Harwood, John (1893-1965): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Geschichte des englischen Uhrmachers John Harwood beginnt in einem Uhrmacheratelier auf der Isle of Man in England. Als Soldat während des 1. Weltkrieges hatte John Harwood die Unzulänglichkeiten der [[Armbanduhr]]en kennen gelernt. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er die Vision von einer neuartigen, möglichst zuverlässigen [[Armbanduhr]] ohne eine seitliche Gehäuseöffnung der Stellwelle, die er als Schwachstelle der damaligen [[Armbanduhr]]en eindeutig identifiziert hatte. Sein ganzes Augenmerk richtete er deshalb auf die Entwicklung eines andersartigen, automatischen [[Aufzug]]smechanismus, der im Inneren der Uhr seinen Platz finden musste. Der Zufall lieferte ihm die ausschlaggebende Idee. Spielende Kinder auf einer Wippe brachten ihn der Lösung zu seinem inzwischen legendären "Selbstaufzugsmechanismus" näher. Es entstand die [[Harwood Perpetual]], die erstmals [[1926/de|1926]] auf der Basel Messe vorgestellt wurde. Für diese automatische [[Armbanduhr]] erhielt Harwood vom "Bundesbüro für geistiges Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu Bern" am [[1. September]] [[1924/de|1924]] das Patent mit der Nr. 106583. | Die Geschichte des englischen Uhrmachers John Harwood beginnt in einem Uhrmacheratelier auf der Isle of Man in England. Als Soldat während des 1. Weltkrieges hatte John Harwood die Unzulänglichkeiten der [[Armbanduhr]]en kennen gelernt. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er die Vision von einer neuartigen, möglichst zuverlässigen [[Armbanduhr]] ohne eine seitliche Gehäuseöffnung der Stellwelle, die er als Schwachstelle der damaligen [[Armbanduhr]]en eindeutig identifiziert hatte. Sein ganzes Augenmerk richtete er deshalb auf die Entwicklung eines andersartigen, automatischen [[Aufzug]]smechanismus, der im Inneren der Uhr seinen Platz finden musste. Der Zufall lieferte ihm die ausschlaggebende Idee. Spielende Kinder auf einer Wippe brachten ihn der Lösung zu seinem inzwischen legendären "Selbstaufzugsmechanismus" näher. Es entstand die [[Harwood Perpetual]], die erstmals [[1926/de|1926]] auf der Basel Messe vorgestellt wurde. Für diese automatische [[Armbanduhr]] erhielt Harwood vom "Bundesbüro für geistiges Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu Bern" am [[1. September]] [[1924/de|1924]] das Patent mit der Nr. 106583. | ||
− | Im gleichen Jahr begann Harwood eine Kooperation mit der Rohwerkefabrik [[AS|A. Schild SA]] und dem Uhrenhersteller [[Fortis]]. [[1929/de|1929]] wurde dann die Serienfertigung der "Harwood" aufgenommen. Auch [[Blancpain SA]] lancierte [[1926/de|1926]] ein Armbanduhrenmodell mit dem Namen "Harwood" auf Basis dieses Patentes am französischen Markt. Diese Uhren hatten keine [[Krone|Aufzugskrone]], die Zeigerstellung und ein eventueller zusätzlicher Aufzug wurden über die Drehlünette realisiert. | + | Im gleichen Jahr begann Harwood eine Kooperation mit der Rohwerkefabrik [[AS|A. Schild SA]] und dem Uhrenhersteller [[Fortis]]. [[1929/de|1929]] wurde dann die Serienfertigung der "Harwood" aufgenommen. Auch [[Blancpain SA]] lancierte [[1926/de|1926]] ein Armbanduhrenmodell mit dem Namen "Harwood" auf Basis dieses Patentes am französischen Markt. Diese Uhren hatten keine [[Krone|Aufzugskrone]], die Zeigerstellung und ein eventueller zusätzlicher Aufzug wurden über die Drehlünette realisiert. In den vierziger Jahren wurde dieses Prinzip erneut erfolgreich aufgegriffen. |
