.

Bücher von Jacob Degen

  • Beschreibung einer neuen flugmaschine von Jakob Degen, Bürgerlichem uhrmacher.: Mit einer kupfertafel; Autoren: Johann Christoph Stelzhammer, Jakob Degen; Wien: Degenschen buchhandlung, 1808.
  • Die Kunst zu fliegen oder Geschichte aller Luftfahrten; Autor: Jakob Degen, Flugpionier. Wien 1808.


Weiterführende Informationen

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Degen, Jakob. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. Band 3. Verlag L. C. Zamarski, Wien 1858, S. 199 f.
  • Karl Karmarsch: Degen, Jakob (Mechaniker). In: Allgemeine Deutsche Biographie(ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 22.
  • Degen, Jakob. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 174.
  • Hans Rudolf Degen: Jakob Degen. 1760–1848. Flugtechniker und Erfinder. Dietschi, Waldenburg 1999.

Weblinks