Werkfamilie Judith 19: Unterschied zwischen den Versionen
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− | *'''Judith A''' wurde wohl von der [[Uhrenfabrik Emil Judith]] hergestellt. Das Gehäuse ist mit | + | *'''Judith A''' wurde wohl von der [[Uhrenfabrik Emil Judith]] hergestellt. Das Gehäuse ist mit der Büffelmarke signiert und somit der Firma Rau in Pforzheim zuzuordnen. Demnach könnte die Uhr zur Zeit des Embargos (1919-1924) in Deutschland hergestellt(montiert) worden sein. Auf Grund der Widmung im Gehäuse (1925) wird von einem Herstellungszeitraum 1924/25 ausgegangen. |
− | *'''Judith B''' wurde wohl von der [[Uhrenfabrik Emil Judith]] hergestellt. Das Gehäuse ist mit | + | *'''Judith B''' wurde wohl von der [[Uhrenfabrik Emil Judith]] hergestellt. Das Gehäuse ist mit Niel HF signiert und somit der Firma Huguenini Frères & Co. zuzuordnen. Demnach könnte die Uhr nach der Zeit des Embargos (1919-1924) in der Schweiz ca. 1925/6 hergestellt(montiert) worden sein. Dies würde auch zu den Werknummern passen. |
*'''Judith C''': Laut [[Schmid, Hans-Heinrich|H.-H. Schmid]] wurden die von der [[Vereinigte Werke Deutscher Uhrmacher GmbH]] vertriebenen Uhren u.a. von der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] hergestellt. Stellt man in Rechnung, daß die [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] Anfang der 20-er Jahre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte kann angenommen werden, daß die [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] versuchte mit schweizer Rohwerken die Kosten zu senken. Da die Qualität nicht der sonst Üblichen entsprach hat man das Werk mit Vau We und nicht mit [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] signiert. Das Vau We-Werk dürfte demnach ca. 1924 in Glashütte aus Rohwerken der [[Uhrenfabrik Emil Judith]], Biel von der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] hergestellt worden sein.<br> | *'''Judith C''': Laut [[Schmid, Hans-Heinrich|H.-H. Schmid]] wurden die von der [[Vereinigte Werke Deutscher Uhrmacher GmbH]] vertriebenen Uhren u.a. von der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] hergestellt. Stellt man in Rechnung, daß die [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] Anfang der 20-er Jahre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte kann angenommen werden, daß die [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] versuchte mit schweizer Rohwerken die Kosten zu senken. Da die Qualität nicht der sonst Üblichen entsprach hat man das Werk mit Vau We und nicht mit [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] signiert. Das Vau We-Werk dürfte demnach ca. 1924 in Glashütte aus Rohwerken der [[Uhrenfabrik Emil Judith]], Biel von der [[Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H]] hergestellt worden sein.<br> | ||
:Eine weitere Möglichkeit: Die Marke VauWe gehört zur von Kurtz gegründeten Glashütter Uhrengroßhandelsgesellschaft mbH., Leipzig (ab 1926). Dann könnte das Werk in Glashütte um 1927 aus mitgekauften Teilen oder nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt worden sein. | :Eine weitere Möglichkeit: Die Marke VauWe gehört zur von Kurtz gegründeten Glashütter Uhrengroßhandelsgesellschaft mbH., Leipzig (ab 1926). Dann könnte das Werk in Glashütte um 1927 aus mitgekauften Teilen oder nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt worden sein. |
Version vom 15. November 2008, 21:48 Uhr
Diese Uhren haben ihren Ursprung in einem Uhrwerk der Firma Uhrenfabrik Emil Judith, Biel.
Bild der Uhr | Werkansicht Zifferblattseite |
Werkansicht Rückseite |
technische Merkmale |
---|---|---|---|
Judith A |
190px | 190px | Uhrenfabrik Emil Judith, Biel Savonette |
Judith B |
Uhrenfabrik Emil Judith, Biel Savonette | ||
Judith C |
Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H Savonette | ||
Judith D |
![]() |
![]() |
UROFA, Glashütte (Werk) UFAG, Glashütte (Gehäuse) |
Judith E |
205px | ![]() |
UROFA, Glashütte (Werk) UFAG, Glashütte (Gehäuse) |
Judith F |
190px | ![]() |
UROFA, Glashütte (Werk) UFAG, Glashütte (Gehäuse) |
Nach bisherigen Erkenntnissen können folgende Schlußfolgerungen gezogen werden:
- Judith A wurde wohl von der Uhrenfabrik Emil Judith hergestellt. Das Gehäuse ist mit der Büffelmarke signiert und somit der Firma Rau in Pforzheim zuzuordnen. Demnach könnte die Uhr zur Zeit des Embargos (1919-1924) in Deutschland hergestellt(montiert) worden sein. Auf Grund der Widmung im Gehäuse (1925) wird von einem Herstellungszeitraum 1924/25 ausgegangen.
- Judith B wurde wohl von der Uhrenfabrik Emil Judith hergestellt. Das Gehäuse ist mit Niel HF signiert und somit der Firma Huguenini Frères & Co. zuzuordnen. Demnach könnte die Uhr nach der Zeit des Embargos (1919-1924) in der Schweiz ca. 1925/6 hergestellt(montiert) worden sein. Dies würde auch zu den Werknummern passen.
- Judith C: Laut H.-H. Schmid wurden die von der Vereinigte Werke Deutscher Uhrmacher GmbH vertriebenen Uhren u.a. von der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H hergestellt. Stellt man in Rechnung, daß die Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H Anfang der 20-er Jahre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckte kann angenommen werden, daß die Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H versuchte mit schweizer Rohwerken die Kosten zu senken. Da die Qualität nicht der sonst Üblichen entsprach hat man das Werk mit Vau We und nicht mit Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H signiert. Das Vau We-Werk dürfte demnach ca. 1924 in Glashütte aus Rohwerken der Uhrenfabrik Emil Judith, Biel von der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H hergestellt worden sein.
- Eine weitere Möglichkeit: Die Marke VauWe gehört zur von Kurtz gegründeten Glashütter Uhrengroßhandelsgesellschaft mbH., Leipzig (ab 1926). Dann könnte das Werk in Glashütte um 1927 aus mitgekauften Teilen oder nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt worden sein.
- Judith D und Judith F wurden wohl um 1927 von der UFAG in Glashütte nach Unterlagen von Judith auf dessen Maschinen hergestellt, da laut Klemmer die ersten Uhren der UFAG mit Tutima, Glashütte signiert waren.
Über die Geschäftsbeziehungen der Deutsche Präzisionsuhrenfabrik Glashütte e.G.m.b.H mit der Uhrenfabrik Emil Judith, Biel (bis 1925) kam wohl auch die Verbindung zwischen Judith und UROFA zustande, die dann 1927 zum Kauf der Uhrenfabrik der Uhrenfabrik Emil Judith durch die UROFA führte.