− | + | Auch das zweite automatische Aufzugssystem "[[Autorist]]" aus dem Jahre 1926 ist auf eine Entwicklung Harwoods zurückzuführen. Die Autorist war eine weitere patentierte Uhrentwicklung von John Harwood. Diese Uhr zog sich über einen Mechanismus am Bandanstoß automatisch auf. Ihr rechteckiges Design traf den Zeitgeschmack und die professionelle Verkaufsunterstützung der Handelspartner mit wohl durchdachten Werbemitteln sorgte für rasch wachsenden internationalen Erfolg. | |
Die Tradition der Harwood-Uhren führt inzwischen die nach ihm benannte Marke [[Harwood|Harwood Watch Co.]] weiter, die sich im Besitz der Inhaber von [[Fortis]] befindet. | Die Tradition der Harwood-Uhren führt inzwischen die nach ihm benannte Marke [[Harwood|Harwood Watch Co.]] weiter, die sich im Besitz der Inhaber von [[Fortis]] befindet. |
Aktuelle Version vom 24. Mai 2018, 16:22 Uhr
Englischer Uhrmacher und Ingenieur
Die Geschichte des englischen Uhrmachers John Harwood beginnt in einem Uhrmacheratelier auf der Isle of Man in England. Als Soldat während des 1. Weltkrieges hatte John Harwood die Unzulänglichkeiten der Armbanduhren kennen gelernt. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er die Vision von einer neuartigen, möglichst zuverlässigen Armbanduhr ohne eine seitliche Gehäuseöffnung der Stellwelle, die er als Schwachstelle der damaligen Armbanduhren eindeutig identifiziert hatte. Sein ganzes Augenmerk richtete er deshalb auf die Entwicklung eines andersartigen, automatischen Aufzugsmechanismus, der im Inneren der Uhr seinen Platz finden musste. Der Zufall lieferte ihm die ausschlaggebende Idee. Spielende Kinder auf einer Wippe brachten ihn der Lösung zu seinem inzwischen legendären "Selbstaufzugsmechanismus" näher. Es entstand die Harwood Perpetual, die erstmals 1926 auf der Basel Messe vorgestellt wurde. Für diese automatische Armbanduhr erhielt Harwood vom "Bundesbüro für geistiges Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu Bern" am 1. September 1924 das Patent mit der Nr. 106583.
Im gleichen Jahr begann Harwood eine Kooperation mit der Rohwerkefabrik A. Schild SA und dem Uhrenhersteller Fortis. 1929 wurde dann die Serienfertigung der "Harwood" aufgenommen. Auch Blancpain SA lancierte 1926 ein Armbanduhrenmodell mit dem Namen "Harwood" auf Basis dieses Patentes am französischen Markt. Diese Uhren hatten keine Aufzugskrone, die Zeigerstellung und ein eventueller zusätzlicher Aufzug wurden über die Drehlünette realisiert. In den vierziger Jahren wurde dieses Prinzip erneut erfolgreich aufgegriffen.
Auch das zweite automatische Aufzugssystem "Autorist" aus dem Jahre 1926 ist auf eine Entwicklung Harwoods zurückzuführen. Die Autorist war eine weitere patentierte Uhrentwicklung von John Harwood. Diese Uhr zog sich über einen Mechanismus am Bandanstoß automatisch auf. Ihr rechteckiges Design traf den Zeitgeschmack und die professionelle Verkaufsunterstützung der Handelspartner mit wohl durchdachten Werbemitteln sorgte für rasch wachsenden internationalen Erfolg.
Die Tradition der Harwood-Uhren führt inzwischen die nach ihm benannte Marke Harwood Watch Co. weiter, die sich im Besitz der Inhaber von Fortis befindet.